KHL

Begonnen von SKA, 14. Mai 2009, 11:48:39

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Saubermann

Hat Alexei Kovalev nicht in der Jugend von Lada gespielt? Oder ist er dort nur geboren und direkt zu Dynamo?
www.hlsports.de - Sports-Website für Lübeck und Umgebung

"Seinen Verein kann man sich nicht aussuchen, der Verein sucht dich aus" (Nick Hornby)

OA-AO

Zitat...der ca. 20 km westlich von Moskau liegt...

Uuups, Geographiefehler :rolleyes:: Moskau liegt westlich von Balashikha, also liegt dieses wiederum oestlich von Moskau... :schaem:
An Saschok lass ich nichts kommen...

OA-AO

Zitat...aber man glich nochmal aus, nur um dann die Spiele 6 und 7 zu verlieren...

Man glich nochmal aus und ging sogar 3:2 in Fuehrung, so sollte es lauten. :up:
An Saschok lass ich nichts kommen...

OA-AO

#807
Trainer-Updates: Pekka Rautakallio musste "Dynamo" Riga nach einem verkorksten Saisonstart verlassen (der Lette Artis Abols wurde zum Interimstrainer bestimmt) und der tschechische Trainer Vaclav Sykora hat das Interimsduo Kalous/Karamnov bei "Lev" Praha abgeloest.

Und dann noch ein interessanter Artikel ueber den Vergleich NHL/KHL: http://en.khl.ru/news/2012/11/6/24837.html

Lada Togliatti

Gruendungsjahr: 1976 (bis 1989 "Torpedo")

Groesste Erfolge: Sowjetunion: 1. Platz in der "Ersten Liga" 1991.
                                     GUS/IHL: 2-facher Meister (1994, 1996), 2x 2. Platz (1993, 1995).
                                     RHL/RSL: 2x 2. Platz (1997, 2005), 2x 3. Platz (2003, 2004).
                                     KHL: 1. PO-Runde 2009.
                                     Weitere: IHL-Cup-Sieger 1994.
                                                   European Champions Cup-Sieger 1997, 2. Platz 1995.
                                                   Continental Cup-Sieger 2006.
                                                   2. Platz beim Spengler Cup 1995.

Geschichte/Hintergrund: Auch einer dieser russischen Vereine, die erst nach dem Zusammenbruch der UdSSR grosse Erfolge feiern konnten. Der in den 70ern gegruendete Autohersteller-Club spielte zunaechst in der 3. sowjetischen Meisterschaftsdivision ("Zweite Liga"), schnupperte zum ersten Mal die raue Luft der "Ersten Liga" in der Saison '79/'80, stieg wieder ab und kehrte erst wieder ab '82/'83 dorthin zurueck. Von da an zaehlte die Mannschaft meist zur besseren Haelfte der "Erstligisten". 1991, also im letzten Jahr der Sowjetunion, gelang dann tatsaechlich der Durchbruch: man gewann die Meisterschaft in der "Ersten Liga" und stieg somit aus eigener Kraft in die Eliteklasse des russischen Hockeys auf. Im postsowjetischen Russland zaehlte "Lada" ganz schnell zu den haushohen Titelfavoriten und erntete die Lorbeeren als erster Club ausserhalb Moskaus, der die russische Meisterschaft gewann. Die Hockeyschule Togliatti's brachte denn auch mit die groessten Talente des Neuen Russland hervor: die Gebrueder F's Vyacheslav und Yuriy Butsaev, die spaeteren (und heutigen) NHLer G Ilya Bryzgalov, F Viktor Kozlov und D Alexei Yemelin (oder "Emelin" wie man ihn faelschlicherweise in der NHL transkribiert hat). Der Club wurde fuer seine strikt defensive Haltung beruehmt und dieses "Minimalistenhockey" war v.a. fuer russische Verhaeltnisse ein aeusserst ueberraschendes Erfolgsrezept, auf das seit den Zeiten von Epstein's "Khimik" Voskresensk niemand zurueckgegriffen hat. Bald sollten allerdings nicht die anderen Meisterschaftsteilnehmer, sondern die Finanzen zum schwersten "Gegner" Lada's werden. Die Administration der Mannschaft kaempfte zunehmend mit den steigenden finanziellen Anspruechen, um in der immer staerker werdenden RSL und dann noch mehr in der KHL konkurrenzfaehig bleiben zu koennen. 2007/08 wurde vom Ligavorstand auch noch beschlossen, keine Mannschaften mehr zur Meisterschaft zuzulassen, deren Heimarenen eine kleinere Kapazitaet als 5500 Sitze aufwiesen (Lada's Arena Sports Palace "Volgar" kann bis zu 2900 Besucher beherbergen; "Vityaz" rettete sich z.B. auch nur aufgrund einer umfassenden Modernisierung des Eispalastes, waehrend der die Kapazitaet fast verdoppelt wurde, aber nach heutigen Massstaeben mit 3300 Sitzen immer noch zu klein ist) und wiederum versuchte man als einer der Spitzenclubs dieser Anforderung gleich Folge zu leisten, aber trotz vieler Versprechen oertlicher Sponsoren und Behoerden hatte der Bau bis zum Februar 2011 nicht begonnen. Am Ende reichte es hinten und vorne nicht: das Geld war nicht da, um eine bessere Hockey-Mannschaft und ein neues Stadion auf die Beine zu stellen, die Popularitaet sank und es wurde noch weniger Geld eingenommen, letztendlich ein Teufelskreis. Zur Saison 2010/11 wurde dann aufgrund des Fehlens finanzieller Garantien veranlasst, "Lada" aus dem Verbund der KHL aus- und in den Kreis der VHL einzuschliessen.           

Heutiger Stand: Nach 2 Jahren in der VHL scheinen jedoch die Finanzstrukturen des ehemaligen IHL-Doppelmeisters weitgehend saniert zu sein. Gehaelter werden wieder puenktlich ausgezahlt, der Bau der neuen Arena (mind. 6000 Sitze, evtl. bis zu 8400) schreitet gut voran und soll schon vor Ablauf dieses Jahres groesstenteils abgeschlossen werden. Nach der schwierigen VHL-Uebergangssaison '10/'11 schaffte man es im letzten Jahr auch im sportlichen Sinne wieder nach oben und zwar in die PO's der VHL. Die Fans sind nun ebenfalls in die Halle zurueckgekehrt und feiern die Aufbruchstimmung ihrer Mannschaft, die allgemein wieder vorzuherrschen scheint. Wenn also alles in diesem Tempo weiterlaeuft, koennte man mit einer Wiederaufnahme Togliatti's in die KHL schon zur Saison '13/'14 rechnen.

Anekdoten: - "Lada" ist der zur Zeit einzige Club aus der hoechsten Division (bzw. der dort ehemals war), der all seine Heimspiele in ein- und derselben Halle veranstaltet hat, alle anderen Clubs in Russland sind mindestens einmal umgezogen. Nun, mit dieser Tradition ist dann wohl auch bald Schluss...


HC MVD Balashikha

Gruendungsjahr: 2004

Groesste Erfolge: VHL: 1. Platz 2005.
                                     RHL/RSL: 1. PO-Runde 2006, 2007, 2008.
                                     KHL: 2. Platz 2010.
                                     
Geschichte/Hintergrund: Dieses Team war urspreunglich in Tver (134 km nordwestlich von Moskau und 484 km suedoestlich von Sankt-Petersburg) an der Volga basiert, zog aber dann fuer die Saison '06/'07 nach Podolsk (dort war urspruenglich "Vityaz" beheimatet) und '07/'08 schliesslich nach Balashikha, einem groesseren Vorort (>220000 Einw.) der Hauptstadtagglomeration, der ca. 20 km westlich von Moskau liegt. Gleich im ersten Jahr seines Bestehens gewann die Mannschaft die VHL-Meisterschaft und zog in die Eliteliga Russlands ein, um sie bis 2010 nicht mehr zu verlassen (zumindest nicht ohne einen gehoerigen Paukenschlag). Bis auf die erste Spielzeit im KHL-Format '08/'09 nahm das Team an allen russischen PO's teil, jedoch sollte die letzte Saison der ueberaus kurzen Clubgeschichte alles Bisherige bei Weitem uebertrumpfen: unter der Fuehrung des beruechtigten Znarok (der sich u.a. mit dieser Mannschaft einen Namen machte) raeumte man nacheinander Bykov's ZSKA (best-of-five; 3:0), den bissigen Underdog Riga (4:1) und das hochfavorisierte "Loko" Yaroslavl (4:3) aus dem Weg, nur um sich in einem hochspannenden Finale dem Vorjahressieger Ak Bars unter der Fuehrung eines anderen Trainer-Fuchses, Bilyaletdinov, geschlagen geben zu muessen (beide Heimspiele wurden von "MVD" verloren, aber man glich nochmal aus, nur um dann die Spiele 6 und 7 zu verlieren). Dies sollte der erste und letzte grosse Erfolg des Vereins werden: die Mannschaft wurde am Ende der Saison praktisch vollstaendig in das traditionsreiche "Dynamo" aus der Hauptstadt einverleibt und gewann schon unter dessen Fahnen den KHL-Titel von 2012.             

Heutiger Stand: Die Eishalle in Balashikha ("Balashikha-Arena"; Kapazitaet: 6090) steht aber nicht leer und damit blieb Hockey in der Region erhalten: dort sind jetzt die Farm-Clubs Dynamo's beheimatet: "Dynamo-B" aus der VHL und das den Namen des Erfolgs immer noch tragende "HC MVD", das die Junioren fuer die MHL-Meisterschaft stellt.   

Anekdoten: - Es gab einen Grund, weswegen ausgerechnet "MVD" mit "Dynamo" vereinigt wurde: MVD steht fuer "Ministerstvo Vnutrennikh Del" (= Innenministerium), ist also auch ein Polizeiclub wie alle ehemals sowjetischen Clubs, die den Beinamen "Dynamo" tragen/trugen. Das Schwertsymbol im Vereinswappen ruehrt ebenfalls daher.

Es folgt die All-Time-Winner-Tabelle...
An Saschok lass ich nichts kommen...

OA-AO

:gruebel: Wenn man die englische Schreibweise wirklich voll durchziehen wollte, muesste man eigentlich sogar "Vozdushnyye" schreiben, denn das russische "з" wird wie das englische "z" ausgesprochen, aber da die NHL und das amerikanische Englisch da nicht wirklich konsequent sind, bin ich das auch nicht. :grins:
An Saschok lass ich nichts kommen...

OA-AO

ZitatVosdushhyye

Ich Dumpfbacke, spiele hier den Russisch-Prof :grins: und schreibe es dann in der Erklaerung falsch :lachen:: "Vosdushnyye", so jetzat! :clap:
An Saschok lass ich nichts kommen...

OA-AO

#804
ZitatIch d8e immer, der hiesse Josif mit Vornamen.

Gemeint ist Stalin's Sohn (lies es dir nochmal im Artikel durch), der zum "Praesidenten" des Clubs ernannt wurde.

ZitatIch d8e immer, Finnisch wär die 1zige Sprache, die 1 doppeltes y kennt. Wieder was dazugelernt...

Das ist nur Lautmalerei fuer Buchstaben (und deren Aussprache), die es im lateinischen Alphabet nicht gibt: das erste "y" steht fuer das russische "ы" (wird am ehesten wie "ugh" oder eben ein "y" aus der englischen Lautmalerei ausgesprochen) und das zweite "y" soll man zusammen mit dem "e" als "je" lesen (denn so wird das "e" am Ende von "Vosdushnyye" ausgesprochen, ich schreib' dir mal das Kyrillische hin: "Воздушные", so :up:). Ich mein', ich koennte auch auf eine "deutschere" Lautmalerei umsteigen und schreiben "Wosduschnyje" (ah uebrigens, jetzt seh' ich's grad: es sollte ein "u" statt einem "y" in "Vosdushhyye sein), aber ich bin so wie ihr zumeist die englische Umschreibung russischer Namen und Ausdruecke aus der NHL gewohnt. :zwinker:
An Saschok lass ich nichts kommen...

Jake The Rat

Zitat von: OA-AO am 03. November 2012, 01:12:46
Ich habe noch ein lustiges Chiffre von "VVS" gefunden: "Vataga Vasiliya Stalina" (= "Bande/Schar von Vasily Stalin"). :lachen: Ach, diese Russen...
Ich d8e immer, der hiesse Josif mit Vornamen. :gruebel:

Zitat...Vosdyshnyye...
Ich d8e immer, Finnisch wär die 1zige Sprache, die 1 doppeltes y kennt. Wieder was dazugelernt... :grins:
Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat.
(Wilhelm Busch)

CETERVM CENSEO COLORADINEM ET VEGAM ESSE DELENDAM

OA-AO

#802
Ich habe noch ein lustiges Chiffre von "VVS" gefunden: "Vataga Vasiliya Stalina" (= "Bande/Schar von Vasily Stalin"). :lachen: Ach, diese Russen...

Lokomotiv Moskau

Gruendungsjahr: 1947

Groesste Erfolge: Sowjetunion: 3. Platz 1961.
                                     Weitere: 2-facher Spengler Cup-Sieger 1967 und 1969.

Geschichte/Hintergrund: Der Verein, der die Eisenbahngewerkschaften in der Moskauer Region vertrat, galt ab Ende der 50er Jahre und die ganzen 60er hindurch als "Favoritenschreck" der 4 grossen Hauptstadtclubs und nahm entsprechend auch ziemlich oft den undankbaren 4. Platz in der Meisterschaft ein. Mitunter war es aber auch der bescheidenste aller Moskauer Vereine, denn den Grossteil des Bestehens verbrachte man in den niedrigeren Ligen. Man gab seit der Gruendung 1947 sein Debut in der "Hoechsten Liga" in der Saison '49/'50 und stieg gleich wieder ab, um erst wieder zur Meisterschaft '55/'56 zurueckzukommen (wo man den vorletzten Rang belegte). Als dann jedoch im Folgejahr ('56/'57) der erfahrene Anatoliy Kostryukov das Trainer-Ruder uebernahm, der erst zuvor seine Spielerkarriere bei den "Soviet Wings" beendet hatte, begann die "Lokomotive" Dampf aufzunehmen und liess immer oefter die Favoriten des Turniers in direkten Begegnungen bluten. Auch die angegliederte Sportschule versorgte den Club mit immer groesseren Talenten: so wurde allein die eingespielte Stuermer-Topreihe Nikolay Snetkov (der spaeter durch Valentin Kozin ersetzt wurde) - Viktor Tsyplakov - Viktor Yakushev (nicht zu verwechseln mit dem nicht verwandten/verschwaegerten Alexander Yakushev, einem der Stars der Summit Series '72, der fuer den Rivalen "Spartak" spielte) vollstaendig und unveraendert in die damalige Sbornaya einverleibt. Nach einer knappen Niederlage gegen das Moskauer Dynamo in den PO-Semifinals von 1960 (wir erinnern uns, das war eines der wenigen Male, dass PO's in der sowjetischen Meisterschaft gespielt wurden) trat Kostryukov als Trainer zurueck und ueberliess es der ehemaligen ZSKA-Torhueterlegende Mkrtychan als Trainer in der naechsten Saison den groessten Erfolg der Vereinsgeschichte mit dem 3. Platz in der Meisterschaft zu feiern. Die 60er brachten dem Club ueberhaupt den groessten Ruhm ein, denn neben den Bronzemedaillen der Liga debuetierte eine ganze Reihe neuer Superstars in den Reihen Lokomotiv's (von denen aber alle ihre Karriere in anderen Clubs fortsetzten): G Alexander Pashkov, der phaenomenale Techniker F Yevgeny Zimin (wechselte schon nach einer Saison zu "Spartak" und sollte auch in der Summit Series zu den auffaelligsten Spielern der "Staatsamateure" gehoeren), der unnachgiebige F Yevgeny Mishakov (auch bei der Summit Series dabei) und der grosse F Boris Mikhailov :huldigung: (ein Juenger der Sportschule Loko's, der allerdings seine Profikarriere bei "Kristall Saratov" beginnen musste, weil er dem nach dem Bronze-Erfolg zurueckgekehrten Head Coach Kostryukov nicht besonders "gefiel" :grins:, spaeter aber dann doch noch 2 erfolgreiche Jahre im Profiteam der "Eisenbahner" verbrachte, bevor er endgueltig zu ZSKA und seinen kuenftigen Compadres Petrov :huldigung: und Kharlamov :huldigung: :huldigung: :huldigung: wechselte). Diese Aera sollte aber auch dann schon die "Goldenen Jahre" des Teams darstellen. Am Ende der 60er feierte man noch zwei Spengler-Cup-Siege, aber in der Meisterschaft war man nur noch unspektatulaerer 5.-7. 1969/70 stieg man dann aus der "Hoechsten" in die "Erste Gruppe" ab, schaffte noch den Wiederaufstieg zur Saison '71/'72, flog aber wieder als chancenlos Letzter raus (von den insgesamt 5 mickrigen Saison-Siegen holte man aber wieder traditionsgemaess 2 gegen die Favoriten "Krylya Sovetov" und "Spartak") und das fuer immer. In den 70ern begann dann der langsame Verfall, nachdem der buchstaebliche "Vater des Erfolgs" Kostryukov als Trainer nach Chelyabinsk wechselte und die letzten grossen Fuehrungsspieler ebenfalls weggingen (wie Tsyplakov, der im oesterreichischen Klagenfurt unterkam) oder schon zu alt wurden wie Viktor Yakushev, der groesste und verdienteste Loko-Spieler ueberhaupt, der trotz verlockender Angebote der Spitzenclubs auch in der "Ersten Liga" seinem Stammverein bis zu seinem Karriereende 1978 (er war 42(!) Jahre alt, damals noch eine absolute Ausnahme) treu blieb. 1981/82 nach einigen Jahren als unauffaelliges "Graues Pferd" der "Ersten Liga" stieg man auch noch in die 2. (= 3. Liga) ab und diese Saison von '82/'83 war dann auch die allerletzte fuer das einst strahlende Team. Die Resolution von der Parteispitze kam ziemlich trocken daher: "Aufgrund zu vieler Hockeyteams in Moskau wurde beschlossen, den Staatshaushalt durch die Schliessung eines dieser Clubs (der die wenigste Popularitaet geniesst) einzusparen." (:ee: wow, das haben dann selbst die Parteibonzen mal eingesehen, dass selbst die sowjetische Mega-Machtzentrale mit 5 Teams "ein bisschen" ueberrepraesentiert ist :rolleyes:). Zu diesem Zeitpunkt wurde Loko's Mannschaft in der 2. Liga zur Haelfte aus Amateuren (diesmal echten :grins:) studentischer Kreise besetzt, die z.B. bei Auswaertsspielen ausblieben, sobald es Examen zu bestehen gab... 

Heutiger Stand: -

Anekdoten: - Viktor Yakushev haelt auch heute noch den All-Time-Rekord im russischen Eishockey als Spieler, der 25 Jahre bei ein- und demselben Verein verbracht hat. :clap:


Sokol Kiev (= "Falke" Kiev)

Gruendungsjahr: 1963 (als "Dynamo" Kiev, ab 1973 dann "Sokol", '92/'93 kurzzeitig umbenannt in "Sokol-Aeskulap").

Groesste Erfolge: Sowjetunion: 3. Platz 1985.
                                     GUS/IHL: 1. PO-Runde 1992/93.
                                     EEHL (Eastern-European Hockey League 1996-2004): 2x Meister (1998, 1999), 2x 2. Platz (1997, 2000),
                                                                                                                        2x 3. Platz (2001, 2003).
                                     Ukrainian Hockey Championship: 12x Meister (1993, 1995, 1997, 1998, 1999, 2003, 2004, 2005, 2006,
                                                                                       2008, 2009, 2010).
                                     Weitere: 2-facher EEHL-Cup-Sieger (1998, 1999).
                                                  4. Platz in der Belarus-Extraliga (Offene Weissrussische Meisterschaft) 2005.
                                                  Ukraine-Cup-Sieger 2007.
                                                  1.PO-Runde in der russischen VHL 2008.
                                                  3. Runde (Halbfinale) beim Continental Cup ('03/'04, '04/'05 und '06/'07).

Geschichte/Hintergrund: In der Sowjetrepublik, die traditionsgemaess viel mehr dem Fussball als dem Hockey froente (deutsche Fussballfans erinnern sich heute noch schmerzlich an Oleg Blokhin und das kampfstarke "Dynamo Kiev"), dauerte es bis sage und schreibe 1963, um eine serioese Basis fuer eine Hockey-Profimannschaft zu formen (obgleich auf der Amateurebene "kanadisches Hockey" wie in anderen Regionen Europas noch vor dem 1. Weltkrieg praktiziert wurde). Der neugeformte Club "Dynamo" aus der ukrainischen Hauptstadt sollte zum Begruender einer kuenftig durchaus erfolgreichen Hockeyschule werden, die erst nach dem Zerfall der Sowjetunion zu stagnieren begann. Man hob auch gleich steil ab: schon nach zwei Jahren in den unteren Ligen stieg man zur Saison '65/'66 in die "Hoechste Liga" auf und verblieb dort bis einschliesslich ''69/'70 als stetiges Mitglied der sowjetischen Top-10. Dann stieg man fuer drei Jahre ab und wurde 1973 nach einem Struktur- und Sponsorenwechsel zu "Sokol", das von nun an als eines der staerksten Teams der "Ersten Liga" um den Wiederaufstieg kaempfte. 1978/79 war dieses Ziel erreicht und von da an zaehlte die Mannschaft in ihrer zweifellos staerksten Phase, den 80ern, fast durchgaengig zu den Top-5/6 Clubs der Liga. 1985 wurden die mehr als soliden Auftritte der Ukrainer auch noch mit den Bronzemedaillen der Nationalmeisterschaft gekroent. Aus dieser Zeit stammen auch die groessten Talente des ukrainischen Hockeys: D Valeriy Shiryayev (der ab 1991 noch eine lange und erfolgreiche Karriere in der Schweizer NLA haben sollte), D Alexei Zhitnik, der beste ukrainische Scorer der NHL-Geschichte F Dmitriy Khristich und als letzte "Zoeglinge" schon Mitter-Ende der 90er Jahre F Ruslan Fedotenko (der andere heutige NHLer aus der Ukraine Ponikarovsky machte seine Ausbildung bei den Junioren von "Dynamo" Moskau), D Anton Babchuk und F Nikolay Zherdev (die beide bei den Junioren Sokol's begannen, aber sehr schnell von einem russischen Team, "Elektrostal", abgeworben wurden). Nach dem Zerfall der UdSSR nahm "Sokol" noch an allen 4 Meisterschaften der IHL teil, aber das ohne aufsehenerregende Erfolge. Nach der Aufloesung der IHL wurde man zum dominantesten Club der Eastern-European Hockey League (EEHL; mit Clubs aus Weissrussland, Ukraine, Lettland, Lithauen und einigen kleineren polnischen und russischen Vereinen als unstete Teilnehmer) mit insgesamt 6 Podiumsplaetzen und 2 Cup-Siegen. Als auch die EEHL 2004 aufgeloest wurde, nahm man bis 2007 an der offenen Meisterschaft Wiessrusslands teil. 2007/08 wagte man auch ein kurzes Experiment als Mitglied der russischen VHL, mit einem respektablen Ergebnis. Aus finanziellen Gruenden zog sich die Mannschaft jedoch schon nach einer Saison wieder in die weissrussische Extraliga zurueck.           

Heutiger Stand: Seit der Saison 2011 spielt "Sokol" nur noch in der internen ukrainischen Meisterschaft (zur Zeit mit gerade mal 7 Mannschaften vertreten), der einzigen (und mit 12 Nationaltiteln sehr erfolgreichen) Konstante in der bewegten Clubgeschichte seit die unabhaengige Ukraine eine eigene Nationalmeisterschaft (ab 1992) aufgezogen hat. Es wurde mal kurz angedacht, den Verein als erstes ukrainisches KHL-Mitglied aufzunehmen (alternativ zum ebenfalls gescheiterten Projekt "Budivelnik" Kiev), aber die prekaere Finanzlage des einst glorreichen Clubs liess das nicht zu (es hat ja noch nicht mal fuer die VHL gereicht). Aus den jeweiligen Hockeykreisen hoert man, dass der ukrainische Eishockeyverband definitiv mehr Teams (2-3) als nur das heutige "Donbass" in der KHL sehen will und eine Mannschaft aus der Hauptstadt natuerlich am besten ins Bild passen wuerde. Jedoch koennte nur ein grosser wirtschaftlicher Aufschwung im ukrainischen Hockeysport diese hochgegriffenen theoretischen Plaene Realitaet werden lassen.   

Anekdoten: - Der multifunktionale Sportpalast in Kiev war lange Zeit nach den "Luzhniki" in Moskau die zweitgroesste Hockey-Arena in der ganzen Sowjetunion.

To be continued...
An Saschok lass ich nichts kommen...

OA-AO

#801
Kleines Trainer-Update: Spartak's Head Coach Andrei Sidorenko ist nun schon der fuenfte Trainer, der heuer seinen KHL-Posten verloren hat. Seine Nachfolge hat der schillernde Fedor Kanareykin angetreten, der frueher selbst fuer Spartak gespielt hat.

Nun, wie versprochen, gibt's einen letzten Bonusteil zur KHL und ihren Vorgaengerligen. Ich habe mich dazu entschlossen euch die 6 restlichen Teams, die jemals Medaillenraenge in den sowjetischen/russischen Meisterschaften eingenommen haben (jetzt aber aus verschiednenen Gruenden nicht mehr in der hoechsten russischen Spielklasse mitmischen), und deren Geschichten vorzustellen, (alle anderen sind in meinen vorherigen KHL-Artikeln natuerlich bereits behandelt worden). Darunter sind auch noch zwei Clubs, die an den ersten beiden KHL-Meisterschaften teilgenommen haben, aber jetzt nicht mehr dabei sind. Somit werdet ihr einen ganz und gar vollstaendigen Ueberblick ueber alle nennenswerten Clubs des Alten und Neuen Russland erhalten. Als letztes Sahnehaeubchen stelle ich euch dann eine Gesamttabelle der All-Time-Medaillengewinner in russischen Meisterschaften zusammen. Beginnen wir also unsere Reise in die Vergangenheit, wie es sich gehoert, ganz von vorne...

VVS MVO (Moskau) (= "Voyenno-Vosdyshnyye-Sily Moskovskogo Voyennogo Okruga", was soviel wie "Luftstreitkraefte des Moskauer Militaerdistrikts" bedeutet)

Gruendungsjahr: 1945

Groesste Erfolge: Sowjetunion: 3-facher Meister (1951-53), 1x 2. Platz 1949.
                                     Weitere: Sieger beim Cup der Sowjetunion 1952.

Geschichte/Hintergrund: Ein auf das hoechstpersoenliche Geheiss von Josef Stalin gegruendeter Club, der urspruenglich als eine aehnliche Super-Franchise wie das viel aeltere ZSKA angedacht war (nun, eigentlich sogar noch viel heftiger, denn es sollte "Stalin's Club" werden und man kann sich vorstellen, wie "unpassend" es war, wenn dieser verlor :zwinker:). Der Verein repraesentierte die sowjetischen Luftstreitkraefte und vereinigte eine Fussbal-, eine Hockey- und eine Basketballsektion in sich. In der Fruehzeit des sowjetischen Profieishockeys geschah denn auch das Unmoegliche: ein Verein konnte ZSKA(!) die besten Spieler weglocken (bekannte Beispiele sind F Vsevolod Bobrov, F Yevgeny Babich, G Grigory Mkrtychan und D Alexander Vinogradov). :ee: :grins: Natuerlich geschah alles auf direkte politische Anordnung des sowjetischen "Fuehrers" (wie ich schon sagte, selbst bei ZSKA ging das so nicht zu, die Spieler kamen aufgrund der erwaehnten Mechanismen mehr oder minder freiwillig), der auch noch seinen eigenen Sohn Vasily Stalin zum Maezen des Clubs erhob (was gewissermassen "logisch" war, denn Vasily war Kriegspilot im 2. Weltkrieg). Es gab aber schon auch ein paar "eigene" grosse Spielerpersoenlichkeiten: die Gebrueder Pavel und Yuriy Zhiburtovich, F Boris Kulagin, G Nikolai Puchkov. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die Mannschaft nach ein paar "Startschwierigkeiten" zu Beginn der 50er Jahre gleich 3-mal hintereinander die sowjetische Meisterschaft gewann. Mit der Clubgeschichte ist aber auch eine der groessten Sportkatastrophen der Sowjetunion verbunden: die bis zum Jahre 2011 :heul: einzige bei einem Flugzeugabsturz umgekommene Eishockeymannschaft der UdSSR (aber damals nicht wegen schlecht gewarteter Flugzeuge :rolleyes:). Sie geschah am 5. Januar 1950: die Mannschaft flog zu einem Auswaertsspiel nach Chelyabinsk, dessen Flughafen aufgrund schwierigster meteorologischer Bedingungen (es herrschte ein Schneesturm) geschlossen war, weswegen das Flugzeug nach Sverdlovsk (das heutige Jekaterinburg) umgeleitet wurde. Dort waren die Bedingungen auch nicht viel besser und viele Passagierflugzeuge (die natuerlich Vorrang vor einem Militaerflieger hatten (ganz Recht: ein Militaerteam war "logischerweise" auch mit einem Militaerflieger unterwegs, einer "Li-2" um genau zu sein, der von der Sowjetunion unter Lizenz gefertigten US-amerikanischen Douglas "DC-3")) hielten sich bereits in einer langen Warteschleife ueber dem Flughafen auf. Und so versuchte der Pilot auf einem kleinen naechstgelegenen, aber schlecht fuer solche Wetterbedingungen ausgestatteten Militaerflugplatz zu landen, was ihm 3 Mal nicht gelang und die Maschine beim letzten Anflug abstuerzte (die Untersuchungskommission sollte spaeter feststellen, dass der Pilot den Scheinwerfer anmachte, um die Landebahn auszuleuchten, wegen dem heftigen Schneefall aber kreierte der Lichtkegel eine direkte Reflexion in die Kabine und blendete die Crew). Die Besatzung und alle Insassen starben. Durch einige fuer die jeweils Beteiligten hoechst glueckliche Zufaelle konnten mehrere Teammitglieder der Katastrophe entgehen: D Alexander Vinogradov (er wurde vor dem Match disqualifiziert und es wurde ihm freigestellt mitzufliegen, aber unter Berufung auf kleinere Verletzungen kam er letztendlich doch nicht mit), F Viktor Shuvalov (weil diesem wiederum von Stalin's Sohn Vasily hoechstpersoenlich mitgeteilt worden ist, dass es eine schlechte Idee waere als ehemaliger Spieler Chelyabinsk's so kurz nach seinem Wechsel zu VVS (er wechselte nach der Saison '48/'49) vor den heimischen Fans aufzukreuzen) und auch der ehrwuerdige F Vsevolod Bobrov (der schlicht und einfach das Flugzeug verpasste und auf der Zugfahrt nach Chelyabinsk vom Unglueck erfuhr). Vasily Stalin wollte seinen grimmigen Vater mit solchen "Nichtigkeiten" natuerlich nicht "belaestigen", verheimlichte also den Absturz und stellte einfach ein neues Team (mit den Ueberlebenden als Kern) zusammen, das dann in Folge 3 Mal den Meistertitel holte. So wie der Club allerdings als Produkt politischen Machtspiels begann, so hoerte er auch durch einen politischen Eingriff "von oben" auf zu existieren: gleich nach dem Tod Stalin's 1953 wurden die Fussball- und Hockeysektionen von Nikita Khrushchev im Zuge seiner "De-/Entstalinisierung" geschlossen (die Basketballabteilung "ueberlebte" dagegen als einzige noch bis 1959) und Stalin's Sohn wegen etlicher Anklagepunkte des Amtsmissbrauchs ins Gefaengnis befoerdert.

Heutiger Stand: -

Anekdoten: - Die Abkuerzung des Vereins wurde auch scherzhaft als "Vzyali Vsekh Sportsmenov" ("Nahmen Alle Sportler") dechiffriert. :grins:


Krylya Sovetov Moskau (= "Soviet Wings" Moskau, liebevoll "Krylyshki' ("Fluegelchen") genannt)

Gruendungsjahr: 1947

Groesste Erfolge: Sowjetunion: 2-facher Meister (1957, 1974), 4x 2. Platz (1955, 1956, 1958, 1975), 8x 3. Platz (1950, 1951,     
                                     1954, 1959, 1960, 1973, 1978, 1989, 1991).
                                     GUS/IHL: 3. Platz 1993.
                                     RHL/RSL: 1. PO-Runde '96/'97 und '01/'02.
                                     Weitere: 2-facher Sieger beim Cup der Sowjetunion (1951, 1974).
                                                   "Liga-Cup"-Sieger 1989 (abgeaenderte Version des UdSSR-Cups '89, wo nur Mannschaften aus der 
                                                   "Vysshaya Liga" teilnahmen).
                                                   European Champions Cup 1975.
                                                   Sieger zweier "Super-Series" gegen NHL-Clubs (1976, 1979).
                                                   2-facher Ahearne-Cup-Sieger (1961, 1968).
                                                   Spengler-Cup-Sieger 1979.
                                                   
Geschichte/Hintergrund: Der 1947 gegruendete Verein stand fuer die Luftfahrtindustrie der Sowjetunion, wurde also von einer/m Flugzeugfabrik/-zulieferer gesponsert und nahm gleich zur Saison '47/'48 in der Eliteklasse an der sowjetischen Meisterschaft teil. Die russischen"Wings" :grins: wurden damit beruehmt, dass sie den allerersten Pokal der Sowjetunion 1951 gewannen und fortan wie die anderen Moskauer Clubs zu den dominierenden Kraeften der UdSSR-Meisterschaft zaehlen sollten. Etliche nationale und internationale Preise wurden zu Zeiten kommunistischer Herrschaft eingefahren, darueberhinaus zaehlte man zu den ehrwuerdigen Repraesentanten in 3 der insgesamt 6 abgehaltenen Prestige-Turniere der "Super-Series" gegen Clubs aus der NHL ('75/'76, '78/'79 und '89/'90), aus denen man auch zweimal als Sieger hervorging. Auch diese Sportschule brachte dank ihrer Dominanz eine lange Kette hervorragender sowjetischer Spieler hervor: F Mikhail Bychkov, F Alexei Guryshev, F Igor Dmitriyev, F Nikolay Khlystov, G Boris Zapryagayev, D Anatoly Kostryukov, D Alfred Kuchevsky, G Alexander Sidelnikov, D Yuriy Tyurin, F Vladimir Petrov (der erst spaeter in seiner Karriere zu seinen kongenialen Partnern Mikhailov und Kharlamov bei ZSKA fand), F Sergei Pryakhin (der 1989 zum ersten sowjetischen NHL-Spieler im damaligen Aufgebot der Calgary Flames wurde und in seiner ersten "Saison" (2 RS-Spiele + 1 PO-Spiel) den Stanley Cup "gewann" (natuerlich nur inoffiziell wegen der zu wenigen Anzahl von Einsaetzen)), F Alexei Morozov, D Oleg Tverdovsky (der seine fruehe Hockeyausbildung in der Ukraine begann, aber schon mit 16 von einem "Wings"-Scout entdeckt und rekrutiert wurde) und F Sergei Nemchinov (so, und das ist die letzte Korrektur, die ich vornehmen muss (den Rest habe ich schon ueberprueft), denn der beruehmte Two-Way-Stuermer ist ein waschechter "Fluegel"; seinen Namen koennt ihr aber im ZSKA-Artikel getrost durch den von F/D Vladimir Konstantinov ersetzen (wie konnte ich nur einen meiner absoluten Lieblinge vergessen?! :schaem: :gruebel:), der zwar auch in einer Jugendmannschaft seines Heimatortes Murmansk begann, aber auch schon mit 16 Jahren zu den ZSKA-Junioren nach Moskau wechselte)). Diese Party sollte noch bis zur RHL-Saison '97/'98 andauern und dann passierten gleich zwei Dinge: der einflussreiche Club-Praesident (und ehem. Spieler) Igor Dmitriyev verstarb an einem Schlaganfall und der Hauptsponsor des Clubs "VILS" (Fabrik fuer leichte Speziallegierungen) gab die Partnerschaft auf. Wegen chronischen Geldmangels machte der Verein nun eigenwillige Zyklen durch: aufgrund einflussreicher (Ex-)Spieler und der langen erfolgreichen Tradition als Lockmittel holte man immer wieder gute Leute ins Team, die aber schon meist nach einer Saison (oder sogar mittendrin) buchstaeblich wegliefen, weil man ihnen kein Gehalt auszahlen konnte. Das Ganze begleitet durch staendige Gerichtsprozesse ueber das Eigentumsrecht an der Hockeyarena zwischen dem Club und der Fabrik (die Fabrik setzte sich letztendlich durch). Nach dem Abstieg 1998 schaffte man es noch zur Saison '01/'02 in die Superliga und dort gleich in die PO's, nur um in der naechsten Saison wieder als hoffnungslos Letzter wieder auszuscheiden. 2006/07 war man dann zum letzten Mal Teil der hoechsten russischen Meisterschaft, wurde wieder Letzter (weil man unter anderem aufgrund von Zahlungsrueckstaenden bei der Miete fuer die Arena fuer einige Spiele der Saison einfach ausgesetzt wurde) und kam bis heute nicht mehr zurueck. 2008 wurde dann als absoluter Peak der Auseinandersetzungen eine Aufsplitterung der Mannschaft in eine von der Fabrik und eine andere von Sportfunktionaeren gestuetze Haelfte erreicht. Es bedurfte der Einmischung des Ligapraesidenten Alexander Medvedev, um die beiden Streithaehne wieder zusammenzufuehren und eine Wiedervereinigung einzuleiten.     

Heutiger Stand: In der Saison 2010-11 traten die "Wings" nochmal als vereinigtes Team in der reorganisierten VHL auf (nebst einer Juniorenbrigade in der MHL) und konnten nach der Saison wieder keine finanziellen Garantien fuer eine Ligateilnahme bereitstellen. Zur Zeit versucht man wohl durch einen Kauf der Arena eine Grundlage fuer eine Wiederauferstehung der traditionsreichen Mannschaft zu schaffen, was natuerlich aeusserst wuenschenswert waere. Wenn dieser Deal zustandekommt, dann wird man die "Fluegelchen" zumindest in der VHL wieder sehen duerfen (und wer weiss, irgendwann vielleicht auch in der KHL).

Anekdoten: - In den 40ern war es der Mannschaft verboten die Vereinsfahne oeffentlich aufzuhaengen, weil man als Vertreter der Luftfahrtindustrie der Geheimhaltung unterlag. :lachen: Man braucht wohl nicht zu erwaehnen, dass Jedem trotzdem ziemlich schnell klar war, wer die Sponsoren der Mannschaft waren.
- Grosse Teile des Arena-Daches und der inneren Aufmachung des Eispalastes ("Universal Sports Arena Krylya Sovetov"; Kapazitaet: 5500) sind aus Aluminiumverkleidungsteilen gefertigt, die eben von dieser Flugzeugfabrik hergestellt wurden. Sponsoring auf russisch. :clap:

Puuh, ist doch mehr Arbeit, als ich dachte... To be continued... :up:
An Saschok lass ich nichts kommen...

OA-AO

Zitat von: Jake The Rat am 31. Oktober 2012, 22:55:58
Hey Moment mal, der Posten des Forumszynikers ist schon besetzt. :grins:

Jake, schon vergessen? "Das Forum ist ein Wurmloch, das zwei Paralleluniversen verbindet." Eines davon heisst "Erst-Account" und das andere... :lachen:
An Saschok lass ich nichts kommen...

Sabres90

Danke für die prima Info über Vehanen :up:! Schade, dass er wohl auf dem absteigenden Ast ist!

Und danke natürlich für all die super Berichte :clap:
:huldigung:#2 Duncan Keith ... #34 Miikka Kiprusoff :huldigung:

Jake The Rat

Hey Moment mal, der Posten des Forumszynikers ist schon besetzt. :grins:
Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat.
(Wilhelm Busch)

CETERVM CENSEO COLORADINEM ET VEGAM ESSE DELENDAM

OA-AO

#797
Zitat von: Sabres90 am 31. Oktober 2012, 12:19:25
Danke OA, geile Zusammenfassung :headb:

Noch eine Frage bezüglich einer meiner absoluten Lieblingsfinnen: Wieso ist Vehanen wieder in die Heimat gegangen? Wollte man ihn in Bars nicht mehr oder was war da los?

Vehanen hatte eigentlich laut Vertrag noch ein Jahr bei Ak Bars, aber es spielten wohl 3 Faktoren (zumindest offiziell oder sagen wir mal "halboffiziell" :zwinker:) eine Rolle bei der vorzeitigen Aufloesung des Abkommens: 1. die sportliche Leistung: die letzte regulaere Saison verlief ungewoehnlich instabil fuer Petri und obwohl er nochmal in den PO's aufdrehte, schied das traditionell anspruchsvolle Ak Bars schon in der 2. Runde gegen Traktor aus. Fuer die schwaecheren Leistungen werden aber noch zwei weitere Gruende genannt: 2. Vehanen soll gewisse Probleme mit den Augen entwickelt haben, weswegen er z.B. des Oefteren Distanzschuesse durchgelassen hat, die sonst fuer ihn eine leichte Uebung darstellten (ich hoffe, dass das bei ihm nicht schlimmer wird, aber seine Statistiken bei "Lukko" diese Saison sehen nicht besonders ermutigend aus) und 3. es soll auch einen Konflikt mit dem letztjaehrigen Head Coach Krikunov gegeben haben, an dem nicht nur Vehanen, sondern etliche Fuehrungsspieler bei Ak Bars beteiligt waren. Was letztendlich genau der Ausloeser war, bleibt wie so oft ein kleines Raetsel, aber aus meiner Sicht haette man "Veha" versuchen koennen zu halten (selbstverstaendlich nur, wenn man die gesundheitlichen Probleme in den Griff bekommt).

Ja Freunde, ich hoffe, dass ich mit diesen Beitraegen fuer ein wenig Kurzweil bei euch waehrend der Lockout-Langeweile sorgen konnte (mir hat's auf jeden Fall Spass gemacht). Und hey, vielleicht ist bei Einigen von euch auch das KHL-Interesse etwas gestiegen und wir koennen uns in Zukunft etwas mehr ueber die russische Liga unterhalten (zumal die englischsprachige "coverage" der Liga immer besser wird). Jedenfalls werde ich mit einem letzten Bonusteil die detaillierte Berichterstattung erstmal abschliessen und demnaechst wieder in meine angestammte (und weniger aufwendige :grins:) Rolle des sporadisch-zynischen Forum-Spassvogels schluepfen... :zwinker:     
An Saschok lass ich nichts kommen...

Sabres90

Danke OA, geile Zusammenfassung :headb:

Noch eine Frage bezüglich einer meiner absoluten Lieblingsfinnen: Wieso ist Vehanen wieder in die Heimat gegangen? Wollte man ihn in Bars nicht mehr oder was war da los?
:huldigung:#2 Duncan Keith ... #34 Miikka Kiprusoff :huldigung: