Maple Leafs @ Senators 4-5 (OT)Tore: Auston Matthews (4 :ee:) / Kyle Turris (2), Bobby Ryan, Erik Karlsson, Derick Brassard
Saisonauftakt in der einmal mehr wieder zu einem guten Teil mit Fans der Leafs gefüllten Arena der Senators. Und es wurde eine wahnsinnige Premiere von
Auston Matthews. Vier Tore im ersten Spiel - das ist in der sogenannten *modernen* Ära der Liga noch keinem vor ihm gelungen. Besonders sein zweiter Treffer hatte es in sich, für den spielte er allein zuerst drei Senators (inklusive
Erik Karlsson) aus, um dann einen weiteren Verteidiger und den Torhüter zu überwinden.
Umso ärgerlicher, dass am Ende doch kein Sieg für die Leafs herauskam. Aber defensiv war die Leistung von beiden Mannschaften heute eigentlich nicht akzeptabel. Und obwohl er davon eigentlich frustriert gewesen sein muss, war Coach
Mike Babcock nach dem Spiel doch guter Dinge - wahrscheinlich war er auch einfach nur begeistert von den Taten seines neuen Lieblings-Spielzeugs.
Bemerkenswertes:
- Matt Hunwick spielte nur ein paar Wechsel, bevor er nach einem harten Bandencheck von Chris Neil als Vorsichtsmaßnahme aus dem Spiel genommen wurde. Eventuell kam hier das leicht verschärfte Verfahren der Liga zum Umgang mit Gehirnerschütterungen zum Tragen.
- Frederik Andersen mit keinem guten Auftakt im Tor der Leafs. War der Treffer von Karlsson noch unglücklich abgefälscht, sah er vor allem beim zwischenzeitlichen Ausgleich durch Derick Brassard nicht sehr gut aus. So wie sich die Leistung Matthews' über die Saison relativieren wird, sollte das hoffentlich auch bei Andersen passieren - nur eben in die andere Richtung.
- Auch Mitch Marner und William Nylander hatten beide einen guten Saisonauftakt. Marner vor allem im Anfangsdrittel und noch vor dem Führungstreffer mit einem von Craig Anderson vereitelten Alleingang sowie einem Lattentreffer. Auch sonst sehr auffällig durch viele gute Aktionen. Nylander konnte zwei Vorlagen verbuchen. Die Veteranen im Team blieben an diesem Abend blass.
Am Wochenende bestreiten die Leafs ihr erstes Heimspiel der Saison gegen die Boston Bruins. Und da es nicht nur das 100. Jahr des Bestehens der Liga, sondern auch der Franchise ist, wird es da eine Eröffungszeremonie geben, die selbst den Marathon, den die Oilers gestern veranstaltet haben, in den Schatten stellt.
Maple Leafs vs. Bruins 4-1Tore: Connor Brown, Mitch Marner, James van Riemsdyk, Milan Michalek / David Pastrnak
Season Record: 2 GP 1-0-1, 3 Pts., 8 GF, 6 GA
Zunächst hatten sich die Leafs zur Eröffnung ihrer 99. Saison im 100. Jahr ihres Bestehens etwas Besonderes ausgedacht: Auf einen Schlag zogen sie zehn Rückennummern aus dem Verkehr, die bis dahin lediglich als sogenannte *honoured numbers* unter dem Arenadach hingen. Diese zehn - sowie noch eine weitere, die am Sonnabend zusätzlich retired wurde - kommen damit zu den zwei hinzu, welche schon bisher nicht mehr vergeben wurden. Damit stehen die Leafs nun bei dreizehn nicht mehr vergebenen Nummern und erreichen auch in dieser Hinsicht nicht ganz die Montreal Canadiens (15). Wenn ich die Zeit finde, schreibe ich später noch etwas zu den einzelnen Spielern, die hinter den Nummern stehen.
Das Spiel gegen die merklich schwächelnden Bruins hatten die Leafs eigentlich von Beginn an im Griff. Lediglich ein knappes halbes Drittel benötigten sie, um gegen einen schwachen
Anton Khudobin eine Führung von drei Toren aufzubauen. Kurz vor der ersten Pause reduzierte Boston zwar noch einmal mit einem Powerplay-Tor, aber im Schlussdrittel stellte
Milan Michalek den vorherigen Abstand wieder her. Und anders als im letzten Playoff-Spiel der Leafs vor dreieinhalb Jahren hielt das 4-1 dieses Mal. Und dass nicht nur, weil
Nathan Horton inzwischen auf Seiten der Leafs steht (bzw. liegt) und
Patrice Bergeron zurzeit angeschlagen ausfällt, sondern auch weil die Bruins nicht mehr das Team aus dem Jahr 2013 sind.
Bemerkenswertes:
- Wunderschönes erstes NHL-Tor von Mitch Marner, der sich auch sehr freute, dieses genau für das Team seiner Kinderträume erzielt zu haben.
- James van Riemsdyks 3-0 war das erste Tor der Leafs in dieser Saison, das nicht von einem Rookie geschossen wurde. Es war auch van Riemsdyks erstes mit der neuen Rückennummer 25 - seine bisherige 21 wurde viele Jahre lang von Börje Salming getragen und war eine von den vielen, die vor dem Spiel in den Ruhestand geschickt wurden.
- Frederik Andersen anders als beim Auftakt gegen Ottawa ein starker Rückhalt, der die Bemühungen der Bruins immer wieder mit guten Paraden zunichte machte. Gutes Comeback des Torhüters, den ich mir in dieser Verfassung gern noch ein paar Jahre im Trikot der Leafs vorstellen kann.
- Auf Seiten der Bruins David Pastrnak bereits mit seinem dritten Tor im zweiten Saisonspiel. Zusammen mit Brad Marchand bildet er ein ziemlich gefährliches Duo.
Die Leafs haben bis Mittwoch Pause, bevor sie dann in Winnipeg bei den Jets ran müssen. Also noch ein ganzer Tag Zeit, um die ganzen Vorschauartikel im Stil *
Auston Matthews gegen
Patrik Laine* alle nicht zu lesen.
Was machen die Marlies? Ihr erstes Saisonwochenende gestalteten die Marlies erfolgreich mit zwei 5-2-Siegen gegen die Utica Comets. Darin waren
Kasperi Kapanen und
Brendan Leipsic besonders beeindruckend, die beide fünf Skorerpunkte sammeln konnten. Außerdem beteiligte sich der schwedische Neuzugang
Andreas Johns(s)on mit drei Toren. AHL-typisch ist jetzt erst einmal Pause bis Freitag.
Maple Leafs @ Jets 4-5 (OT)Tore: Nazem Kadri (2), Connor Carrick, William Nylander / Patrik Laine (3 :ee:), Tyler Myers, Mark Scheifele
Season Record: 3 GP 1-0-2, 4 Pts., 12 GF, 11 GA
Um es vorweg zu nehmen: Das erste (zuvor natürlich ordentlich hochgejazzte) Duell zwischen
Auston Matthews und
Patrik Laine entscheidet der heimliche Zwilling von
Draco Malfoy für sich. Für das Comeback - inklusive Ausgleich in der letzten Spielminute und Siegtreffer in der Verlängerung - war Laine quasi allein verantwortlich. Davor hatten die Leafs zur Mitte der Partie 4-0 geführt, aber wer das Spiel ebenfalls gesehen hat, wird bestätigen können, dass dies ein sehr schmeichelhafter Vorsprung war. Von Beginn an agierte das Team defensiv wacklig - es gab große Probleme, den Puck kontrolliert aus dem eigenen Drittel zu bekommen - und offensiv vielversprechend - zwar nicht mit der Menge an Schüssen wie die Jets, dafür aber mit solchen näher am Tor und daher gefährlicher. Die Zweitoreführung nach dem ersten Drittel war trotzdem nur bedingt verdient. Das zweite Drittel dann insgesamt besser, vor allem gelangen die ersten Tore in Überzahl der neuen Saison - noch dazu kurz hintereinander. Nach dem ersten Tor für Winnipeg durch
Tyler Myers ging Toronto (mal wieder) mit einer 4-1-Führung in den Schlussabschnitt, in dem dann Laine seine Show abzog.
Schließlich und endlich eine ärgerliche Niederlage - da kann das Team noch so jung und unerfahren sein, aber eine Führung von 4-0 darf man nicht so einfach verspielen. Unter dem großen Saisonziel *Erfahrung sammeln und besser werden* aber sicher eine wertvolle Lehrstunde für die Mannschaft.
Bemerkenswertes:
- Nazem Kadri mit seinen ersten Punkten der Spielzeit. Die neue Ordnung der Reihen lässt ihn bevorzugt mit Milan Michalek und Leo Komarov spielen. Auch wenn mich Michalek bisher überrascht, beide sicher nicht die größten offensiven Leuchten. Daher wird Kadri darauf hoffen, seine Punkte vor allem im Powerplay sammeln zu können.
- William Nylander ebenfalls mit dem ersten Saisontor. Daran, dass in jedem Spiel einer von Matthews, Nylander oder Mitch Marner Tore schießt, könnte ich mich gewöhnen. :smile:
- Frederik Andersen bis zu Beginn des Schlussdrittels mit einigen guten Paraden. Dann beim ersten Tor von Laine und dem Treffer von Mark Scheifele machtlos bzw. unglücklich. Die anderen Tore allerdings sahen ihn zu weit vor dem Tor und daher anfällig für Querpässe. Nach anderthalb guten und ebenso vielen schlechten Spielen für Andersen, kommt morgen eventuell erstmals Jhonas Enroth zum Einsatz.
- Matthews und Laine jetzt mit nahezu identischen Statistiken - auch wenn die Saison noch lang ist, aber da zeichnet sich ein Rennen um die Calder-Trophy ab. Bin mal gespannt, wer sich da noch einmischen wird.
Zwölf Tore in drei Spielen geschossen zu haben, darf der Mannschaft gefallen. Dass allerdings auch elf erlaubt wurden - und unter welchen Umständen - zeigt, dass vor allem die Verteidigung noch besser werden muss. Die Gelegenheit dazu gibt es gleich heute Nacht, wenn ein Auswärtsspiel in Minnesota ansteht.
Maple Leafs @ Wild 2-3Tore: Roman Polak, Auston Matthews / Eric Staal (2), Zac Dalpe
Season Record: 4 GP, 1-1-2, 4 Pts., 14 GF, 14 GA
Wieder gehen die Leafs mit einer Führung ins Schlussdrittel - und zum dritten Mal in vier Spielen gelingt es ihnen nicht, diese bis zum Ende der Partie zu halten. Damit ist das Spiel auch schon so gut wie zusammengefasst.
Bemerkenswertes:
- Das erste Pflichtspiel für Jhonas Enroth im Tor. Nicht ganz so durchwachsen wie die bisherigen Leistungen Frederik Andersens, aber das Ausgleichtor durch Zac Dalpe hätte so nicht fallen dürfen.
- In der Abwehr ersetzte Roman Polak den bisher sehr unglücklich agierenden Martin Marincin. Defensiv bot Polak die gleiche schwer verdauliche Kost, die man so von ihm gewohnt ist. War trotzdem schön, die offensichtliche Freude auch seiner Kollegen zu sehen, als er offensiv mit dem ersten Tor seit Januar überraschte.
- Vor allem William Nylander hatte gute Chancen - zwischenzeitlich auf den Ausbau der Führung, später dann den Ausgleich. Es bleibt hoffentlich weiter so: den jungen Forwards beim Spiel nach vorn zuzusehen, macht in dieser Saison viel Freude.
Am Wochenende geht es weiter, dann auswärts gegen die Blackhawks, eine Partie mit der die kurze Reise in den mittleren Westen endet.
Maple Leafs @ Blackhawks 4-5 (SO)Tore: William Nylander (2), Tyler Bozak, James van Riemsdyk / Artem Anisimov (2), Tyler Motte, Richard Panik, Artemi Panarin (SOW)
Season Record: 5 GP, 1-1-3, 5 Pts., 18 GF, 19 GA
Nun, langsam ist es nicht mehr lustig, wie die Leafs es immer wieder schaffen, einen verdienten und hart erarbeiteten Vorsprung im dritten Drittel (dieses Mal innerhalb einer Minute) zu verspielen. Dabei waren sie vorher den Blackhawks nicht nur ebenbürtig, sondern streckenweise - je nachdem, welche Reihe auf dem Eis stand - sogar überlegen. Hervorstechend einmal mehr die Reihe von
Auston Matthews,
William Nylander und
Zach Hyman - die drei Rookies sind inzwischen de-facto zur ersten Reihe aufgestiegen, auf die sich die Gegner bei der Verteidigung konzentrieren. Weniger beeindruckend gegen Chicago waren
Nazem Kadri,
Milan Michalek und
Leo Komarov, die ihrerseits von
Patrick Kane,
Artem Anisimov und
Artemi Panarin meistens an die Wand gespielt wurden.
Frederik Andersen auch einmal mehr mit einem Aussetzer - der Rebound in den Slot führte zum zweiten Treffer Anisimovs, aber die größten Buhmänner waren wohl
Matt Hunwick und
Roman Polak, deren Eiszeit als gemeinsames Verteidigerpaar gegen Ende der Partie erhöht wurde - woraufhin Toronto prompt ins Schwimmen geriet.
Bemerkenswertes:
- Die Bilanz der Leafs nach zwei Dritteln Spielzeit: fünf Siege, keine Niederlage.
- Das Team hat es geschafft, vier Führungen aufzubauen und wieder zu verspielen, diese waren ein 4-3 (gegen Ottawa), ein 4-0 (gegen Winnipeg), ein 2-1 (gegen Minnesota) und ein 4-2 (gegen Chicago). Ausgerechnet gegen Boston und ausgerechnet ein 4-1 hingegen konnten sie bis zum Schluss halten. Wenn das mal kein Beleg dafür ist, dass man lernfähig ist... :smile:
- Richard Panik - zuletzt noch in Toronto beschäftigt - führt die Liga nach seinem Ausgleichtreffer mit sechs Toren an. Das gelang ihm mit nur neun Schüssen und es ist keine große Kunst vorherzusagen, dass der Weg zur Maurice-Richard-Trophy so nicht aussieht.
In der laufenden Woche stehen zwei Heimspiele gegen die Teams aus Florida an, am Dienstag gegen es zunächst gegen Tampa Bay. Michalek wurde inzwischen auf die Waiverliste gesetzt - da wurde mein guter Eindruck wohl nicht von der Teamleitung geteilt - und dafür
Ben Smith aus Colorado akquiriert. Smith stand schon in der vergangenen Saison für die Leafs auf dem Eis und wird die vierte Reihe, die bisher
Peter Holland,
Matt Martin und
Connor Brown bildeten, eher verschlechtern als verstärken. Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass Brown zu Kadri und Komarov stößt, was erst einmal eine gute Sache ist. Waiver-Claim
Seth Griffith muss weiterhin pausieren,
Josh Leivo ist immer noch verletzt.
Was machen die Marlies? Schließen das Wochenende mit einer Bilanz von zwei Siegen und einer Niederlage ab. In Rochester geriet man unter die Räder, die beiden Heimspiele gegen Manitoba hingegen waren quasi Start-Ziel-Siege.
Brooks Laich gelang der erste AHL-Treffer seit über zehn Jahren,
Antoine Bibeau mit dem ersten Shutout der Saison. Am Mittwoch dann geht es weiter gegen Providence.
Maple Leafs vs. Lightning 3-7Tore: William Nylander, James van Riemsdyk, Auston Matthews / Steven Stamkos (2), Alex Killorn, Victor Hedman, Nikita Kucherov, Vladislav Namestnikov, Jonathan Drouin
Season Record: 6 GP, 1-2-3, 5 Pts., 21 GF, 26 GA
Im zweiten Heimspiel der Saison gehen die Leafs gegen den Stanley-Cup-Anwärter Tampa Bay unter. In die Gefahr, eine Führung im dritten Drittel zu verspielen, kam das Team dabei nie, denn vom Resultat her hatten die Lightning die Partie von Beginn an im Griff. Für Toronto brachten die Forwards erneut eine akzeptable bis gute Leistung auf das Eis, die Verteidigung war eher durchwachsen, die Torhüterleistung zum Vergessen. Auf der anderen Seite waren
Steven Stamkos (jeweils zwei Tore und Vorlagen),
Nikita Kucherov (erstes Saisontor, drei Vorlagen) und
Ben Bishop (40 gehaltene Schüsse und zwei verlorene Schneidezähne nach Maskentreffer durch
Peter Holland) die Leistungsträger. Tampa jetzt mit fünf Siegen und einer Niederlage bereits auf Kurs Richtung Tabellenspitze.
Bemerkenswertes:
- The Good: Auston Matthews und William Nylander jetzt mit zehn bzw. neun Punkten auf Platz 1 und 4 der ligaweiten Scorerliste. Ja, es sind nur sechs Spiele absolviert und durchhalten werden sie das wahrscheinlich nicht, aber es sei mir erlaubt, mich an dieser Stelle über etwas zu freuen, was in meiner Zeit als Fan noch nicht vorgekommen ist.
- The Bad: Stamkos hat die Leafs nach wie vor im Griff. Mit den Punkten aus dieser Partie steht seine Bilanz jetzt bei 38 Punkten in 31 Spielen gegen oder in Toronto. Und das geht eventuell noch acht Jahre so weiter.
- The Ugly: Wenn man trotz einer Schussbilanz von 43-24 und drei geschossenen Toren mit vier Treffern Unterschied verliert, ist die Frage nach der Torhüterleistung nicht nur berechtigt, sondern sogar verpflichtend. Frederik Andersen dieses Mal ohne groben Schnitzer, aber eben doch nur mit 17 Paraden bei sieben Gegentoren. Er scheint direkt in die Fußstapfen von Vesa Toskala und Jonas Gustavsson zu treten, ohne wenigstens deren (kurze) Phasen mit guten Leistungen zu Beginn ihrer Laufbahnen in Toronto nachahmen zu wollen. Sollte sich herausstellen, dass Andersen bei den Ducks wirklich nur das Produkt seiner Vorderleute gewesen sein sollte, werden das fünf lange Vertragsjahre. Bei einer Fangquote von 85% muss der Rest der Mannschaft schon überirdisch spielen (http://www.tsn.ca/leafs-need-andersen-to-bounce-back-in-a-hurry-1.588953), um langfristig eine Chance auf bessere Platzierungen zu haben. Ab Donnerstag stehen drei Spiele in vier Tagen an, da wird mindestens einmal auch noch Jhonas Enroth zum Einsatz kommen, besser wäre wohl mindestens zweimal
Morgen abend ein weiteres Heimspiel gegen das zweite Team aus Florida.
Roberto Luongo hat angesichts des ersten Spiels von Matthews schon entschieden, wer im Tor stehen wird (https://twitter.com/strombone1/status/786370643029786624). :smile:
Maple Leafs vs. Panther 3-2Tore: Tyler Bozak (2), James van Riemsdyk / Jonathan Marchessault (2)
Season Record: 7 GP, 2-2-3, 7 Pts., 24 GF, 28 GA
Endlich wieder ein Sieg. Obwohl die Leafs relativ früh (und später erneut) in Rückstand gerieten, brachten sie offensiv einmal mehr ansehnliches Hockey auf das Eis, welches schließlich nicht ohne Erfolg blieb. Überragend dabei
Mitch Marner, der drei Vorlagen beisteuerte - und die waren jeweils keine Allerweltspässe, sondern kluge und gekonnte Aktionen. Schließlich ging das Team (mal wieder) mit einer Führung ins Schlussdrittel, wo sie diese auch behaupten konnten. Nicht zuletzt dank
Frederik Andersen, der beim zweiten Tor der Panthers zwar viel zu früh auf die Schoner ging, sonst aber eine tadellose Leistung ablieferte.
Bemerkenswertes
- James van Riemsdyk im drittem Spiel in Folge mit einem Tor - das ist persönliche Bestleistung für ihn. Auch Tyler Bozak zeigte mit seinen beiden Toren als erfahrener Spieler eine gute Leistung.
- Zum ersten Mal in dieser Saison gelang keinem der Rookies ein Treffer. Nach den drei Assists von Marner sind die ersten drei Plätze in der teaminternen Scorerliste weiterhin fest in der Hand der jungen Spieler.
- Marner entwickelt sich sowieso langsam zum Musterknaben. Wirft sich in die Schüsse, zeigt großes Engagement im Backchecking, stiehlt viele Pucks und macht sowieso die vielen kleinen Dinge richtig. (Über andere Rookies dagegen machen sich die unbarmherzigen Medien in Toronto schon wieder heimlich lustig. (http://www.tsn.ca/nylander-earns-ribbing-from-vets-for-double-flamingo-1.593099)) Dabei wird schnell übersehen, dass Marner auch schon zwölf Strafminuten hat, die er zum Teil in sehr schlechten Phasen der Spiele verursachte.
- Seth Griffith zeigte in seinem ersten Spiel im Trikot der Leafs eine gute Leistung. War in der vierten Reihe unterwegs, in der auch seine Geschwindigkeit deutlich wurde. Offensiv sehr bemüht, aber noch ohne den endgültigen Erfolg.
Am Sonnabend geht es nach Montreal, wo die nach der Rückkehr von
Carey Price und durch das Auftrumpfen von
Shea Weber bärenstark erscheinenden Canadiens warten. Wird eine schwere Angelegenheit, aber genau die Sorte von Spiel, in dem die jungen Spieler gute Leistungen zeigen müssen, wenn sie in der Liga etwas werden wollen.
Was machen die Marlies? Gewinnen ihr Heimspiel gegen die Providence Bruins 4-3, das allerdings erst in der Verlängerung. Das Siegtor gelang
Andrew Nielsen, der weiterhin in der Verteidigung überrascht. Auch
Brendan Leipsic und
Kasperi Kapanen erneut mit mehreren Scorerpunkten und zu zweit an der Spitze der Liga. Es folgen am Wochenende zwei Spiele in Albany. Gegen die Devils gab es im Frühjahr eine sehr hart umkämpfte Playoff-Serie.
Maple Leafs @ Canadiens 1-2Tore: Nazem Kadri / Alex Galchenyuk, Shea Weber
Maple Leafs @ Islanders 1-5Tore: Jake Gardiner / Travis Hamonic, Casey Cizikas, Shane Prince, Brock Nelson, Josh Bailey
Season Record: 9 , 2-4-3, 7 Pts., 26 GF, 35 GA
Ein Wochenende leider ohne Punkte - bei zwei sehr unterschiedlichen Auftritten des Teams. Gegen Montreal zeigten die Leafs die beste Leistung der Saison, waren offensiv gefährlich wie schon vorher, aber defensiv und vor allem im Tor auf der Höhe. Am Ende scheiterte man vor allem an der derzeitigen Perfektion von
Carey Price. Trotzdem ein guter Auftritt gegen das derzeit beste Team der Liga und eine gelungene Feuertaufe für viele der jungen Spieler, die hoffentlich noch ein paar lohnendere Auswärtsreisen ins Bell Centre mitmachen werden.
In Long Island dann ein ganz anderes Bild - wenn auch nicht ganz unerwartet, schließlich war es ein Back-to-back-Spiel und der Gegner ausgeruht sowie bestrebt, etwas besseres auf das Eis zu bringen nach in den zwei Niederlagen in Folge zuvor. Zwar sehe ich die Islanders dieses Jahr mit Problemen beim Kampf um die Playoffplätze, gegen ein müdes und zum Teil unglückliches Leafs-Team reichte es zu einem am Ende ungefährdetem 5-1.
Bemerkenswertes
- Die Leafs haben bisher gute statistische Werte: spielstandbereinigt haben sie eine Puckbesitzquote von mehr als 53%, gut genug um damit in der Mitte des ersten Drittel der Liga zu rangieren. Bei einer Gesamt-Fangquote von weniger als 88% muss man allerdings schon tüchtiges Abschlussglück haben, um dauerhaft Spiele für sich zu entscheiden.
- Dabei waren die Torhüterleistungen in den beiden vergangenen Spielen an und für sich okay. Frederik Andersen in Montreal mit seinem bisher besten Spiel für die Leafs. Und Jhonas Enroth hielt die Leafs in New York lange im Spiel, bevor ihm durch einen vorangehenden unglücklichen Bandenabpraller das entscheidende 3-1 eingebrockt wurde. Auch das Führungstor der Islanders nach nur knapp einer Minute Spielzeit war ein abgefälschter Schuss gewesen.
- Die Reihe um Tyler Bozak und James van Riemsdyk gegen die Islanders mit einem rabenschwarzen Tag. Beide standen bei vier der fünf Gegentore auf dem Eis. Das sind Rückfalle in die Zeiten eines Randy Horacheks. :disappointed:
- Im teaminternen Rookie-Ranking hat sich William Nylander inzwischen ernsthaft auf die erste Stelle geschoben. Elf Punkte aus neun Spielen sind gut genug, um in der Liga (noch) die zweite Stelle einzunehmen. Auston Matthews dagegen ist in seiner ersten Phase seiner Karriere mit drei Spielen hintereinander ohne Scorerpunkt.
Am Dienstag kommen die Edmonton
Oilers McDavids (https://pbs.twimg.com/media/Cv8r2GiUIAAJ2dg.jpg:large) zu Besuch ins Air Canada Centre. Nachdem er zu dieser Gelegenheit letztes Jahr verletzt war, wird dies der erste Gottesdienst von McJesus in seiner Heimatregion. Entgehen lassen werde ich mir das sicher nicht.
Was machen die Marlies? Am Wochenende mit zwei Auswärtspartien in Albany. Im ersten Spiel perfekt (3-0,
Antoine Bibeau bereits mit dem zweiten Shutout), gab man im zweiten eine 3-1-Führung aus der Hand, um dann im Shootout zu verlieren. Die Devils werden der härteste Konkurrent für die Marlies in der North Division bleiben. Erst in sieben Tagen geht es mit einer Reise nach St. John's auf Neufundland weiter.
Maple Leafs vs. Oilers 3-2 (OT)Tore: Nazem Kadri (2), Ben Smith / Anton Lander, Darnell Nurse
Season Record: 10 GP, 3-4-3, 9 Pts., 29 GF, 37 GA
Der erste Besuch
Connor McDavids im Air Canada Centre als Spieler endet mit einer Niederlage seiner Oilers gegen die Maple Leafs. Zwar war Edmonton in Sachen Schussbilanz überlegen, aber das lässt sich wohl auch dadurch erklären, dass die Oilers aus jeder Lage draufhielten.
Frederik Andersen musste für den Sieg 44 Schüsse halten. Star des Abends war jedoch
Nazem Kadri, der nicht nur das Führungstor früh im ersten Drittel (https://www.nhl.com/video/t-283038976/c-45881703), sondern auch den Siegtreffer kurz nach Anpfiff der Verlängerung (https://www.nhl.com/video/t-283038976/c-45893403) erzielte. Zwischendurch war er zudem dafür verantwortlich, McDavid an der Entfaltung seiner Offensivkünste zu behindern. McDavids Reihe wirkte zwar das ganze Spiel lang gefährlich, wurde aber von Kadris & Co. - sowie vor allem von
Morgan Rielly und
Nikita Zaitsev in der Verteidigung - gut kontrolliert. Ein paar Schüsse hatte er schon, konnte aber keinen seinen gefürchteten Alleingänge anbringen. Schließlich ein durchaus verdienter Sieg für Toronto, das insgesamt die bessere Mannschaftsleistung zeigte.
Bemerkenswertes:
- Erstes Saisonspiel für Nikita Soshnikov der früher am Tage von den Marlies geholt wurde. Er führte sich auch gleich gut ein, in dem er Ben Smiths Treffer schön vorbereitete (https://www.nhl.com/video/t-283038976/c-45885903). Der Check gegen den Kopf von Benoit Pouliot hingegen war einer von der Sorte, die nicht mehr vorkommen sollten.
- Nun hat Mitch Marner sein zehntes Spiel für die Leafs absolviert und es gab - anders als noch vor der Saison - keine Diskussionen, ob er doch wieder OHL spielen sollte. Marner ist in der NHL angekommen und wurde von Darnell Nurse im vergangenen Spiel auch noch einmal mit einem ordentlichen Hit willkommen geheißen (https://www.nhl.com/video/t-283038976/c-45883603).
- William Nylander wurde zum Rookie des Monats Oktober (https://www.nhl.com/news/william-nylander-named-nhl-rookie-of-the-month-for-october/c-283299166) ernannt, da er die NHL-Scoringliste dieser Spieler zurzeit anführt. Mit Brendan Leipsic (Bester Spieler) und Antoine Bibeau (Bester Torhüter) wurden darüber hinaus zwei junge AHL-Spieler Torontos für ihre Leistungen im ersten Saisonmonat ausgezeichnet.
- Andersen in seinen letzten drei Spielen mit einer Fangquote von 94,4 % und einem Gegentorschnitt von 2,03. Das sind ansehnliche Werte nach dem etwas fragwürdigen Saisonstart. Dieser Andersen darf gern die nächsten Jahre für die Leafs im Tor stehen.
Am Donnerstag geht es zum Auswärtsspiel nach Buffalo, wo mit
Jack Eichel der junge Spieler, der eine größere Gelegenheit als McDavid bietet, um eine Rivalität aufzubauen, immer noch verletzt ist.
Zitat von: le_affan am 02. November 2016, 10:53:34Andersen in seinen letzten drei Spielen mit einer Fangquote von 94,4 % und einem Gegentorschnitt von 2,03. Das sind ansehnliche Werte nach dem etwas fragwürdigen Saisonstart. Dieser Andersen darf gern die nächsten Jahre für die Leafs im Tor stehen.
Och,
diesen Andersen von heute nacht nehme ich auch sehr gerne die nächsten Jahre. Insgesamt fällt sein offensive, weit vor dem Tor stehendes, Spiel auf. Als Zuschauer kann einem das in den Wahnsinn treiben, aber die letzten Spiele geben ihm, v.a. mit der Defensive, Recht.
Marner fand ich gestern klasse. Das 2. Tor war einfach überragend herausgespielt :lol: :augenzwinkern:
Maple Leafs @ Sabres 2-1Tore: Mitch Marner (2) / Marcus Foligno
Season Record: 11 GP, 4-4-3, 11 Pts., 31 GF, 38 GA (Letzte 10 Spiele: 4-4-2)
Wie bereits von tomti angedeutet, war
Frederik Andersen der Grund dafür, dass die Leafs erst zum dritten Mal in den letzten 20 Spielen in Buffalo gewinnen konnten. Und anders als zuletzt gegen die Oilers waren sie auf Andersen nicht nur aufgrund der schieren Menge an Schüssen angewiesen. Die Sabres kamen sehr oft zu Chancen in Tornähe, die Andersen alles (https://www.nhl.com/video/t-283040258/c-45975103) abverlangten (https://www.nhl.com/video/t-283040258/c-45974103). Sonst war mal wieder einer von den Rookies an der Reihe, offensiv zu glänzen:
Mitch Marner mit zwei Treffern, die er jeweils markierte, nachdem er kurz zuvor einem Gegenspieler den Puck stibitzt hatte. Als Fazit bleibt, dass es ja gut und schön ist, dem Torhüter die Gelegenheit zu geben, sich aus seiner Formkrise herauszuarbeiten. Langfristig werden die Leafs mit durchschnittlich 15 Schüssen weniger pro Spiel als der Gegner (wie in den beiden letzten Partien) allerdings nicht erfolgreich sein.
Bemerkenswertes:
- In der vergangenen Nacht erzielte auch Christian Dvorak für Arizona sein erstes NHL-Tor. Außerdem gelangen auch Matthew Tkachuk für Calgary zwei Treffer. Für die gesamte erste Reihe der letztjährigen London Knights damit ein sehr erfolgreicher Abend.
- Auston Matthews im fünften Spiel in Folge ohne Punkt. Dahinter ist eher etwas Pech im Abschluss als eine ernsthafte Schwächeperiode zu vermuten - schließlich gelingen ihm pro Spiel gute vier Schüsse auf das Tor, was hochgerechnet auf seine Karriere ein sehr guter Wert wäre. Trotzdem glaube ich auch darin zu erkennen, dass sich die gegnerischen Top-Verteidiger und Shutdown-Reihen inzwischen auf ihn (und Reihenpartner William Nylander) konzentrieren, selbst wenn Mike Babcock diese Reihe weiterhin als die dritte bezeichnet.
- Wieder mal viele Fans der Leafs in Buffalo. Schön, dass sie - nach so vielen fruchtlosen Versuchen - endlich mal wieder mit dem Gefühl eines gewonnenen Spiels nach Hause fahren durften, wenngleich der Sieg nicht besonders spektakulär ausfiel.
Am Wochenende (leider das letzte mit Sommerzeit in Kanada :heul:) werden die Canucks im Air Canada Centre erwartet. Diese sind nach ihrem anfänglichen Höhenflug inzwischen bei sechs Niederlagen in Folge angekommen. Hoffentlich gute Voraussetzungen für die Leafs, ihre Mini-Siegesserie auf drei Spiele auszuweiten.
Maple Leafs vs. Canucks 6-3Tore: Tyler Bozak (2), Nazem Kadri, Mitch Marner, Nikita Soshnikov, Jake Gardiner / Derek Dorsett, Henrik Sedin, Daniel Sedin
Season Record: 12 GP, 5-4-3, 13 Pts., 37 GF, 41 GA (Letzte 10 Spiele: 4-4-2)
In einem zunächst recht langweiligen, später überaus turbulentem Spiel sichern sich die Leafs ihren dritten Sieg in Folge. Der hätte allerdings ungefährdeter ausfallen müssen als er es schließlich tat, denn im Spiel war man den Canucks überlegen (http://hockeystats.ca/game/2016020163). Dafür, dass die Gäste lange auf Tuchfühlung blieben und später noch einmal gute Chancen auf den erneuten Anschluss erhielten, waren Blackouts der Verteidigung und Strafen anderer Leafs verantwortlich. Glücklicherweise hielten die Treffer von
Nikita Soshnikov (erstes Saisontor) und
Jake Gardiner im Schlussdrittel Vancouver endgültig auf Abstand.
Bemerkenswertes:
- Nazem Kadri müht sich sehr, dauerhaft in das Rookie-Trio an der Spitze der teaminternen Scorerliste vorzudringen. Aber ein Tor reicht eben nicht, wenn Mitch Marner dazu noch eine Vorlage verzeichnet. Erfolgreicher war da schon James van Riemsdyk, dessen drei Assists ihn jetzt gemeinsam mit Marner auf Platz drei stehen lassen.
- Das letzte Drittel hatte einiges zu bieten. Zunächst nahm sich Derek Dorsett Leo Komarov vor. Auf Seiten der Leafs war Matt Martin darüber natürlich nicht erfreut. Morgan Rielly bekam inzwischen von Alex Burrows einen fiesen Stockstich ab, für den er sich ebenfalls mit bloßen Fäusten revanchieren wollte. Danach wollte der ungezügelte Martin Canucks-Rookie Troy Stecher vermöbeln, was Ryan Miller zu Recht nicht gefiel. Auf dessen Intervention hin machte sich dann Frederik Andersen auf den langen Weg aus seinem Tor, um das alles ausgiebig mit Miller zu diskutieren. Spielauschluss für beide Torhüter war die Folge. Nach dem Spielende machte dann Erik Gudbranson seltsame Drohungen gegenüber Martin (https://twitter.com/HockeyAbbs/status/795083843795648512), wohl nicht dem Zufall gewärtig, dass man mit Rückennummer 44 bei den Canucks mit so etwas sehr vorsichtig sein sollte (http://www.denverpost.com/wp-content/uploads/2016/05/20120216__avs-steve-moorep1.jpg). Insgesamt verteilten die Schiedsrichter mehr als 150 Strafminuten in diesem Drittel. Das Rückspiel in Vancouver findet bereits Ende des Monats statt - mal sehen, was bis dahin davon in den Gedächtnissen verbleibt.
- Dabei habe ich den ganz großen Aufreger des Abends noch gar nicht erwähnt: Kadris Check gegen Daniel Sedin (http://www.sbnation.com/nhl/2016/11/5/13538092/nazem-kadri-ejected-for-hit-to-the-head-on-daniel-sedin-suspension-leafs-canucks), der ihm eine Fünf-Minute-Strafe wegen Chargings und einen Game Misconduct einbrachte. Nun sieht es so aus, als ob Kadri darüber hinaus keine Sperre von Seiten der Liga droht, weil wohl nicht der Kopf Sedins als der erste Berührungspunkt des Checks angesehen wird. (Das hätte für Kadri böse ausgehen können, da er als vorbelastet gilt.) Ich muss allerdings sagen (und so sehr ich Kadri mag), dass, wenn diese Art von Checks aus dem toten Winkel nicht grundsätzlich als regelwidrig gelten, irgendetwas mit der Regel nicht stimmt. Sonst bin ich natürlich froh, dass Kadris Leistungen nicht wieder durch eine blöde Kontroverse getrübt werden.
- Höhepunkt des Spiels war für mich trotzdem der Moment, als die Kamera Marner und Auston Matthews (https://www.nhl.com/news/auston-matthews-mitchell-marner-sing-bon-jovi/c-283464592) beim Mitsingen von Bon Jovis Livin' On A Prayer erwischte. Und das zu einem Zeitpunkt, als um die beiden gerade so etwas wie die Hockeyhölle tobte (siehe oben). Am Ende zeigte sich auch die Band selbst beeindruckt (https://twitter.com/BonJovi/status/795300415759757312).
Mit dem Sieg sind die Leafs zum ersten Mal seit langer Zeit auf den letzten Wildcard-Platz im Osten geklettert. Wenn die Torhüterleistungen im Schnitt so bleiben und die Rookies weiterhin so spielen wie bisher, sehe ich keinen Grund, warum das Team sich nicht weiterhin in dieser Zone der Tabelle aufhalten sollte. Am Ende darf man (dieses Jahr noch) diesen Kampf um die Playoffs auch verlieren, Hauptsache, man ist nicht wieder ganz unten dabei.
Zitat von: le_affan am 06. November 2016, 23:40:32
- Dabei habe ich den ganz großen Aufreger des Abends noch gar nicht erwähnt: Kadris Check gegen Daniel Sedin (http://www.sbnation.com/nhl/2016/11/5/13538092/nazem-kadri-ejected-for-hit-to-the-head-on-daniel-sedin-suspension-leafs-canucks), der ihm eine Fünf-Minute-Strafe wegen Chargings und einen Game Misconduct einbrachte. Nun sieht es so aus, als ob Kadri darüber hinaus keine Sperre von Seiten der Liga droht, weil wohl nicht der Kopf Sedins als der erste Berührungspunkt des Checks angesehen wird. (Das hätte für Kadri böse ausgehen können, da er als vorbelastet gilt.) Ich muss allerdings sagen (und so sehr ich Kadri mag), dass, wenn diese Art von Checks aus dem toten Winkel nicht grundsätzlich als regelwidrig gelten, irgendetwas mit der Regel nicht stimmt.
Seh ich genau so. Wenn es ein Blindside Hit ist, bei dem der Gegner keine Möglichkeit hat den Hit kommen zu sehen, dann sollte das immer bestraft werden. Egal wo der erste Berührungspunkt bei dem jeweiligen Check gesehen wird...
Maple Leafs vs. Kings 0-7Tore: - / Jeff Carter (2), Dustin Brown, Tanner Pearson, Tyler Toffoli, Kyle Clifford, Dwight King
Season Record: 13 GP, 5-5-3, 13 Pts., 37 GF, 48 GA, (Letzte 10 Spiele: 4-5-1)
Ein Lehrstunde eines erfahrenen und cleveren Teams für eine sehr junge, aber noch nicht besonders routinierte Mannschaft - so lässt sich das gestrige Spiel kurz zusammenfassen. Die Kings dominierten vom Anfangsbully bis in die letzte Spielminute und selbst wenn die Leafs es mal schafften, sich ins gegnerische Drittel zu schmuggeln, wurden sie meistens am Torschuss gehindert. Nur 19 Versuche sind Negativrekord in dieser Saison. Wenigstens wird das Spiel einiges an Videomaterial bieten, um die Coaches zeigen zu lassen, wie man es (besser nicht) macht.
Bemerkenswertes:
- Der einzige Lichtblick war das Penalty Killing Torontos. Das ist weiterhin sehr aggresiv darum bemüht, den Gegner gar nicht erst in Formation kommen zu lassen. Seit fünf Spielen mit insgesamt 14 Unterzahlsituationen haben die Leafs kein Tor mehr erlaubt. Über die Saison haben sie eine Quote von 85,7%, was sie im oberen Drittel der Liga verortet.
- Frederik Andersen mal wieder mit mehr Gegentoren, nach dem 4-0 wurde er gegen Jhonas Enroth ausgewechselt. Trotzdem kann man nicht sagen, dass die Niederlage seine Schuld gewesen ist. Dafür war die Mannschaftsleistung insgesamt einfach zu schwach.
- Peter Budaj im Tor der Kings mit dem zweiten Shutout in Folge. Zwar größtenteils unterfordert, aber mit dieser Leistung sicher ein Grund weniger für Los Angeles, sich kurzfristig um Ersatz für den verletzten Jonathan Quick zu bemühen.
Bis zum Freitag, wenn das nächste Spiel gegen die Flyers ansteht, bleibt den Leafs, um Wunden zu lecken und sich eventuell auch mal etwas mehr vorzubereiten. Der gestrige Beginn war doch sehr mau.
Was machen die Marlies? Die Auswärtsreise nach Neufundland endet mit einer ausgeglichenen Bilanz. Nach einer 1-4-Niederlage im ersten Spiel, gab es bei der Revanche am Sonntag einen 3-2-Sieg gegen Angstgegner St. John's. Und wer schoss die Tore? Natürlich
Kasperi Kapanen und
Brendan Leipsic (jeweils 2), wer sonst. Freitag und Samstag stehen zwei weitere Auswärtsspiele an, diesmal gegen die Penguins aus Wilkes-Barre und die Phantoms, das Farmteam der Flyers.
Maple Leafs vs. Flyers 6-3Tore: Nazem Kadri, Morgan Rielly, Martin Marincin, Zach Hyman, Leo Komarov, Mitch Marner / Wayne Simmonds (2), Travis Konecny
Maple Leafs @ Penguins 1-4Tore: Zach Hyman / Evgeni Malkin, Chris Kunitz, Bryan Rust, Sidney Crosby
Season Record: 15 GP, 6-6-3, 15 Pts., 44 GF, 55 GA, L10: 5-5-0
Gegen die beiden Mannschaften aus Pennsylvania gab es zwei unterschiedliche Spiele, die jedoch beide im letzten Drittel entschieden wurden. Zu Hause gegen die Flyers zeigten beide Mannschaften zunächst einen aufregenden Beginn (drei Tore in knapp anderthalb Minuten), bevor das Spiel zur Mitte hin doch ziemlich verflachte. Das Unterzahltor von
Wayne Simmonds zum 3-2 sah lange Zeit wie das vermeintliche Siegtor auf. Im letzten Abschnitt hingegen konnten gleich vier Spieler Torontos ihr erstes Saisontor erzielen, darunter der offensiv sonst völlig unverdächtige
Martin Marincin und
Mike Babcocks Lieblingsschüler
Zach Hyman - letzterer natürlich quasi auf dem Schoß des gegnerischen Torwarts sitzend. Nachdem dann auch
Leo Komarov in Unterzahl erfolgreich war, zeigte Philadelphia nicht mehr allzuviel Gegenwehr.
Steve Mason nicht mit einem seiner besten Abende.
Einen Tag später liefen die Leafs in Pittsburgh auf das Eis und spielten in den ersten beiden Dritteln ganz gut mit - jedenfalls solange nicht einer der beiden Top-Reihen der Penguins ims Spiel war. Spät im zweiten Drittel vergab Toronto in einer Unterzahlsituation gleich drei Chancen auf die zwischenzeitliche Führung, bevor (nahezu in der Pause)
Chris Kunitz Pittsburgh einen Vorteil verschaffte. Im Schlussdrittel ging den Gästen dann sichtlich die Puste aus und ein Torwartfehler
Frederik Andersens sowie ein *lucky bounce* (den Leafs bis dato verwehrt), den
Sidney Crosby für ein Tor nutzte, sorgten für das Endergebnis.
Bemerkenswertes
- Nachdem Josh Leivo wieder gesund ist (zurzeit noch bei den Marlies im Aufbautraining), mussten die Leafs einen Spieler auf die Waiverliste setzten. Und dabei traf es Seth Griffith, der erst vor kurzem auf diesem Weg von den Bruins kam. Ärgerlich, dass man den talentierten Stürmer wieder ziehen ließ, vor allem ohne ihm eine ausreichende Chance gegeben zu haben. Andererseits darf eine ziemliche Nulpe wie Ben Smith weiterhin die vierte Reihe verhunzen. :disappointed:
- Morgan Rielly im Spiel gegen Philadelphia nicht nur ebenfalls mit seinem ersten Saisontor, sondern zudem mit drei Vorlagen. Das ist persönlicher Bestwert. Grund dafür war wohl auch, dass Rielly - anders als in den bisherigen Spielen - in Überzahl eingesetzt wurde. Offensiv nach wie vor eine Augenweide, bekommt Rielly sein Defensivspiel (noch) nicht ganz unter Kontrolle. Auch scheint Coach Babcock noch keinen verlässlichen Partner für ihn gefunden zu haben.
- Andersen mit zwei Spielen an aufeinander folgenden Tagen. Das ist ungewöhnlich, aber nicht ganz unverständlich angesichts des Vertrauens, das die Leafs in den Dänen gesetzt haben. Im Training (wie immer das durch die CBA auch gedeckt ist), spielt übrigens inzwischen Karri Rämö bei den Leafs mit. Der ist von Statur und Spielweise Andersen wohl sehr ähnlich, weshalb auch schon über eine Trennung von Jhonas Enroth (welcher bekanntlich einer der wenigen verbliebenen NHL-Torhüter unter 1,80 m ist) gemunkelt wird.
Heute Abend gibt es ein Heimspiel gegen die Nashville Predators, das hoffentlich nicht wieder 9-2 verloren geht wie zuletzt vor zwei Jahren - damals einer der Tiefpunkte der Spätzeit
Randy Carlyles.
Was machen die Marlies? Waren ebenfalls zugange gegen die Pennsylvania-Teams - allerdings gegen deren Farmabteilungen. Gegen die Penguins gab es ein 3-0, mit dem
Antoine Bibeau seinen dritten Platz in der internen Torhüterrangliste untermauerte.
Kerby Rychel nach vielem Pech endlich mit seinen ersten beiden Toren für die Franchise. Die Phantoms (Flyers-Farmteam) hingegen überrollten die Marlies mit 7-2 - die an diesem Abend sicher das bisher schlechteste Spiel der Saison ablieferten. Am Wochenende dann endlich mal wieder ein paar Heimspiele, gleich zwei davon gegen die St. John's IceCaps.
Maple Leafs vs. Predators 6-2Tore: James van Riemsdyk (3), Mitch Marner, Leo Komarov, William Nylander / James Neal, Viktor Arvidsson
Season Record: 16 GP, 7-6-3, 17 Pts., 50 GF, 57 GA, L10: 6-4-0
Das Ergebnis gegen Nashville fällt deutlicher aus als es das Spielgeschehen war. Bis spät ins letzte Drittel führten die Leafs in einer ausgeglichenen Partie nur mit einem Tor, bevor in den abschließenden zehn Minuten die endgültige Entscheidung fiel. Den Unterschied machten dabei
Frederik Andersen, der einfach sehr viel konstanter hielt als sein Gegenüber
Marek Mazanec und vor allem
James van Riemsdyk mit dem zweiten Hattrick seiner Karriere. Auch seine Reihenpartner
Mitch Marner und
Tyler Bozak mit jeweils drei Scorerpunkten.
Bemerkenswertes
- William Nylander ebenfalls mit einem Tor, dem ersten in neun Spielen.
- Es wird viel über Auston Matthews und seine nicht vorhandenen Tore geunkt. Dabei hat er bisher einfach nur Pech, tut aber alles, damit sich das bessert. In der gesamten Liga haben bisher nur Brent Burns, Jakub Voracek und Vladimir Tarasenko öfter auf das Tor geschossen als Matthews. Für einen Rookie ist das herausragend und die beste Voraussetzung für Tore, sobald sich seine Schussquote von ihrem derzeitigen Niveau unter 10% erholt.
- Matt Hunwick ist nach seiner Gesundung wieder mit Roman Polak in der Verteidigung unterwegs, dabei sind die beiden zusammen das schlechteste Paar der Leafs in den letzten Jahren (https://pbs.twimg.com/media/CxPRBHJXcAQSdPk.jpg). Der Informationstransfer aus der Analytikabteilung zur Trainerbank ist da offensichtlich verbesserungswürdig.
Am Donnerstag sind dann die Panthers zu Gast in Toronto.
Maple Leafs vs. Panthers 6-1Tore: Connor Brown (2), Mitch Marner, Leo Komarov, James van Riemsdyk, Jake Gardiner / Aaron Ekblad
Maple Leafs @ Canadiens 1-2Tore: William Nylander / Paul Byron, Alex Galchenyuk
Season Record: 18 GP, 8-7-3, 19 Pts., 57 GF, 60 GA, L10: 6-4-0
Der relativ ungefährdete Sieg gegen die Panthers war das vierte in fünf Heimspielen, in welchem die Leafs sechs Tore schossen. Offensiv läuft es also - jedenfalls auf heimischen Eis. Für
James Reimer, der im Tor Floridas zum ersten Mal in einem Gästetrikot in Toronto auf dem Eis stand, sicher nicht der beste aller Abende. Defensiv gab es an der Leistung der Leafs aber ebenfalls nichts auszusetzen.
In Montreal dann ein ähnliches Spiel wie vor ein paar Wochen. Die Leafs auf Augenhöhe mit den Canadiens, scheitern aber wieder und wieder an
Carey Price.
Frederik Andersen mit einer fast ebenbürtigen Leistung, aber am Ende dann doch einmal mehr bezwungen als sein Gegenüber.
Bemerkenswertes:
- Der Unterschied zwischen Heim- und Auswärtsbilanz ist doch beträchtlich. Im Air Canada Centre gehören die Leafs zu den acht besten Teams der Liga, auswärts hingegen haben bisher nur die Islanders und Canucks weniger oder ebenso wenige Siege auf dem Konto.
- Die vier Punkte von Connor Brown gegen Florida waren bereits das vierte Mal in dieser Saison, dass das einem Spieler der Leafs in einem Spiel gelang. Die anderen waren Auston Matthews (vier Tore gegen Ottawa), Tyler Bozak (vier Vorlagen gegen Nashville) und James van Riemsdyk (drei Tore und eine Vorlage ebenfalls gegen Nashville).
- Das schönste Tor im Florida-Spiel (https://www.nhl.com/mapleleafs/video/c-46451103) erzielte trotzdem Mitch Marner, der beizeiten so wirkt, als würde er immer noch Junior spielen.
- Im Spiel gegen die Habs gab es ein paar ordentliche Hits beider Teams, an denen u.a. Nazem Kadri, Alexander Radulov und Shea Weber beteiligt waren. Völlig unnötig hingegen war der Stockcheck Alexei Emelins in der Schlusssekunde, der van Riemsdyk mit den Kopf voran in die Bande schickte.
Am Dienstag geht es weiter gegen die Hurricanes, die sich - anders als die Leafs - bisher nicht von ihrem schlechten Torhüterleistungen erholt haben.
Was machen die Marlies? Das Farmteam gewann und verlor am Wochenende jeweils ein Spiel gegen die IceCaps aus St. John's. Das 3-0 am Sonntag war dabei das erste positive Lebenszeichen von
Garret Sparks in dieser Saison. Rätselraten weiter um
Josh Leivo, dessen Kurztrip zu den Marlies nach fünf Spielen vorüber ist, nun aber zu verletzt sein soll, um Teil des Kaders der Leafs zu werden. :gruebel:
Maple Leafs vs. Hurricanes 1-2Tore: Jake Gardiner / Jeff Skinner, Viktor Stålberg
Season Record: 19 GP, 8-8-3, 19 Pts., 58 GF, 62 GA, L10: 6-4-0
Für diesjährige Verhältnisse ein sehr lahmes Spiel der Leafs, es gab kaum große Torchancen,
Cam Ward kam leicht zu seinem fünften Sieg in Folge. Aufregend auf Seiten Torontos war lediglich (und einmal mehr) die Arbeit von
Auston Matthews und
William Nylander im Angriffsdrittel. Zusammen mit
Zach Hyman schafften sie es immer wieder, sich dort festzusetzen und - wenngleich keine Großchancen, aber immerhin - Schussmöglichkeiten auf das Tor herauszuspielen. Nach jetzt 13 Spielen ohne Torerfolg erwarte ich eigentlich, dass der Knoten bei Matthews jeden Moment platzt.
Bemerkenswertes
- Zum Erfolg der Hurricanes trug vor allem die Abwehrarbeit bei. Die junge, flinke und sehr mobile Verteidigung war fast das ganze Spiel über in der Lage, die Vorstöße der Leafs mitzugehen. Auch deshalb kaum gute Schusslagen für die Leafs.
- Mit Viktor Stålberg, Jay McClement und Lee Stempniak standen drei ehemalige Leafs für die Hurricanes auf dem Eis. Traditionell ist diese Fraktion in Carolina gut vertreten. Traditionell ist es gefühlt ebenfalls, dass einer von ihnen dann immer auch trifft.
- Ward in den letzten Spielen mit einer Fangquote von mehr als 96% - da war ich mit meiner gestrigen Aussage über Carolinas Torhüterleistungen wohl etwas voreilig. Frederik Andersen inzwischen mit zehn Starts in Folge, in dieser Zeit ist seine Fangquote von 92,9% ebenfalls zumindest sehr ordentlich.
Die Leafs bekommen heute gleich die Chance, sich zu steigern. Dafür müssen sie jedoch auswärts in New Jersey ran.
Was machen die Marlies?Die haben ihr Date mit den Devils schon weg, das Auswärtsspiel in Albany ging 3-1 verloren. Wenn ich das richtig gesehen habe, nicht gerade die beste Leistung des Farmteams in dieser Saison.
Maple Leafs @ Devils 4-5 (SO)Tore: Auston Matthews (2), Nazem Kadri, Matt Martin / Travis Zajac, Beau Bennett, Mike Cammalleri, Yohann Auvitu
Maple Leafs vs. Capitals 4-2Tore: Matt Martin, James van Riemsdyk, Auston Matthews, Nazem Kadri / Nicklas Bäckström, Marcus Johansson
Season Record: 21 GP, 9-8-4, 22 Pts., 66 GF, 69 GA, L10: 5-4-1
Die Partie in New Jersey sah zu Beginn so aus, als würde sie sich in einen absoluten Langweiler entwickeln, bevor sie dann doch recht interessant wurde. Zunächst gelang
Auston Matthews nach 13 Spielen endlich wieder ein Tor. Eine Vorlage und ein weiteres Tor von ihm später stand es 3-0 für die Leafs nach nur zwanzig Minuten. Doch das Team wartete nicht bis zum dritten Drittel, um diese Führung zu verspielen, dies gelang bereits zu Beginn des zweiten Abschnitts. Einen weiteren Vorsprung konnte Toronto ebenfalls nicht halten und verlor schließlich im Shootout gegen weiterhin überraschende Devils, auch ohne
Taylor Hall. Damit die dritte Niederlage in Folge für das Team aus Kanada.
Das Spiel am Samstag gegen die Capitals war wohl das kompletteste der Leafs in dieser Saison. Offensiv sind sie schon die ganze Zeit gut unterwegs: Frühe Tore in allen drei Dritteln sorgten erneut für einen 3-0-Vorsprung. Wäre er nicht mindestens dreimal noch der Pfosten oder die Latte gerettet wurden, hätte
Braden Holtby noch öfter den Puck aus seinem Netz fischen müssen. Aber auch defensiv ließ man gegen
Alex Ovechkin & Co. lange Zeit nichts zu. Dem von
Nicklas Bäckström initiierten Comeback-Versuch nahm
Nazem Kadri durch sein 4-1 nach schöner Einzelleistung (https://www.nhl.com/video/kadri-goes-five-hole-on-holtby/t-283192124/c-46767303) allen Wind aus den Segeln. Auch im Tor war Frederik Andersen erneut ein starker Rückhalt, teilweise mit Paraden auf Higlight-Niveau (https://www.nhl.com/video/andersens-phenomenal-glove-save/t-283192124/c-46766203).
Bemerkenswertes
- Die sechs besten Scorer der Leafs jetzt allesamt mit mindestens 15 Punkten. Sie verteilen sich dabei schön auf drei Reihen. Dieses ausgeglichene Scoring ist eine der Stärken des Teams in dieser Saison:
(https://pbs.twimg.com/media/CyY4s_hWgAAbpQt.jpg:large) - William Nylander wurde kurz vor dem Spiel gegen die Capitals als verletzt gemeldet. Kann nur hoffen, dass sich nicht seine Gehirnerschütterung wieder zurück gemeldet hat.
- Dreizehn Partien ohne Tor klingt schon schlimm. Trotzdem steht Matthews in der Rookie-Scoringliste nur einen Punkt hinter Patrik Laine, der zudem noch drei Spiele mehr absolviert hat. Trotzdem haben sich mit Mitch Marner und vor allem Zach Werenski aus Columbus noch zwei weitere Spieler ernsthaft für den Wettstreit um die Calder Trophy angemeldet.
- Der Aufstieg Yohann Auvitus von einem Spieler, der mir sonst immer nur jeden Mai bei der WM über den Weg läuft, zu einem Leistungsträger für die Devils in der NHL ist jetzt schon einer der Cinderella-Geschichten dieser Saison.
In dieser Woche machen sich die Leafs auf ihre alljährlichen Auswärtsreise ins westliche Kanada. Zunächst geht es am Dienstag gegen die Oilers.
Was machen die Marlies? Setzen ihr durchwachsenes Spiel fort. Am Freitag gab es trotz zwischenzeitlicher 3-0-Führung nur eine Niederlage in der Verlängerung in Syracuse. Am Samstag dann ein ungefährdeter Heimsieg gegen Utica. Großer Aufreger der Woche war die fristlose Suspendierung von
Garett Sparks, nachdem die Teamleitung auf dessen Verhalten in einer Facebook-Gruppe aufmerksam wurde. In (wahrscheinlich) guter Absicht war Sparks dort einem von anderen Nutzern beschimpften behinderten Torhüter zur Seite gesprungen und hatte den Bullies seinerseits in blumiger Sprache Prügel angedroht. Sicher kein öffentlich wünschenswertes Verhalten.
Maple Leafs @ Oilers 4-2Tore: Auston Matthews, James van Riemsdyk, Nazem Kadri, Zach Hyman / Andrej Sekera, Connor McDavid
Maple Leafs @ Flames 0-3Tore: - / Freddie Hamilton, Kris Versteeg, Matt Stajan
Season Record: 23 GP, 10-9-4, 24 Pts., 70 GF, 74 GA, L10: 5-4-1
In Alberta gab es für die Leafs in zwei Tagen jeweils einen Sieg und eine Niederlage. Gegen die Oilers reichte ein zweites Drittel mit drei Toren, um den Gastgeber in Schach zu halten. Auch noch ein weiterer Treffer von
Connor McDavid im Schlussdrittel reichte nicht, um Edmonton noch einmal heranzubringen. Insgesamt jedoch ein glücklicher Sieg für die Leafs, die weniger Anteil am Spiel hatten. Genau andersherum war es in Calgary, wo sich
Jhonas Enroth durch zwei (:ee:) zugelassene Tore in der ersten (:ee:) Spielminute ins Goldene Buch der fragwürdigsten Torhüterleistungen eintrug. Danach zeigten die Leafs eigentlich ein sehr gutes Auswärtsspiel, wurden aber immer wieder (insgesamt 39-mal) vom überragenden
Chad Johnson gestoppt.
Bemerkenswertes:
- Hatte ich schon über das ausgeglichene Scoring gesprochen? :grins: Matthews, van Riemsdyk und Kadri schossen gegen Edmonton alle ihr zehntes Saisontor, so viele Spieler mit zweistelliger Trefferanzahl haben sonst nur die Rangers.
- Enroths statistische Werte (6 Spiele, 3 Niederlagen, Gegentorschnitt 3,94 und Fangquoute 87,2%) sind inzwischen schlimmer als die von Frederik Andersen zu Beginn der Saison. Das Problem: Enroth wird anders als Andersen nicht reichlich Eiszeit erhalten, um sich warm zu spielen. Als Backup muss er liefern, sobald er die Chance dazu hat - und bisher sah es nicht danach aus. Die Gerüchte um die Verpflichtung Karri Rämö vergehen auf diese Weise sicher auch nicht.
- Mit Kris Versteeg und Matt Stajan trafen mal wieder zwei ehemalige Leafs gegen ihr altes Team.
In der Nacht zum Sonntag - glücklicherweise wieder zu einer humanen Uhrzeit von 1:00 MEZ - steht das Rematch gegen die Vancouver Canucks an. Da es eine Revanche für das Old-School-Hockey-Game vor ein paar Wochen in Toronto werden soll, wird
Erik Gudbranson in diesem - wie versprochen (http://www.thescore.com/news/1147445) - die Leafs von
Matt Martin erlösen. Der Rest der Mannschaft muss nur aufpassen, dass den Rookies dabei nichts passiert.
Was machen die Marlies? Kassieren in einem der seltenen Spiele mitten in der Woche eine weitere Niederlage. Diesmal gegen die Lehigh Valley Phantoms. Dadurch sind die Marlies inzwischen auf Platz drei der Division und sogar auf Rang sieben in der Eastern Conference abgerutscht. Aus den drei Wochenendpartien müssen zumindest vier Punkte her, um diesen Abwärtstrend zu stoppen.
Maple Leafs @ Canucks 2-3 (SO)Tore: James van Riemsdyk, Auston Matthews / Daniel Sedin, Sven Baertschi
Season Record: 24 GP, 10-9-5, 25 Pts., 72 GF, 77 GA, L10: 4-4-2
Nach dem aufregenden Hinspiel in Toronto vor ein paar Wochen gab es in Vancouver das Rematch zwischen Leafs und Canucks. Insgesamt ein sehr kurzweiliges Spiel mit vielen Chancen auf beiden Seiten. Toronto hatte mehr vom Spiel, was aber sicher auch daran lag, dass sie kurz nach Beginn des zweiten Drittels einen Rückstand von zwei Toren aufzuholen hatten. In der Verlängerung dann schließlich ein Schussverhältnis von 7-1, jedoch schwang sich
Ryan Miller zu seiner früheren Sabres-Form auf, gegen die die Leafs schon damals nichts auszurichten in der Lage waren. Im Shootout dann - mal wieder - nichts zu holen für Toronto.
Bemerkenswertes:
- Erik Gudbranson hatte ja das Ableben von Matt Martin angekündigt - anders als bei entsprechenden Gesten (http://www.sportsnet.ca/hockey/nhl/nazem-kadri-throat-slash-gesture-mark-giordano-calgary-flames-fined-suspension-lou-lamoriello-kypreos/) wird man für verbale Todesandrohungen in der NHL ja nicht zur Rechenschaft gezogen - am Ende war es dann doch nur der Standardfaustkampf zur Regelung solcher Angelegenheiten. Sonst blieb es ruhig.
- Auston Matthews nach seiner Torflaute jetzt mit fünf Treffern in den letzten fünf Spielen. Dabei bleibt die Anzahl der Schüsse hoch, während seine Eiszeit mit etwas über 17 Minuten immer noch sehr moderat - sogar fast schon etwas wenig - ist. Auch wenn Patrik Laine gegnerischen Torhütern das Fürchten lehrt, sehe ich keinen Grund, mit Matthews unzufrieden zu sein.
- Mit 1-1-1 ging der Ausflug ins westliche Kanada ausgeglichen aus. Ganz typisch für die Leafs in dieser Saison hätten sie aber auch alle drei Spiele gewinnen (ohne die erste Minute in Calgary oder mit etwas mehr Glück in Vancouver) oder auch verlieren (bei einem Ergebnis entsprechend des Spielverlaufs in Edmonton) können. Um den Abstand auf die Wildcard-Plätze jedoch nicht unüberbrückbar werden zu lassen, muss etwas mehr positive Konstanz in die Leistungen des Teams.
Die Leafs stellen sich heute Nacht den Minnesota Wild. Dabei wird interessant, wer als zweiter Torhüter auf der Bank sitzen wird, denn
Jhonas Enroth wurde am Montag auf die Waiverliste gesetzt und sein mutmaßlicher Ersatz
Karri Rämö hat bisher nur einem Probevertrag mit den Marlies unterschrieben. Wahrscheinlich wird Antoine Bibeau wieder kurzzeitig ins Pro-Team berufen, um in der NHL die Bullystatistik des Teams zu pflegen (https://www.nhl.com/news/unmasked-backup-goalies-find-ways-to-pass-time/c-279689602).
Was machen die Marlies? Verlieren am Wochenende zwei ihrer drei Spiele und gewinnen das letzte nur mit Mühe nach einem Rückstand. Es war klar, dass das Farmteam nicht die außergewöhnliche letzte Saison würde wiederholen können, aber die Entwicklung nimmt doch langsam die Züge eines Absturzes an. Frage mich auch, ob es gut ist, wenn so viele NHL-Veteranen - zu
Brooks Laich,
Colin Greening,
Milan Michalek und
Marc-Andre Cliche kommt jetzt vielleicht noch Enroth dazu - den jüngeren Spielern die Eiszeit wegnehmen, wenn sie doch gleichzeitig auch nicht auf dem Scoreboard zu finden sind.
Maple Leafs vs. Wild 2-3Tore: Ben Smith, Tyler Bozak / Jason Zucker, Chris Stewart, Eric Staal
Maple Leafs @ Bruins 4-1Tore: Auston Matthews, Zach Hyman, James van Riemsdyk, Connor Brown / Brad Marchand
Maple Leafs vs. Avalanche 1-3Tore: Jake Gardiner / Mikko Rantanen, Nathan MacKinnon, Blake Comeau
Maple Leafs vs. Sharks 2-3 (SO)Tore: Zach Hyman, Auston Matthews / Justin Braun, Joe Pavelski
Season Record: 28 GP, 11-11-6, 28 Pts., 81 GF, 87 GA, L10: 3-4-3
Die letzten vier Spiele verstärken das Bild, welches die Maple Leafs bisher in dieser Saison abgeben. Offensiv können sie mit jeder Mannschaft der Liga mithalten, streckenweise diese auch dominieren. Aufgehalten werden sie dann jedoch oft durch außerordentliche Spiele von Torhütern, zuletzt durch
Devan Dubnyk (Minnesota) und
Semyon Varlamov (Colorado), letzterer mit mehr als 50 Saves :ee: nur einen Tag nach einer derben Klatsche in Montreal. Defensiv haben sich auch die Torhüterleistungen
Frederik Andersens auf gutem Niveau stabilisiert (trotz des miesen Saisonbeginns ist seine Fangquote inzwischen bei 91,7% angekommen), jedoch reißt er bisher noch selten Spiele im Alleingang herum. Auch resultieren individuelle und zum Teil leider auch systematische Fehler wiederholt in Niederlagen. Gegen Minnesota zum Beispiel war auffällig, wie das starke Forecheck des Gegners mehrmals zu verlorenen Pucks hinter dem eigenen Tor - und in der Folge auch zu Gegentreffern - führte. Gegen San Jose leistete sich ausgerechnet der angeblich so routinierte
Matt Hunwick zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt eine Strafe, die die Sharks fünf Minuten vor Spielende natürlich zum Ausgleich nutzten. Hinzu kommt - bisher jedenfalls - Pech und Unvermögen in engen Spielsituationen. Die Leafs haben nicht nur bereits vier Shootouts verloren (mehr als jedes andere Team) und keinen gewonnen, sondern auch die beiden weiteren Overtime-Entscheidungen nicht für sich nutzen können. Und in Spielen mit nur einem Tor Unterschied haben sie ligaweit die geringste Punktquote (http://www.nhl.com/stats/team?aggregate=0&gameType=2&report=teamgoalgames&reportType=season&seasonFrom=20162017&seasonTo=20162017&filter=gamesPlayed,gte,&sort=winPctg1GoalGame). Insgesamt führt das dazu, dass Toronto zwar 50% der möglichen Punkte gesammelt hat, trotzdem aber an vorletzter Stelle der Conference steht.
Bemerkenswertes:
- Gegen Colorado kam Antoine Bibeau zu seinem ersten NHL-Einsatz. Eine solide Leistung, die aber natürlich nicht an die von Varlamov im selben Spiel heranreichte. Mike Babcock hat sie allein schon deswegen besser als alles bisherige von Jhonas Enroth gefallen, weil er 1,90 m groß ist.
- In dieser Saison von guten individuellen Leistungen, aber einer verbesserungswürdigen Teamperformance weiterhin ein Lichtblick: das Penalty Killing. Das hält sich in den Top 10 der Liga und liegt zurzeit bei knapp 84% Erfolgsquote.
- Nachdem mit Auston Matthews und William Nylander bereits zwei der drei Top-Rookies durch Flauten gegangen sind, trifft es zurzeit Mitch Marner. Der hat seit elf Spielen kein Tor mehr erzielt und steht in diesem Zeitraum nur mit vier Vorlagen zu Buche. Ich mache mir aber trotzdem noch keine Sorgen um ihn.
Am Donnerstag steht das nächste Heimspiel an, dann gegen die Arizona Coyotes, die zurzeit auf Tournee durch den Osten sind. Das wird auch die Rückkehr von
Peter Holland nach Toronto sein, der ja in der Zwischenzeit für einen (unter bestimmten Bedingungen) Sechstrunden-Draftpick im Jahr 2018 abgegeben wurde. Bei dem Glück, das die Leafs mit ihren Ex-Spielern haben, macht der sicher einen Hattrick. :smile:
Was machen die Marlies? Schlagen sich so durch. Mehr als Sieg/Niederlage in strengem Wechsel ist momentan nicht drin. Die Torhüterleistungen
Karri Rämös (mit einem Probevertrag ausgestattet) verheißen nichts Gutes, dafür hat Enroth zuletzt im Sieg in Hartford gezeigt, dass er zurück in die NHL will.
Maple Leafs vs. Coyotes 2-3 (SO)Tore: Auston Matthews, Mitch Marner / Jordan Martinook, Oliver Ekman-Larsson
Maple Leafs vs. Penguins 2-1 (OT)Tore: Nikita Zaitsev, Jake Gardiner / Evgeni Malkin
Maple Leafs vs. Ducks 2-3Tore: Auston Matthews, Nazem Kadri / Ryan Getzlaf, Nick Ritchie, Cam Fowler
Maple Leafs @ Avalanche 6-0Tore: Auston Matthews, Connor Brown, Roman Polak, James van Riemsdyk, Frederik Gauthier, Nazem Kadri / -
Maple Leafs @ Coyotes 4-1Tore: Leo Komarov (2), Connor Brown, William Nylander / Shane Doan
Season Record: 33 GP, 14-12-7, 28 Pts., 97 GF, 95 GA, L10: 4-3-3
Kurz ein Satz zu jedem Spiel:
Nachdem sie von
Mike Smith und dem Pfosten durch die Verlängerung gerettet werden, gewinnen die Coyotes natürlich ausgerechnet durch einen Treffer durch Eben-noch-Maple-Leaf
Peter Holland im Shootout.
Gegen müde Penguins schaffen es die Leafs nicht nur, kein Tor von
Sidney Crosby zuzulassen, sondern feiern - neben dem ersten NHL-Tor von
Nikita Zaitsev - erstmalig in dieser Saison einen Sieg nach Ende der regulären Spielzeit.
Randy Carlyle stichelt bei seiner Rückkehr mit den Ducks nach Toronto mit der Aussage, ihm wäre nie der Grund für seine Entlassung genannt wurden, und gewinnt dann aufgrund seiner sehr viel erfahreneren und cleveren Spieler, vor allen
Ryan Kesler und
Ryan Getzlaf sind dabei zu nennen.
In Colorado feiert
Frederik Andersen endlich seinen ersten Shutout für die Leafs und (ein weiterer Frederik)
Frederik Gauthier erzielt sein erstes NHL-Tor in diesem sehr einseitigen Sieg für die Leafs, den nicht einmal - wie zuletzt -
Semyon Varlamov mit mehr als 1000 Saves verhindern konnte.
Die Rückkehr
Auston Matthews' nach Arizona zu den Coyotes, ein gutes Auswärtsspiel der ganzen Mannschaft sowie das erste Tor
William Nylanders in 13 Spielen werden überschattet von
Shane Doans NHL-Treffer Nr. 400 in NHL-Spiel 1500.
Bemerkenswertes
- Matthews inzwischen mit 16 Toren - das sind nur drei weniger als Patrik Laine, allerdings auch in drei Spielen weniger.
- Die Leafs verbringen die Weihnachtszeit ligaweit auf Platz 20. Bemerkenswert daran ist, dass sie mit +2 eine positive Torbilanz haben. Daran sind natürlich die beiden letzten Auswärtssiege in Denver und Phoenix mit großem Anteil.
- Jake Gardiner auf einem dieser für ihn typischen Läufe: acht Punkte in genauso viel Spielen.
Weil die Junioren-WM (wieder) in Toronto ausgetragen wird, gibt es für die Leafs eine längere Auswärtsreise. Nur das Winter Classic am Neujahrstag wird ein Heimspiel, dann allerdings nicht im Air Canada Centre, sondern im BMO Field, der Heimstätte des Toronto FC.
Was machen die Marlies? Weihnachtspause.
Maple Leafs @ Panthers 3-2 (SO)Tore: Auston Matthews, William Nylander / Jonathan Marchessault, Vincent Troceck
Maple Leafs @ Lightning 3-2 (OT)Tore: Auston Matthews, Tyler Bozak, Nazem Kadri / Brian Boyle, Ondrej Palat
Season Record: 35 GP, 16-12-7, 39 Pts., 103 GF, 99 GA, L10: 6-2-2
Erfolgreiche Auswärtsreise nach Florida. Die Leafs in beiden Spielen mit Zwei-Tore-Führungen, die aber jeweils wieder in kurzer Zeit verspielt wurden. Am Ende wurden es trotzdem Siege, weil man zur Abwechslung auch mal etwas Glück in knappen Spielen hatte. So brachte das Spiel gegen Miami den ersten Shootout-Sieg der Saison, in Tampa wurde eine Überzahlgelegenheit in der Verlängerung genutzt.
Bemerkenswertes:
- Mit jetzt vier Siegen in Folge sind die Leafs nach den Blue Jackets und Wild nun das heißeste Team der Liga.
- Gegen Florida krönte Mitch Marner seine rekordwürdige Leistung von neun Schüsen auf's Tor - alle gehalten vom nach wie vor eindrucksvollen Roberto Luongo - mit dem Siegtor im Shootout. Damit de facto alle drei Top-Rookies der Leafs erfolgreich.
- In Tampa gelang Antoine Bibeau der erste Sieg seiner NHL-Karriere. Er hat offensichtlich sowohl Garret Sparks als auch Jhonas Enroth in der internen Torhüterrangliste überholt. Mal sehen, ob er es schaffen kann, ein solider Backup zu werden.
Am Neujahrstag steht das
WinterCentennial Classic in Toronto an. Die Wings liegen den Leafs nie besonders, zudem gibt es eine unangenehme Tradition der Niederlagen für Heimteams in Outdoor-Spielen, zudem sind die Leafs mal wieder reif - und sei es nach Verlängerung oder im Shootout - für eine Niederlage. Daher rechne ich mit nicht mehr als ein paar schönen Bildern zur besten (mitteleuropäischen) Sendezeit.
Was machen die Marlies? Fallen erstmals nach langer Zeit unter die 50%-Marke. Jegliches Selbstvertrauen scheint dahin zu sein. Individuell werden z.T. noch gute Leistungen erbracht, aber insgesamt ist die Luft zurzeit raus.
Leafs vs. Red Wings 5-4 (OT)Tore: Auston Matthews (2), Leo Komarov, Mitch Marner, Connor Brown / Anthony Mantha (2), Jonathan Ericsson, Dylan Larkin
Season Record: 36 GP, 17-12-7, 41 Pts., 108 GF, 103 GA, L10: 6-2-2
Im ersten und letzten Centennial Classic gewinnen die Leafs glücklich in Verlängerung. Nach zwei sehr schleppend verlaufenden Dritteln, ging es im Schlussabschnitt zur Sache. Zunächst konnten die Leafs das zwischenzeitliche 1-0 ausgleichen und selbst ein 4-1 erspielen. Diese Führung ist bekanntlich - jedenfalls für Toronto - die gefährlichste im Eishockey und prompt gelangen den Red Wings noch drei Treffer, um eine Verlängerung zu erzwingen. Dabei war vor allem der Ausgleich sehr unglücklich.
Morgan Riellys Stock bricht beim Versuch, den Puck aus dem eigenen Drittel zu schießen. Später kann er dann ohne Arbeitsgerät nicht verhindern, dass
Anthony Mantha (den auch etwas von
Thomas Vanek behinderten)
Frederik Andersen überwindet. In der Verlängerung dann wieder schön aufregendes Hin-und-Her.
Nazem Kadri mit Großchance nach Pass von
William Nylander. Rielly scheitert im Alleingang. Schließlich dann
Auston Matthews mit Saisontor Nr. 20 (https://www.nhl.com/video/matthews-game-winning-goal-in-ot/t-283273310/c-47969403) aus typischer Torentfernung mit der Rückhand. Die Leafs können sich wirklich glücklich schätzen, einen Spieler wie ihn in den Reihen zu haben.
Bemerkenswertes:
- Der zweite Spieler der Leafs neben Matthews, der zurzeit noch U20-WM spielen könnte, ist Mitch Marner. Auch er gegen Detroit mit einem sehr schönen Tor (https://www.nhl.com/video/marner-shows-off-hands-on-ppg/t-283273310/c-47968303).
- Überraschenderweise stand auf Seiten der Red Wings nicht Petr Mrazek, sondern Jared Coreau im Tor. Der hielt bis zu Beginn des dritten Drittels auch fehlerlos. Die folgenden Tore waren auch jeweils nicht seine Patzer.
- Nach dem Winter Classic vor zwei Jahren das zweite Outdoor-Spiel, das die Leafs für sich entscheiden können. Beide Siege kamen gegen Detroit.
Fünf Siege in Folge lassen Toronto wieder von den Playoffs träumen. Dafür muss es aber in den nächsten drei Spielen in Washington, New Jersey und gegen Montreal ähnlich weitergehen. Danach folgt dann die einwöchige Ruhephase, die jedes Team dieses Jahr erhält.
Maple Leafs @ Capitals 5-6 (OT)Tore: Nazem Kadri, Connor Brown, Frederik Gauthier, Leo Komarov, Mitch Marner / Justin Williams, T.J. Oshie, Evgeni Kuznetsov, Dmitry Orlov, John Carlson, Alex Ovechkin
Season Record: 37 GP, 17-12-8, 42 Pts., 113 GF, 109 GA, L10: 6-1-3
Eins der Teams, das sich in seinen Fähigkeiten, ein Torfestival zu servieren, in diesem Jahr mit den Leafs messen kann, sind sicher die Capitals. Insofern hat Toronto in der vergangenen Nacht den falschen Zeitpunkt gewählt, um erneut so ereignisreiches Hockey (dieses Mal jedoch nicht nur im dritten Drittel wie zuletzt gegen Detroit) zu zeigen, wie schon so oft den vergangenen drei Monaten. Zwei Dinge scheinen in dieser Saison sicher: a) fast in jedem Spiel treffen ein oder mehrere Rookies - gegen die Caps waren es
Connor Brown (Saisontor Nr. 8 (https://www.nhl.com/video/browns-pretty-top-shelf-wrister/t-283274302/c-48010703)),
Frederik Gauthier (2 (https://www.nhl.com/video/gauthier-taps-in-loose-puck/t-283274302/c-48011603)) sowie
Mitch Marner (10 (https://www.nhl.com/video/marners-slick-five-hole-tally/t-283274302/c-48017903)) - und b) keine Führung ist sicher - auch gegen die Caps ging zu Beginn des dritten Drittels wieder ein Zwei-Tore-Vorsprung flöten, weil man sich defensiv wiederholt zu doof anstellte. Das betrifft übrigens nicht primär die jungen Spieler, vor allem sind es Veteranen wie
Matt Hunwick,
Roman Polak,
Tyler Bozak und
James van Riemsdyk, die dabei negativ auffällig werden. Und so muss es nicht verwundern, dass die Leafs eben nicht zum vierten Mal in Folge nach Ende der regulären Spielzeit (und zum sechsten Mal insgesamt) gewinnen, erst recht nicht, wenn man den besten Torjäger seiner Zeit in der Verlängerung dermaßen frei zum Schuss kommen lässt (https://www.nhl.com/video/ovi-ties-jagr-for-most-ot-goals/t-277350912/c-48019603).
Bemerkenswertes:
- Auston Matthews kann auch Vorlagen: In Washington gab er zwei, besonders die zum Tor Leo Komarovs (https://www.nhl.com/video/matthews-komarov-connect-for-ppg/t-283274302/c-48014803) war dabei sehenswert. Zudem kann er sich über den Titel des NHL-Rookies im Monat Dezember freuen.
- Mit dem Siegtor hat Alex Ovechkin in Sachen Overtime-Treffer in der regulären Saison jetzt mit Jaromir Jagr gleichgezogen. Beide haben in ihrer Karriere 19 Treffer dieser Art erzielt.
- Die Torhüterleistungen waren dem Spielstand entsprechend schlecht. Auf Seiten der Caps wurde Braden Holtby nach drei zugelassenen Treffern (bei acht Schüssen) im ersten Drittel sogar ausgewechselt. Philipp Grubauer kam hinein und führte Washington trotz weiterer Gegentore schließlich zum Sieg.
Toronto ist dank des Verliererpunkts und der gestrigen glatten Niederlage der Bruins wieder einen Punkt näher an die Playoffplätze herangerückt. Der Abstand beträgt jetzt nurmehr zwei Zähler, dabei haben die Leafs immer noch drei Spiele weniger als Boston. Gelingt es, weiterhin so effizient zu sein - in den letzten zehn Spielen verloren die Leafs nur einmal nach regulärer Spielzeit - und bleibt das Team vor allem so von Verletzungen verschont wie bisher, sind Chancen auf eine Teilnahme weiterhin vorhanden.
Was machen die Marlies? Verlieren knapp in Manitoba mit 1-2. Dauertribünengast
Frank Corrado erneut mit einem Conditioning-Aufenthalt im Farmteam, mal sehen, ob sich das für ihn doch noch einmal mit Einsätzen bei den Großen auszahlt.
Maple Leafs @ Devils 4-2Tore: Nazem Kadri, Connor Brown, Auston Matthews, Tyler Bozak / P.A. Parenteau, Jon Merrill
Maple Leafs vs. Canadiens 3-5Tore: Tyler Bozak, Nazem Kadri, James van Riemsdyk / Max Pacioretty, Artturi Lehkonen, Nikita Scherbak, Alexander Radulov, Michael McCarron
Season Record: 39 GP, 18-13-8, 44 Pts., 120 GF, 116 GA, L10: 7-2-1
Vor der fast einwöchigen Zwangspause - die nicht nur mir nicht gefällt, sondern
Mike Babcock auch nicht - noch einmal zwei Back-to-back-Spiele. Bei den Devils zeigten die Leafs das beste erste Drittel der bisherigen Saison, die erzielten vier Tore zu Spielbeginn gelangen ihnen auswärts mindestens seit der Saison 2010/11 nicht mehr. Mit dem Vorsprung wurde der Rest der Partie im Schongang gespielt, im dritten Drittel - in dem die Devils noch einmal einen Aufholversuch starteteten - gaben die Leafs noch nicht einmal mehr einen Schuss auf das gegnerische Tor ab. Irgendwie passend, dass zum exakt zweiten Jahrestag der Entlassung von
Randy Carlyle schließlich ein Sieg bei einem Schussverhältnis von 14-32 zu Buche stand.
Im folgenden Heimspiel gegen die Canadiens bekam erneut
Frederik Andersen die Gelegenheit im Tor zu stehen - trotz des Einsatzes am Abend zuvor in New Jersey. Das ging auch prompt in die Hose, denn nach zwanzig Sekunden gelang den Habs das erste Tor, nach vier Minuten lagen die Leafs bereits mit zwei Treffern zurück. Zwar gelang ihnen dank zwei genutzter Powerplays schnell der Ausgleich, aber sie erlaubten es Montreal quasi mit der Schlusssirene des ersten Drittels, erneut in Führung zu gehen. Im zweiten dann wieder ein Gegentreffer in der ersten Spielminute - und von diesem Zwei-Tore-Rückstand erholte sich Toronto nicht mehr. Ärgerlich ist die Niederlage nicht nur, weil die Leafs jeden Punkt für ihren Run auf die Playoffs brauchen, sondern auch weil es - ausgerechnet - gegen die Habs die inzwischen 13. Niederlage :disappointed: :ee: :wand: in einem Spiel der regulären Saison in Folge ist. Der letzte Sieg gegen Montreal liegt nun fast drei Jahre zurück.
Bemerkenswertes
- Habe ja schon oft etwas zu den Rookies gesagt. Aber noch das hier: das Spiel gegen die Canadiens war erst das achte Spiel in dieser Saison, in der nicht mindestens ein Rookie ein Tor geschossen hat. Mit den zwei Malen, als niemandem ein Tor gelang bedeutet das im Umkehrschluss, dass in 3/4 aller Spieler ein Treffer von einem Rookie erzielt wird. Das hat sicherlich auch mit der Menge an Spielern zu tun, welche heuer ihre erste volle NHL-Saison mit den Leafs bestreiten, aber nicht zuletzt vor allem mit deren Qualität.
- Nikita Scherbak von den Habs mit einem schönen ersten NHL-Tor. (https://www.nhl.com/video/scherbaks-first-career-goal/t-283275376/c-48169803)
- Connor Brown inzwischen - auf dem Flügel von Auston Matthews - mit neun Punkten aus den letzten acht Spielen. Langfristig sicher nicht unbedingt die beste Option, die ich mir neben einem Franchise-Center wünsche, aber auch nicht schlecht für einen Spieler, der erst verlacht (-72 in einer der miesen OHL-Spielzeiten für die Erie Otters), dann kleingeredet (spielte neben Connor McDavid) wurde, aber bisher auf jedem neuen Level gezeigt hat, dass er auch mit Punkten zum Erfolg eines Teams beitragen kann.
So, jetzt läuft die einwöchige Pause schon etwas - und nur noch zweimal schlafen (bzw. andere Spiele gucken) bis zum nächsten Spiel der Leafs. Am Freitagabend auswärts bei den Rangers, einen Tag später in Ottawa. Ein Maple Leaf wird Ende des Monats ein bisschen zusätzliche Eiszeit erhalten, denn er wurde als einziger aus dem Team für die All-Star-Vertretung der Atlantic Division ausgewählt - nach dem bisherigen Saisonverlauf ist es mehr als nachvollziehbar, dass dieser Spieler Matthews ist.
Was machen die Marlies? Weiterhin so lala. Einem guten Spiel - welches nicht immer in einem Sieg resultiert - folgt allzuoft ein schlechtes - welches man selten gewinnt. Am Wochenende wurden die Punkte mit den Rochester Americans geteilt, einen Extrapunkt gab es für die Niederlage in Verlängerung. Immerhin werden mit
Brendan Leipsic und
Kasperi Kapanen zwei sehr würdige Kandidaten die Marlies beim All-Star-Spiel der AHL vertreten.
Auf der Backup-Position der Leafs gab es etwas Bewegung. Zunächst wurde gestern Curtis McElhinney - zuletzt für die Blue Jackets aktiv - von der Waiverliste geholt. In der Nacht gab das Team dann den in die Ungnade von Mike Babcock gefallenen Jhonas Enroth an die Ducks (warum eigentlich immer die?) ab. Dafür erhaltenen die Leafs ein Siebtrunden-Draftrecht für 2018, was die Gesamtanzahl ihrer Picks im nächsten Jahr auf zehn erhöht - elf für den Fall, dass Peter Holland mit den Arizona Coyotes verlängert.
McElhinney ist statistisch in den letzten Jahren nicht über die Werte von Enroth hinausgekommen. Immerhin ist er mehr als zehn Zentimeter größer, das allein scheint ihn in den Augen der Teamleitung schon zu einem besseren Torhüter zu machen. Auf jeden Fall haben die Leafs bessere Leistungen eines zweiten Goalies nötig. Frederik Andersen hat bis dato insgesamt überzeugt, jedoch in seiner Karriere noch nie mehr als 54 NHL-Spiele in einer Saison absolviert. Behält er seine Einsatzzeiten bei, wird er bis April insgesamt 69-mal für die Leafs auf dem Eis gestanden haben, das ist eventuell zu viel für ihn. Er ist die klare Nummer 1 - unnötig beanspruchen (wie zuletzt am vergangenen Wochenende) sollte man ihn dennoch nicht.
Ich bin froh, dass Enroth in Anaheim bzw. in deren Farm-Team (so sieht es zurzeit aus), eine neue Chance erhält. Er ist sicher besser als das, was in den vier Starts für die Leafs zeigen konnte.
Zitat von: le_affan am 11. Januar 2017, 11:35:26
Auf der Backup-Position der Leafs gab es etwas Bewegung. Zunächst wurde gestern Curtis McElhinney - zuletzt für die Blue Jackets aktiv - von der Waiverliste geholt. In der Nacht gab das Team dann den in die Ungnade von Mike Babcock gefallenen Jhonas Enroth an die Ducks (warum eigentlich immer die?) ab. Dafür erhaltenen die Leafs ein Siebtrunden-Draftrecht für 2018, was die Gesamtanzahl ihrer Picks im nächsten Jahr auf zehn erhöht - elf für den Fall, dass Peter Holland mit den Arizona Coyotes verlängert.
Im Moment wüsste ich nicht was dafür sprechen würde. Nur so als Hinweis...
Zitat von: Steffen am 11. Januar 2017, 18:36:24
Im Moment wüsste ich nicht was dafür sprechen würde. Nur so als Hinweis...
Sehe ich auch so. Hat seit den ersten gute Spielen nicht viel gerissen.
Maple Leafs @ Rangers 4-2Tore: William Nylander, James van Riemsdyk, Connor Brown, Connor Carrick / Chris Kreider, J.T. Miller
Maple Leafs @ Senators 4-2Tore: Nazem Kadri (2), Tyler Bozak, Connor Brown / Dion Phaneuf, Kyle Turris
Season Record: 41 GP, 20-13-8, 48 Pts., 128 GF, 120 GA, L10: 8-1-1
Die Hälfte der Saison erreichen die Leafs mit zwei relativ souveränen Auswärtssiegen, welche sie - nachdem sie diese in der vorangegangenen einwöchigen Pause verloren hatten - wieder auf einen Platz unter den ersten drei der Atlantic Division - und damit auf einen Playoffplatz - hieven. Während das 5-gegen-5-Spiel zurzeit etwas stotters, sind es die Specialteams, die momentan Spiele für Toronto entscheiden. In New York erzielten die Powerplayreihen im vierten Spiel in Folge mindestens zwei Tore, in Ottawa gelang ebenfalls eins. Auch wenn ich bisher keinen Sinn darin sah, solche Statistiken in Heim- und Auswärtsvarianten aufzuteilen, so ist doch bemerkenswert, dass die Leafs abseits des Air Canada Centres eine Überzahlquote von mehr als 31% haben. Gleichzeitig ist auch ihr Unterzahlspiel auswärts mit mehr als 90% Erfolgsquote zurzeit das beste der Liga. Zusammen sind dies beides Faktoren, die zu einer Bilanz von 8-0-1 in den letzten neun Auswärtsspielen beigetragen haben.
Bemerkenswertes:
- William Nylander gelang in New York gegen Henrik Lundquist das erste Tor des Spiels. Zuletzt war ihm das bereits vor mehr als zehn Jahren gelungen. Allerdings nicht in einer regulären NHL-Partie, sondern während einer Trainingssitzung, in die Michael Nylander - damals bei den Rangers unter Vertrag - seine Söhne mitgebracht hatte.
- Nazem Kadri liefert eine Saison ab, die zusammen mit seiner letzten als geeignete Illustration für die natürliche Fluktuation von Schussraten herhalten könnte. Kadri im letzten Jahr mit 260 Schüssen in 76 Spielen. Bei einer Quote von 6,5 % gelangen im damit nur 17 Treffer. In der bisherigen Saison gab er bisher mit 128 in 41 Spielen in ähnlichem Umfang Schüsse ab. Traf bei einer Quote von mehr 14 % jedoch schon 18-mal.
- Der neu verpflichtete Curtis McElhinney gab in Ottawa sein Debüt im Tor der Leafs. Dabei zeigte er genau die wechselhafte Leistung, deren Ruf ihm vorauseilt. Einerseits hielt er teilweise spektakulär, andererseits erlaubte er Kyle Turris einen einfach Treffer über seiner Schulter am kurzen Pfosten. So lange er am Ende immer noch gewinnt, wird das Team mit den Patzern leben können. Für Frederik Andersen wäre ein Backup, zu dem Mike Babcock Vertrauen hat, eine sehr wichtige Errungenschaft.
Als nächstes sind am Dienstag dies Sabres zu Gast in Toronto. Nach der einwöchigen Pause haben die Leafs auf alle Teams der Division (bis auf die Senators) einen Spielrückstand. Nun sollten sie diese Games-in-hand auch gewinnen, um weiter von den Playoffs träumen zu können.
Was machen die Marlies? Verlieren weiterhin regelmäßig knapp, aber dann eben doch. Wurden inzwischen auf den letzten Platz der North Division durchgereicht. Dazu kommt, dass
Kasperi Kapanen nach Bandencheck in die Beine durch einen übermotivierten Verteidiger der Syracuse Crunch für eine längere Zeit verletzt ist. Schade, denn Kapanen, der zu den Top-Scorern des Teams zählt, hätte sich im Verletzungsfall eines Leafs-Spielers berechtigte Hoffnungen auf einen oder mehreren Einsätze in der NHL machen können.
Nach 41 absolvierten Spielen haben inzwischen auch die Maple Leafs die Hälfte der regulären Saison erreicht. Zeit und Gelegenheit, um auf die einzelnen Spieler und ihre Leistungen zu blicken. Ich beginne mit den Torhütern:
Frederik Andersen, Note: 2+
34 Spiele, Bilanz: 18-9-7, GAA: 2.67, Fangquote: .919, Shutouts: 1, Cap-Hit: 5.0 Mio.
Nach einem sehr wackeligen Monat Oktober hat sich Andersen zur echten Nummer Eins entwickelt. Zwar hält er nicht durchweg überragend, aber doch sehr konstant - mehr benötigt die Offense der Leafs nicht, um in den meisten Spielen eine Siegchance zu wahren. Sorge macht mir lediglich, dass Andersen auf einen neuen Karrierehöchstwert für absolvierte Spiele zusteuert, selbst für den Fall, dass er in der zweiten Saisonhälfte definitiv nicht mehr wiederholt in Back-to-Back-Situationen eingesetzt wird. Umso wichtiger wäre es, dass der neue Backup Curtis McElhinney ihn in diesen Situationen wirklich entlastet.
Jhonas Enroth, Note: 5
6 Spiele, Bilanz: 0-3-1, GAA: 3.94, Fangquote: .872, Shutouts: 0, Cap-Hit: keiner mehr
In Enroth als Backup hatte Mike Babcock schnell jegliches Vertrauen verloren. Das kann man angesichts von nur vier Spielen für ungerecht halten, aber in seinem letzten Einsatz Ende November in Calgary ließ Enroth in der ersten Minute gleich zwei Tore zu. Das war einfach nicht gut genug. Inzwischen nach Anaheim transferiert, darf er dort zusammen mit Jonathan Bernier eine Selbsthilfegruppe zur Überwindung ihrer Erlebnisse mit Babcock gründen.
(Noch) ohne Wertung: Antoine Bibeau (2 Spiele), Curtis McElhinney (1 Spiel)
Gesamtnote Torhüter: 2
Alles steht und fällt mit Andersen. Eine Verletzung - oder ein Leistungsabfall wegen Ermüdung - wäre für die weiteren Saisonaussichten des Teams katastrophal. Die Suche nach einem fähigen Backup geht mit der Rekrutierung McElhinneys weiter. Grundsätzlich gilt nach wie vor, dass die Leafs deutlich mehr Tiefe in diesem Mannschaftsteil benötigen.
Jetzt zur Verteidigung:
Jake Gardiner, Note: 1-
41 Sp / 6 T - 16 V - 22 P / 24 PIM / 66 S, 9,1% / 20:29 Min./Sp. / ES-CF%: 53,2% / Cap-Hit: 4,05 Mio.
Durch eine stark verringerte Fehlerrate hat Gardiner seine Position als insgesamt bester Verteidiger des Teams untermauert. Er schafft es nicht nur konstant, den Puck kontrolliert aus dem eigenen Drittel heraus zu befördern, sondern hat inzwischen auch besser gelernt, sich dem gegnerischen Forecheck zu entziehen. Wenn er auf dem Eis ist, lassen die Leafs tendenziell sehr viel weniger Schüsse zu. Einzig und allein die Tatsache, dass er nicht regelmäßig gegen die stärksten Gegenspieler spielen muss, schmälert seine Stellung etwas. Bekommt viel Eiszeit im Powerplay und konnte so schon acht Punkte in Überzahl sammeln.
Morgan Rielly, Note: 2-
41 Sp / 1 T - 16 V - 17 P / 13 PIM / 91 S, 1,1% / 22:50 Min./Sp. / ES-CF%: 50,6% / Cap-Hit: 5,0 Mio.
Rielly bekommt mit fast 23 Minuten pro Spiel die meiste Eiszeit unter allen Feldspielern des Teams. Den größten Teil dieser verbringt er im Beisein der besten gegnerischen Spieler. Das mag auch erklären, warum seine offensiven Zahlen - auch nach der guten WM letzten Mai und vor allem den positiven Eindrücken aus dem World Cup of Hockey - noch etwas zu wünschen lassen. Liegt aber vielleicht auch daran, dass er nicht konsequent im Powerplay eingesetzt wird. Wahrscheinlich nicht ganz der Top-Verteidiger, um sich mit den Allerbesten der Liga zu messen, aber mittelfristig eine gute Nummer 2.
Nikita Zaitsev, Note: 2
41 Sp / 1 T - 15 V - 16 P / 16 PIM / 56 S, 1,8% / 22:28 Min./Sp. / ES-CF%: 48,8% / Cap-Hit: 0,925 Mio.
Die dritte große Konstante der diesjährigen Hintermannschaft. Bildet zusammen mit Rielly das erste Verteidigerpaar, entsprechend hoch sind die Eiszeitwerte. Wegen seines relativ guten Schusses auch eine Konstante in der zweiten Überzahleinheit. Sonst unauffällig, effizient und mit akzeptabler Fehlerquote. Ein Glücksfall für die Leafs, dass ihnen einen so brauchbarer Spieler für lau in den Schoß gefallen ist. Am Saisonende RFA, aber ich bin davon überzeugt, dass er einen neuen Vertrag erhalten wird.
Matt Hunwick, Note: 3-
33 Sp / 0 T - 10 V - 10 P / 8 PIM / 33 S, 0,0% / 17:51 Min./Sp. / ES-CF%: 45,1% / Cap-Hit: 1,2 Mio.
Gegenüber der letzten Saison wurde Hunwicks Eiszeit um mehr als vier Minuten reduziert. Das ist gut so, denn mehr als ein Mann für das dritte Paar ist er nach wie vor nicht. Vertrag läuft zum Saisonende aus und ich kann nur hoffen, dass die Leafs einen besseren Nachfolger (wie auch immer) akquirieren und nicht auf die Idee kommen, ihn - bei allen Qualitäten - noch einmal ins Team zu holen.
Connor Carrick, Note: 3+
37 Sp / 2 T - 4 V - 6 P / 30 PIM / 54 S, 3,7% / 16:39 Min./Sp. / ES-CF%: 53,0% / Cap-Hit: 0,750 Mio.
Carrick spielt in der Regel mit Gardiner zusammen und profitiert davon einerseits in Sachen der Puckbesitzwerte, andererseits bekommt er nicht viel Gelegenheit zur offensiven Entfaltung. In dieser Hinsicht hatte ich mir vom punktbesten Spieler (als Verteidiger und nach Halbfinalaus) der vergangenen AHL-Playoffs doch etwas mehr versprochen. Sollten die Leafs nicht noch einen Verteidiger ertauschen, wird Carrick neben Rielly und Gardiner wahrscheinlich der dritte aus diesem Mannschaftsteil sein, den das Team im anstehenden Expansiondraft vor dem Zugriff durch Las Vegas schützen wird.
Martin Marincin, Note: 3
16 Sp / 1 T - 4 V - 5 P / 4 PIM / 14 S, 7,1% / 18:02 Min./Sp. / ES-CF%: 50,1% / Cap-Hit: 1,25 Mio.
Offensiv etwas besser als zu diesem Zeitpunkt im letzten Jahr, defensiv dafür aber leider auch etwas wackliger als damals. Marincin ist der einzige Spieler des Teams, der in der bisherigen Saison durch eine Verletzung zu einer längeren Pause gezwungen wurde, wird aber in den nächsten ein, zwei Wochen wieder zurück erwartet. Durch seine Stoik und die etwas unbeholfene Art des Schlittschulaufs führen Marincins Fehler unter den *normalen* Fans der Leafs zu teilweise irrationalen Hassausbrüchen.
Roman Polak, Note: 3
36 Sp / 2 T - 2 V - 4 P / 32 PIM / 28 S, 7,1% / 17:16 Min./Sp. / ES-CF%: 45,5% / Cap-Hit: 2,25 Mio.
Polak macht, was Polak so macht. Abends erzählt er den Jungen wahrscheinlich dann am Kaminfeuer in der Hotellobby Geschichten aus dem vergangenen Stanley-Cup-Finale. Wer kommt dieses Jahr und schenkt den Leafs zwei Draftpicks für diesen Traum aller Old-School-Scouts?
Ohne Wertung: Frank Corrado (1 Spiel)
Gesamtnote Verteidiger: 3+
Wenn von personellen Verbesserungen für die Leafs gesprochen wird, meinen die meisten weiterhin diesen Mannschaftsteil. Wie nahezu jedes andere Team braucht auch Toronto einen jungen, NHL-fertigen, rechtshändigen Verteidiger, der die Top-Four abrunden kann. Wie schwer es ist, einen solchen Spieler zu verpflichten, zeigt der Tausch von Taylor Hall und Adam Larsson zwischen Edmonton und New Jersey im vergangenen Sommer. Bis sich den Leafs eine solche Gelegenheit bietet, müssen Verbesserungen weiterhin aus dem Teaminneren kommen.
Zum Abschluss noch die Forwards:
Auston Matthews, Note: 1
41 Sp / 21 T - 16 V - 37 P / 10 PIM / 143 S, 14,7% / 17:47 Min./Sp. / ES-CF%: 52,0% / Cap-Hit: 0,925 Mio. (+ Boni)
Matthews hat mich überrascht, weil er in so kurzer Zeit noch viel besser spielt, als es von ihm erwartet wurde. Als potenzieller Two-Way-Center für die erste Reihe gehandelt, zeigte er in seiner halben Saison auch, dass er vor allem auf dem Eis steht, um Tore zu machen und Punkte zu erzielen. Dabei ist er ein Biest rund um das gegnerische Tor, zeigt unglaubliches Stickhandling auf engstem Raum, generiert Schusschancen wie sonst nur wenige in der Liga und schließt diese mit einem starken Handgelenkschuss ab. Und defensiv ist er auch zu gebrauchen - so sehr, dass es Mike Babcock inzwischen aufgegeben hat, ihm vorsorglich Eiszeiten gegen schwächer eingeschätzte Gegenspieler zu geben, sondern ihn direkt gegen die Top-Reihen einsetzt. Und dass mit Reihenpartnern, die nicht viel mehr NHL-Erfahrung als er selbst. Der Junge macht einfach nur Spaß und die Leafs dürfen sich glücklich schätzen, dass er ihnen in der letzten Draftlotterie in den Schoß gefallen ist.
James van Riemsdyk, Note: 1-
41 Sp / 15 T - 20 V - 35 P / 20 PIM / 112 S, 13,4% / 15:52 Min./Sp. / ES-CF%: 50,9% / Cap-Hit: 4,25 Mio.
Sogar noch etwas effizienter als Matthews ist van Riemsdyk, der sich potenziell auf eine Saison mit 70 Punkten hinbewegt, obwohl es sieben andere Forwards gibt, die mehr Eiszeit bekommen. Profitiert von viel Powerplayzeit und dem Playmaking Mitch Marners, der in seiner Reihe spielt. Weiterhin der heißeste Kandidat (Vertrag läuft noch bis Ende der nächsten Saison) für den Versuch, einen Verteidiger für die Top-4 an Land zu ziehen. Ich kann diesen Gedanken nachhvollziehen, auch wenn das es schwierig werden wird, einen äquivalenten Gegenwert zu erzielen. Auch möchte ich van Riemsdyks Kombination aus Größe und Skill nicht missen, auf dem Flügel ist er damit zurzeit der einzige im Team.
Mitch Marner, Note: 1
41 Sp / 10 T - 25 V - 35 P / 22 PIM / 108 S, 9,3% / 17:02 Min./Sp. / ES-CF%: 49,4% / Cap-Hit: 0,89 Mio. (+ Boni)
Der zweite Newcomer mit regelmäßigem Wow-Effekt. Marner zeigt auf NHL-Level nicht nur die Scorer-Fähigkeiten, die ihn zuletzt die OHL aufrollen ließen, sondern auch defensive Qualitäten. Zusammen mit seiner guten Geschwindigkeit prädestinieren diese ihn eigentlich für den Einsatz in Unterzahl, wozu sich Mike Babcock bisher aber nur sporadisch aufraffen konnte. Aber auch in Überzahl sowie als Vorbereiter für van Riemsdyk und Tyler Bozak ist er gut eingesetzt und es gibt wirklich niemanden mehr, der sich Sorgen darüber macht, dass Marner für das NHL-Level noch nicht bereit sein könnte.
Nazem Kadri, Note: 2+
41 Sp / 18 T - 10 V - 28 P / 63 PIM / 128 S, 14,1% / 16:29 Min./Sp. / ES-CF%: 50,9% / Cap-Hit: 4,5 Mio.
Auch Kadri bisher mit einer sehr guten Saison. Zu Beginn als Shutdown-Center gegen die besten Reihen des Gegners eingesetzt, teilte er sich diese Aufgabe zuletzt mit Matthews. Offensiv vom Schusspech der letzten Saison befreit, steht neuen Höchstwerten in Sachen Tore und Punkte eigentlich nur noch eine eventuelle Verletzung entgegen. Immer giftig und inzwischen von den Schiedsrichtern nicht allzu wohlgelitten, steuert er auf ein Jahr mit mehr als 30 Toren sowie mehr als 100 Strafminuten hin. Sowas kann in der Liga sonst nur noch Wayne Simmonds.
Tyler Bozak, Note: 2
38 Sp / 10 T - 18 V - 28 P / 8 PIM / 75 S, 13,3% / 16:26 Min./Sp. / ES-CF%: 51,0% / Cap-Hit: 4,2 Mio.
Bozak ist weiterhin für die wichtigen Bullys gut, macht offensiv ordentlich Punkte (auch in Überzahl), wird das richtig gute defensive Spiel, um nicht nur als Two-Way-Spieler angesehen zu werden, sondern auch einer zu sein, aber wahrscheinlich nicht mehr lernen. Die mangelnde Center-Depth nach Matthews und Kadri lassen mich daran zweifeln, dass er als potenzieller Tauschwert eingesetzt werden wird. Auf diesem Niveau und mit diesen Eiszeiten kann er seinen Vertrag aber auch gern bis Ende nächster Saison ausspielen.
William Nylander, Note: 1-
40 Sp / 9 T - 19 V - 28 P / 18 PIM / 98 S, 9,2% / 16:05 Min./Sp. / ES-CF%: 52,2% / Cap-Hit: 0,89 Mio. (+ Boni)
Weil er nicht ganz so eingeschlagen hat wie Matthews und nicht so tapfer Schüsse blockt wie Marner, wird Nylander von vielen Fans der Leafs schon als entbehrlich angesehen. Dabei hat er die besten Puckbesitzwerte des Teams und ist eher ein Opfer von Babcocks Reihenzusammenstellung als dass es an ihm liegen würde. Für sich spielt er eine sehr gute Rookie-Saison, es sind nur eben zwei im Team, die außergewöhnlich gute erste Spielzeiten hinlegen. Nylander entwickelt sich derweil zum Überzahlspezialisten (hat im Team die meisten PP-Punkte mit 15), der leider als defensiv zu schwach angesehen wird, um ihn längere Eiszeiten in den entsprechenden Situationen zu gewähren.
Connor Brown, Note: 1-
40 Sp / 11 T - 9 V - 20 P / 6 PIM / 70 S, 15,7% / 15:25 Min./Sp. / ES-CF%: 49,5% / Cap-Hit: Cap-Hit: 0,69 Mio.
Auch Brown ist einer der Überraschungs-Rookies. Wurde erst in der vierten Reihe eingesetzt, hat sich dann aber hochgearbeitet und spielt jetzt regelmäßig an der Seite von Matthews. Zurzeit in einem Formhoch, das sich früher oder später aber sicher auch mal wieder abkühlen wird. Trägt mit seinem nimmermüden Einsatz maßgeblich zum guten Penalty Killing des Teams bei.
Zach Hyman, Note: 2+
41 Sp / 5 T - 13 V - 18 P / 22 PIM / 92 S, 5,4% / 16:55 Min./Sp. / ES-CF%: 51,8% / Cap-Hit: Cap-Hit: 0,9 Mio.
Hyman könnte man am Ende der Welt aus dem Flugzeug werfen, zu Hause käme er dann trotzdem mit einem Puck an. Diese Fähigkeit hat ihn zu einem von Babcocks Lieblingen gemacht, der nun in der ersten Reihe Matthews' Skills rund um das Netz durch die entsprechende Arbeitsmoral ergänzt. Im Abschluss dann immer etwas unglücklich, auch in Unterzahl schon mit einigen Alleingängen, für die am Ende bisher das Glück fehlte.
Leo Komarov, Note: 2
41 Sp / 7 T - 7 V - 14 P / 19 PIM / 52 S, 13,5% / 17:08 Min./Sp. / ES-CF%: 49,3% / Cap-Hit: 2,95 Mio.
Auch Komarov ist vor allem Unterzahlspezialist und defensives Gewissen der Kadri-Reihe. Bildete zusammen mit diesem und Nikita Soshnikov zeitweise eine Arschloch-Reihe von höchsten Gnaden der Hockey-Götter. Meines Erachtens weiterhin ein potenzieller Tradekandidat. Nicht, weil ich ihn loswerden wollte, aber weil er anderen Teams sicher etwas wert wäre und mit Brendan Leipsic ein sehr ähnlicher Spielertyp trotz NHL-Reife noch bei den Marlies unterwegs ist.
Matt Martin, Note: 3
41 Sp / 2 T - 2 V - 4 P / 77 PIM / 31 S, 6,5% / 8:42 Min./Sp. / ES-CF%: 46,2% / Cap-Hit: 2,5 Mio.
Martin ist ein Crasher und Banger, der aber spielerisch sehr limitiert ist. Den Einsatz darf man ihn natürlich nicht absprechen. Trotzdem etwas zu hoch bezahlt für seine Rolle und die wenige Eiszeit, die er bringt.
Nikita Soshnikov, Note: 3+
31 Sp / 1 T - 3 V - 4 P / 6 PIM / 39 S, 2,6% / 10:44 Min./Sp. / ES-CF%: 44,9% / Cap-Hit: 0,74 Mio.
Nachdem er sich in elf Spielen in der letzten Saison gut präsentiert hat, erwartete ich etwas mehr von Soshnikov. Nun, es hilft nicht viel, wenn er nur in der vierten Reihe eingesetzt wird, trotzdem dürfte er gern etwas auffälliger sein.
Frederik Gauthier, Note: 2-
11 Sp / 2 T - 1 V - 3 P / 21 PIM / 7 S, 28,6% / 8:56 Min./Sp. / ES-CF%: 38,6% / Cap-Hit: 0,86 Mio.
Gauthiers Skating ist seit seinem Draftjahr merklich besser geworden. Die Leafs versuchen ihn schon seit einiger Zeit, als Shutdown-Center für die vierte Reihe aufzubauen. So richtig hat das noch nicht geklappt, es ist einfach noch nicht richtig klar, ob er das Talent für eine NHL-Karriere hat.
Ben Smith, Note: 4
24 Sp / 2 T - 1 V - 3 P / 4 PIM / 24 S, 8,3% / 11:49 Min./Sp. / ES-CF%: 45,2% / Cap-Hit: 0,68 Mio.
An Smith hat Babcock einen Affen gefressen. Das kennt man aus seiner Zeit in Detroit. Rational ist sein Festhalten an ihm nicht zu erklären.
Ohne Wertung: Peter Holland (8 Spiele, inzwischen in Arizona), Milan Michalek (5), Seth Griffith (2, Florida), Josh Leivo und Byron Froese (jeweils 1 Spiel).
Gesamtnote Angreifer: 1-
An den Forwards gab es - bis auf ein paar Personalien in der vierten Reihe - in der bisherigen Saison noch nicht viel auszusetzen. Durch die jungen Talente sorgt dieser Mannschaftsteil dafür, dass es sich eigentlich immer lohnt einzuschalten, wenn die Leafs spielen. Babcock hat das alles ins sehr ausgewogene Reihen strukturiert, die verhindern, dass das Team nur von einer einzigen Einheit abhängig ist. Verbesserungspotenzial besteht vor allem darin, dass die jungen Spieler noch besser in ihre Rollen hineinwachsen.
Maple Leafs vs. Sabres 4-3Tore: Leo Komarov, Matt Martin, Auston Matthews, James van Riemsdyk / Kyle Okposo, Evander Kane, William Carrier
Season Record: 41 GP, 21-13-8, 50 Pts., 132 GF, 123 GA, L10: 8-1-1
Dank eines guten zweiten Drittels und etwas Glück siegen die Maple Leafs gegen die Sabres. Dabei sah es nach zwanzig Minuten nicht so gut aus, da Buffalo zu diesem Zeitpunkt durch Treffer von
Kyle Okposo (nach Torwartfehler
Frederik Andersens) und
Evander Kane in Führung lag. Aber nach dem frühen Anschlusstreffer durch
Leo Komarov ließ
Robin Lehner einen Schuss
Matt Martins durch die Beine rutschen.
Auston Matthews brachte die Leafs dann schließlich in Führung, welche sie bis zum Spielende nicht mehr abgaben.
Bemerkenswertes:
- Schönes Tor von James van Riemsdyk (https://www.nhl.com/video/jvr-pots-ppg-from-the-goal-line/t-283287202/c-48475703). Und vor allem sehr typisch. In Überzahl, rechts vor dem Tor, direkt vor Anders Nilsson stehend, dann den Puck über die Schulter des schlecht postierten Torhüters in den oberen Teil des Netzes befördern. Und dabei schön die ganze Zeit den Mundschutz nicht ordungsgemäß tragen.
- Die Leafs zum ersten Mal in dieser Saison mit dem Comeback nach einem Zwei-Tore-Rückstand.
- Morgan Rielly verletzte sich im ersten Drittel bei einer Kollision und wird zurzeit als Day-to-day geführt. Wäre natürlich - für die bisher vom Verletzungspech weitgehend verschonten Leafs - ein ziemliches Problem, wenn Rielly länger ausfallen sollte. Selbst wenn es gegen die Sabres durch häufigeren Einsatz von Jake Gardiner und Matt Hunwick reichte.
Im zweiten von vier Heimspielen hintereinander geht es am Donnerstag gegen die New York Rangers.
Maple Leafs vs. Rangers 2-5Tore: Tyler Bozak, Zach Hyman / Michael Grabner (2), Brady Skjej, Pavel Buchnevich, J.T. Miller
Maple Leafs vs. Senators 2-3 (SO)Tore: Tyler Bozak, Matt Martin / Bobby Ryan, Mike Hoffman
Maple Leafs vs. Flames 4-0Tore: Nazem Kadri (2), Mitch Marner, Zach Hyman / -
Season Record: 45 GP, 22-14-9, 53 Pts., 140 GF, 131 GA, L10: 6-2-2
In den drei letzten Heimspielen vor der All-Star-Pause waren sehr unterschiedliche Leafs zu sehen, die eines gemeinsam hatten: die Abwesenheit von
Morgan Rielly, der zwar schon wieder trainiert, aber nicht gesund genug ist, um in Spielen mitzuwirken. Gegen die Rangers gab es eine hochverdiente Niederlage, in der einzig und allein die beiden Tore - schöne Vorarbeit von
Mitch Marner für
Tyler Bozaks Treffer (https://www.nhl.com/video/bozak-nets-marners-tipped-pass/t-283292170/c-48548703) und harte Arbeit in Unterzahl von
Zach Hyman (https://www.nhl.com/video/hyman-forces-turnover-for-shg/t-283292170/c-48552903) - als Höhepunkte zu bezeichnen sind. Sonst war das Team so von der Rolle wie bisher noch sehr selten in dieser Saison. Am Wochenende waren dann die Senators zu Besuch und entführten den Zusatzpunkt, weil es die Leafs in der regulären Spielzeit einfach nicht schafften, einen Mehr-Tore-Vorsprung heraus zu spielen. So reichte
Mike Hoffman ein Powerplay kurz vor Schluss für den Ausgleich und Shootout-Spezialist
Tom Pyatt besorgte den Rest. Gestern gegen Calgary dann ein Start-Ziel-Sieg mit dem zweiten Shutout für
Frederik Andersen.
Nazem Kadri gelang darüber hinaus sein 100. Liga- (https://www.nhl.com/video/kadris-100th-nhl-goal/t-283294080/c-48678803) wie auch sein 20. Saisontor (https://www.nhl.com/video/kadris-second-goal-of-the-night/t-283294080/c-48681503).
Bemerkenswertes:
- Weil Auston Matthews gerade punktemäßig etwas schwächelt, hat - schwuppdiwupp - Marner die Führung in der Liste der Top-Scorer unter den Rookies übernommen. Da meldet sich noch jemand für den (mindestens) dritten Platz bei der Wahl zur Calder Trophy an.
- Gegen die Rangers kam Frank Corrado zum zweiten Saisoneinsatz. Die zwei Strafzeiten, die er sich jedoch leistete, werden das sowieso schon geringe Vertrauen Mike Babcocks in ihn jedoch kaum gestärkt haben. Es wäre wohl Zeit für das Management, dafür zu sorgen, dass Corrado die Chance bekommt, seine NHL-Karriere an anderer Stelle fortzusetzen.
- Die Saison von Michael Grabner ist bemerkenswert. Letztes Jahr gerade mal neun Tore für die Leafs, hat er jetzt schon 21 auf dem Konto - dabei sind noch 25 Spiele zu absolvieren.
Vor der Allstar-Pause stehen noch zwei Auswärtsspiele gegen Detroit und Philadelphia auf dem Programm der Leafs. Mindestens ein Sieg würde dafür sorgen, dass sie den dritten Platz in der Atlantic Division festigen könnten. Angesichts der Tatsache, dass sowohl Boston als auch Florida trotz mehr absolvierter Spiele weniger Punkte auf dem Konto haben, lässt die Playoff-Chancen für Toronto zudem wachsen.
Was machen die Marlies? Bekommen Verstärkung durch
Seth Griffith. Von den Panthers erneut auf die Waiverliste gesetzt, holen sich die Leafs den AHL-Star zum zweiten Mal in dieser Saison ins Team. Aus irgendeinem Grund kann Griffith direkt zum Farmteam durchgereicht werden, dem er gleich hilft, mal wieder ein Wochenende mit positiver Bilanz abzuschließen. Leider hat sich jetzt auch
Brendan Leipsic verletzt, so dass die Marlies inzwischen verstärkt auf das - bisher sehr unkonstante - Scoring von
Kerby Rychel oder
Andreas Johnsson zurückgreifen müssen. Der Abwärtstrend scheint aber erst einmal gestoppt.
34 spiele stehen für die rangers und grabner noch auf dem programm, nicht 25 :up:
Zitat von: parise am 24. Januar 2017, 14:15:23
34 spiele stehen für die rangers und grabner noch auf dem programm, nicht 25 :up:
Grabner ist ein Phänomen, das scheinbar ist diesem Team der Rangers zu funktionieren scheint. Ich seh ihn schon von Las Vegas beim Expansiondraft claimen und nach einem halben Jahr wundern sie sich, dass sie doch nicht den Nummer 1 Goalscorer fürs Team geholt haben... :lachen:
Zitat von: parise am 24. Januar 2017, 14:15:23
34 spiele stehen für die rangers und grabner noch auf dem programm, nicht 25 :up:
Danke. Eigentlich hatte ich auch diesen Wert auch im Kopf - warum ich was anderes geschrieben habe, weiß ich nicht. :wand:
Maple Leafs @ Red Wings 4-0Tore: Auston Matthews, Roman Polak, James van Riemsdyk, Nikita Soshnikov / -
Maple Leafs @ Flyers 1-2Tore: William Nylander / Wayne Simmonds, Roman Lyubimov
Season Record: 47 GP, 23-15-9, 55 Pts., 145 GF, 133 GA, L10: 6-3-1
Vor der All-Star-Pause noch einmal zwei Spiele kurz hintereinander. In Detroit sah das gut aus, die Leafs vor allem mit ihrer ersten Reihe um
Auston Matthews schon früh mit guten Chancen. Folgerichtig auch die Führung nach starker Arbeit im Angriffsdrittel (https://www.nhl.com/mapleleafs/video/matthews-forces-turnover-scores/t-277437436/c-48779403). Später dann
Roman Polak mit einem seiner Glückstreffer und der Widerstand Detroits war irgendwie dahin. Was noch kam, vereitelte
Frederik Andersen, der sich seinem zweiten Shutout hintereinander sicherte. In Philadelphia dann ein typisches zweites Spiel in zwei Tagen. Toronto nur sporadisch mit der Spritzigkeit des Vorabends. Zudem mit Problemen, das sonst so gute Überzahlspiel ordentlich auf das Eis zu bringen. Dann mal ein Fehler ein
Matt Hunwick und noch einer von Backup
Curtis McElhinney und schon hast du zwei Tore drin und selber nur eins geschossen. Insgesamt kann die Mannschaft mit der Woche (2-1-Bilanz, 9-2 Tore) aber zufrieden sein.
Bemerkenswertes
- Seit Anfang Dezember haben die Leafs eine Auswärtsbilanz von 9 Siegen, 1 Niederlage und 2 Niederlagen in Verlängerung. Das kann sich sehen lassen und ist sicher ein wichtiger Faktor dafür, dass die Playoffs weiterhin in greifbarer Nähe liegen.
- William Nylander gegen Philadelphia mit seinem zehnten Tor für die Maple Leafs in dieser Saison. Damit hat das Team jetzt vier Rookies (Nylander, Matthews, Connor Brown und Mitch Marner) mit zweistelliger Toranzahl - zuletzt gelang das den Winnipeg Jets in der Saison 1992/93.
- Bin mir ja immer noch nicht ganz klar, ob Frederik Gauthier langfristig NHL-Talent hat. Im Spiel gegen die Flyers zeigte er jedoch seine bisher beste Saisonleistung, die von Mike Babcock gleich mal mit neuer persönlicher Rekordeiszeit bedacht wurde.
So, jetzt All-Star-Pause. Danach ist
Morgan Rielly hoffentlich wieder fit genug, um zu spielen. Das wäre hilfreich, selbst wenn die Leafs es bisher auch ganz gut ohne ihn geschafft haben. Nächste Woche dann zwei nächtliche Spiele gegen Stars und Blues, bevor es am Super-Bowl-Wochenende nach Boston geht.
Zwei Tage vor der Trade Deadline sind die Toronto Maple Leafs doch noch zu einem Buyer geworden. Sie erwerben Center Brian Boyle von den Tampa Bay Lightning für den heuer besten Torschützen der Marlies Byron Froese und einen Zweitrundendraftpick im diesjährigen Draft.
Die Verpflichtung zeigt, dass die Leafs (hoffentlich) das Problem ihrer vierten Reihe erkannt haben. In dieser konnten bisher weder Ben Smith (erst recht nicht nach seiner Handverletzung) noch Rookie Frederik Gauthier hinlänglich in der Centerrolle überzeugen. Mit Boyle kommt nun jemand, der für diese Position ideal, ja fast schon etwas überqualifiziert scheint - jedenfalls wenn ich seine bisherigen Leistungen betrachte. Zusätzlich wird die Tiefe des Teams auf dieser Position - welche bisher nach Auston Matthews, Nazem Kadri und Tyler Bozak qualitativ sehr stark abfiel - gestärkt. Interessant wird werden, ob sich Boyle und die Leafs gegenseitig voneinander so überzeugen werden, dass sie sich bis zum Sommer über einen neuen (angemessenen) Vertrag einigen können. Sonst kann es sein, dass sich der Spieler ab Juli einen anderen Verein suchen wird.
Dafür gibt Toronto mit Froese einen bald 26-jährigen Spieler ab, der sich bisher nicht in der NHL durchsetzen konnte. Das ist für die Marlies sicher ein Verlust, für die Leafs hingegen eher weniger. Bleibt der Zweitrundenpick, der mit der Bedingung versehen ist, dass es sich um den höchstplatzierten der drei handeln muss, welche das Team zurzeit noch besitzt. (Der mittlere der drei wurde im Rahmen des Frederik-Andersen-Deals bereits den Ducks versprochen, bleibt also noch einer für die Leafs selbst übrig.) Im dem Sinne, dass mehr Draftpicks besser sind als weniger, ist das sicher ebenfalls ein Verlust. Allerdings wird der diesjährige Draft als nicht besonders stark eingeschätzt, so dass es verschmerzbar scheint - vor allem, wenn Boyle die vierte Reihe endlich zu einer Formation aufwertet, die man als Fan auch ohne massigen Fingernagelverschleiß auf dem Eis betrachten kann.
Nach der erlittenen Überraschung, dass sich das Team jetzt doch einen Spieler mit auslaufendem Vertrag geholt hat, finde ich es einen akzeptablen Tausch. Er trägt nicht die Züge des Overpayments wie z.B. der Wechsel von Martin Hanzal nach Minnesota. Jetzt bleibt zu hoffen, dass a) Mike Babcock daraus nicht eine vierte Reihe mit Boyle, Smith und Matt Martin formt und b) zumindest noch das dritte Verteidigerpaar von Matt Hunwick und Roman Polak irgendwie aufgewertet wird - und in meinen Augen würde es dafür genügen, die beiden ihrerseits für Draftpicks abzugeben.
Maple Leafs @ Sharks 1-3Tore: Auston Matthews / Brenden Dillon, Tomas Hertl, Joe Pavelski
Season Record: 62 GP, 28-21-13, 69 Pts., 190 GF, 185 GA, L10: 3-4-3
An einem Abend, an dem mit Boston und Florida zwei direkte Konkurrenten um die Playoff-Plätze in der Atlantic Division Siege einfuhren, verspielen die Leafs zumindest einen Punkt weniger als 90 Sekunden vor Spielende. Davor war man dank eines Powerplay-Tors von
Auston Matthews und einer überdurchschnittlichen Leistung von
Frederik Andersen noch lange Zeit auf dem Weg zu einem Unentschieden nach regulärer Spielzeit. Dabei waren die Sharks immer das bessere Team, vor allem weil sie es immer wieder schafften, sich für längere Zeit im Drittel Torontos zu halten und sich durch gutes Passspiel viele Schusschancen erspielten. Die Leafs kamen seltener zu Möglichkeiten. Und wenn, dann vergaben sie diese - manchmal so kläglich wie
Tyler Bozak spät im zweiten Drittel, als er den Puck am weit offen stehenden Tor vorbei lenkte. Nimmt man dieses Faktum mit der Tatsache zusammen, dass das Siegtor für die Sharks nach einem Puckverlust von
James van Riemsdyk im Angriffsdrittel und einem Torwartfehler von Andersen fiel, bleibt zu konstatieren, dass es erneut die erfahrenen Spieler waren, welche die Leistungen erbrachten, die eher zur Niederlage führten.
Bemerkenswertes:
- Brian Boyle (Rückennummer 24) in seinem ersten Spiel für die Leafs eher unauffällig, zumindest jedoch ohne große Fehler. Nach einer langen Anreise nach San Jose war wohl auch nicht viel zu erwarten.
- Mit Boyle, dem aus einer Verletzungspause zurückgekehrten Mitch Marner und dafür ohne Ben Smith oder Fredrik Gauthier sowie mit Josh Leivo statt Nikita Soshnikov war das Lineup des Teams wohl das stärkste der gesamten Saison. Schade, dass es trotzdem nicht zu einem Sieg reichte.
- Andersen trotz des Fehlers beim zweiten Gegentor mit einer guten Leistung insgesamt. Damit Bestätigung der Entwicklung aus den letzten Spielen. Das muss auch sein, wenn die Leafs nicht aus dem Rennen um die Playoffplätze fallen wollen.
Noch hält das Team den letzen Wild-Card-Platz im Osten. Von hinten drängen jedoch die Islanders und vor allem die Panthers nach. Die Auswärtsreise in Kalifornien geht weiter am Donnerstag gegen Los Angeles, bevor am Freitag dann die Ducks in Anaheim warten. Damit gibt es zum ersten Mal in dieser Saison (Weihnachten, Silvester und All-Star-Game ausgenommen) kein Samstagsspiel für die Leafs.
Was machen die Marlies? Haben sich in der AHL mit sieben Siegen in den letzten zehn Spielen wieder an die Playoff-Plätze heran gekämpft. Dabei haben
Andreas Johnsson,
Dmytro Timashov,
Seth Griffith und
Kerby Rychel die Initiative in der Offensive übernommen. Das ist wichtig, denn die noch verletzen
Brendan Leipsic und
Kasperi Kapanen trainieren zwar schon wieder mit, es ist aber noch unklar, wann genau sie wieder regulär auf dem Eis stehen werden. Im Tor empfiehlt sich vor allem
Garret Sparks durch konstant gute Leistungen für höhere Aufgaben - eventuell sogar einen Backupposten mit den Leafs in der nächsten Saison.
So, die Trade Deadline ist vorbei und die Leafs konnten sich nicht dazu durchringen, einen ihrer tendenziell nichtsnutzigen Veteranen für ein paar Draftpicks mehr zu verscherbeln. Das ist wohl noch ein Ergebnis eines Rebuilds, der bisher anscheinend tadellos funktioniert.
Einen Tausch gab es aber noch. Der unglückliche Frank Corrado wurde nach Pittsburgh transferiert. Dafür erhielten die Leafs mit Eric Fehr einen weiteren Center, Farmteam-Verteidiger Steven Oleksy und ein Viertrundendraftrecht im Sommer dieses Jahres.
So richtig schlau werde ich aus diesem Geschäft nicht.
Die NHL-Tage von Corrado mit den Leafs schienen zwar gezählt, zu groß war die - objektiv ungerechtfertigte, aber offensichtliche - Abneigung von Mike Babcock gegen den Verteidiger. Nachdem ihn vor ein paar Wochen allerdings keine andere Mannschaft von der Waiverliste genommen hatte, war Corrado ein reguläres Mitglied der Marlies-Defense geworden, die ihn im Kampf um den Einzug in die Calder-Cup-Playoffs auch weiterhin gut hätte brauchen können. Oleksy wird jetzt zwar seinen Platz einnehmen, aber ich bezweifle, dass es ein gleichwertiger Ersatz sein wird.
Fehr ist ein weiterer erfahrener NHL-Forward mit Vertrag über das Ende der laufenden Saison hinaus, wie ihn die Leafs seit einem Jahr häufiger an Land gezogen haben (siehe Milan Michalek, Colin Greening oder Brooks Laich), um dafür parallel zusätzliche Werte wie junge Spieler oder Draftpicks zu erhalten. Nur scheint mir hier der Verlust von Corrado für die Marlies und die zusätzlichen zwei Millionen für einen eventuell unnützen Fehr, die noch in der nächsten Saison den Cap belasten werden, mit einem Viertrundenpick, der um die Position 115 liegen wird, nicht unbedingt adäquat vergolten. Da hätte ich mir etwas eindeutigeres gewünscht. Und angesichts der sehr guten Rookie-Leistungen in der laufenden Saison und der damit in Verbindung stehenden Bonuszahlungen an Auston Matthews, Mitch Marner & Co. ist es so, dass das Team auch schon im nächsten Jahr freien Cap zu schätzen wissen wird. Da können die zwei Millionen für einen Spieler, der seine Zeit eventuell im Farmteam absitzt, schon belastend sein.
Insgesamt ist es noch schwer, ein endgültiges Fazit der Trade Deadline aus Sicht der Leafs zu ziehen. Wenn Brian Boyle und Fehr es schaffen, die vierte Reihe zu stabilisieren, muss das als positiv gelten. Die drei anderen Reihen sind sowieso recht solide, auch wenn ich James van Riemsdyk oder Tyler Bozak über kurz oder lang den Verein verlassen sehe. Angesichts der Tatsache, dass mit Morgan Rielly, Jake Gardiner und Connor Carrick die drei Verteidiger festzustehen scheinen, die vor dem Zugriff der Vegas Golden Knights geschützt werden sollen, hatte ich zum jetzigen Zeitpunkt mit personeller Verstärkung für diesen Mannschaftsteil sowieso nicht gerechnet. Ein bisschen *addition-by-subtraction* durch Abgabe von Roman Polak oder Matt Hunwick wäre schön gewesen, hätte aber nicht zu dem Signal durch den Erwerb von Boyle zusammengepasst. Wenn jetzt nicht Corrado (unwahrscheinlich, aber möglich) oder Byron Froese (noch unwahrscheinlicher) zu ordentlichen Karrieren auf NHL-Niveau ansetzen, dann sind die letzten paar Tage wenigstens nicht als verlustreich anzusehen.
Maple Leafs @ Kings 2-3Tore: Tyler Bozak, Nikita Zaitsev / Anze Kopitar, Tanner Pearson
Season Record: 63 GP, 28-21-14, 70 Pts., 192 GF, 188 GA, L10: 3-4-3
Noch eine Niederlage - diesmal gegen die Kings - gefährdet so langsam die Playoff-Pläne der Maple Leafs. Wie schon bereits so häufig in dieser Saison erspielte sich Toronto in zwei Dritteln einen durchaus verdienten Zwei-Tore-Vorsprung, den sie im dritten Spielabschnitt dann in kürzester Zeit wieder verloren. Für die Kings zum Beispiel trafen Kopitar und Pearson innerhalb von neunzig Sekunden. Und geht es dann in die Overtime (Bilanz: fünf Siege und sechs Niederlagen) oder gar in den Shootout (ein Sieg bei inzwischen acht Niederlagen), haben die Leafs in dieser Saison meistens die schlechteren Karten.
Bemerkenswertes
- Das Tor von Nikita Zaitsev brachte auch den ersten Punkt für Brian Boyle im Trikot des Teams. Natürlich war es ein gewonnenes Bully im Angriffsdrittel bevor der Pass zum Torschützen kam.
- Mitch Marner ebenfalls mit dem ersten Punkt nach der Verletzungspause. Seine Vorarbeit brachte auch Tyler Bozak das erste Tor seit sechs Spielen.
- Habe mich etwas gewundert, dass Frederik Andersen im Tor stand. Schließlich geht es bereits heute Nacht gegen seinen alten Verein in Anaheim. Neuzugang Eric Fehr saß auf der Tribüne, der zuletzt gut spielende Josh Leivo seltsamerweise auch.
Um die Kalifornienreise halbwegs zu retten, müssen gegen Anaheim zwei Punkte her. Danach geht es erst nächsten Dienstag mit einem Heimspiel gegen die Red Wings weiter. Noch haben die Leafs die Möglichkeit, durch eigene Siege ihr Schicksal zu bestimmen und sind nicht auf die Niederlagen anderer Teams angewiesen. Nur muss man dann auch einmal gewinnen - und das hat Toronto nur fünf Mal in den letzten 17 Spielen.
7yr contract extension für zaitsev ... AAV von 4,5M ... kann man sehen wie man will - aber am ende vmtl ein OK-deal
Gemunkelt wurde darüber ja schon eine Weile, jetzt ist es dann wohl offiziell. So richtig wohl ist mir bei der ganzen Geschichte aber noch nicht. Nikita Zaitsev hat gezeigt, dass er zumindest ein Top-4-Verteidiger ist bzw. sein kann, eventuell ist er auch etwas besser, beizeiten vielleicht sogar ein adäquater Spieler für das erste Paar. Und auch wenn das nicht zwangsläufig ein Zeichen für Qualität ist, hat er doch viele Minuten gegen zum Teil sehr schwere Gegner absolviert - ohne dabei komplett einzugehen.
Die Analysten streiten sich immer noch darüber, ob er im vergangenen Jahr nun der zweitschlechteste Verteidiger nach Roman Polak (http://stats.hockeyanalysis.com/ratings.php?disp=1&db=201617&sit=5v5&pos=defense&minutes=500&teamid=28&type=corsi&sort=PCTRelTM&sortdir=DESC) oder still und leise doch der beste Rückraumspieler der Maple Leafs (https://twitter.com/Ziggy_14/status/845347850967928832) gewesen sei. Angesichts dieser Unsicherheit erscheint es mir nicht besonders ratsam, ihn mit einem Sieben-Jahres-Vertrag auszustatten, der ihn (zurzeit) zum längsten vertraglich gebundenen Spieler des Teams macht. Zudem unter dem Gesichtspunkt, dass er inzwischen doch 25 ist - sich also wahrscheinlich nur noch marginal verbessern wird. Andererseits kannst du als Team diesen Caphit - nicht gerade ein Schnäppchen, aber für einen deiner der drei besten Verteidiger akzeptabel - nur erreichen, wenn du in Sachen Vertragslänge großzügig bleibst. Vielleicht haben die Verantwortlichen ja auch noch im Hinterkopf, dass sich Zaitsev im *Notfall* in die KHL verabschieden könnte - wie es etwa Ilya Kovalchuk damals getan hat.
Gut ist, dass Zaitsev wegen seines Rookie-Status nicht für den Expansion Draft in Frage kommt. Die Leafs können daher einen anderen Verteidiger auswählen, den sie - neben den gesetzen Jake Gardiner und Morgan Rielly - als dritten Spieler dieses Mannschaftsteils vor dem Zugriff der Golden Knights schützen wollen. Das wird entweder Connor Carrick sein - für den ich trotz sporadischer Eiszeit gegen die Capitals eine Zukunft im Team sehe - oder die (noch anzuwerbende oder zu erhandelnde) zusätzliche Ergänzung, von dessen Notwendigkeit alle (auch ich) überzeugt zu sein scheinen.
Zeitgleich wurde auch ein neuer Ein-Jahres-Vertrag für Ben Smith offiziell gemacht. Das ist nun etwas, was ich - bei aller Liebe - nicht nachvollziehen kann. Spielerisch lässt sich das ganz und gar nicht rechtfertigen - es sei denn, man wollte gezielt die Fans verärgern. Und auch für den Expansion Draft waren vor dem Signing mit Eric Fehr und Matt Martin schon die zwei Forwards mit der notwendigen Erfahrung verfügbar, welche Las Vegas angeboten werden müssen. Eventuell ist dem Management aber auch jetzt schon klar, dass Brian Boyle nicht zurück kommen wird und es betrachtet Smith als geeignete Rückversicherung. Was m.E. aber auch kein gutes Licht auf die Führungsriege werfen würde.
Wo wir schon bei Unterschriften sind: Carl Grundström (http://www.eliteprospects.com/player.php?player=113516) - Zweitrundenpick aus dem letzten Jahr und zuletzt bei Frölunda aktiv - hat seinen Eintrittsvertrag erhalten und wird die Toronto Marlies (voraussichtlich) in den Calder Cup Playoffs unterstützen. Grundström ist ein weiterer der vielen jungen schwedischen Stürmer, die zurzeit aus dem Boden schießen. Bin ganz zuversichtlich, dass er etwas reißen kann - zunächst aber erst einmal auf AHL-Niveau.
Der Vollständigkeit halber:
Nachdem das Management (wie bereits vermutet (https://www.nhl-tribute.de//index.php/topic,6240.msg346875.html#msg346875)) lieber Drohbär und Umkleidemaskottchen Matt Martin vor dem Zugriff der Golden Knights schützte als noch einen weiteren jungen Spieler, ist es dazu gekommen, dass sich die Leafs im Zuge des Expansion Drafts von Brendan Leipsic verabschieden mussten. Das ist schade, aber insgesamt verschmerzbar. Leipsic, der sich im günstigsten Fall zu einer Light-Version von Brendan Gallagher entwickeln könnte, hat auf AHL-Level eigentlich nichts mehr zu suchen und sollte sich in Las Vegas auf einer der unteren sechs Forward-Positionen etablieren. In Toronto hätte das trotz seiner Verdienste für die Marlies auch im Herbst erneut schwer werden können.
Am NHL Draft des vergangenen Wochenendes waren auch die Maple Leafs darum bemüht, die Zukunft der Franchise vor allem durch die kluge Auswahl von Nachwuchsspielern positiv zu beeinflussen:
Picks:
Runde 1, 17th overall: Timothy Liljegren (http://www.eliteprospects.com/player.php?player=224910) (D), 18 Jahre, 59 Tage, 5'11.5'', 188 lbs., Rögle (SHL), 2017/18: dto
Die Leafs haben das Glück, dass ihnen mit Liljegren ein Spieler in den Schoß fällt, der in den Draft-Ranglisten noch bis zum Jahreswechsel als Nummer 2 gehandelt wurde. Der Grund für das hohe Ranking im Herbst war eine sehr gute Saison 2015/16, in der er trotz seines jungen Alters durch gute Schlittschuhtechnik, Puckbehandlung und die Fähigkeit, das Spiel nach vorn positiv zu beeinflussen, aufgefallen ist.
In der Gunst der Draft-Propheten gefallen ist Liljegren dann, weil ihn zunächst eine Krankheit zurückwarf, von der er außerdem zu früh wieder auf das Eis zurückkam. Die daraus resultierenden eher mäßigen Leistungen kosteten ihn die Teilnahme an der Junioren-WM. Und weil Rögle in der SHL gegen den Abstieg kämpfen musste, wollte man sich auch dort nicht so richtig auf einen so jungen Spieler verlassen.
Die Frage ist jetzt, ob es nur die Krankheit war, welche ihm eine Saison vermasselte - oder ob es grundsätzliche Defizite in der Entscheidungsfindung bzw. im Defensivverhalten sind, die ihn davon abhalten könnten, ein Top-Verteidiger auf NHL-Niveau zu werden. Ein Risiko, mit dem an dieser Draft-Position zu rechnen ist.
Weil er als rechtshändiger Schütze eine Lücke im Prospect-Pool der Leafs füllen würde, die schon länger bekannt ist, war Liljegren vor der Saison so etwas wie mein Wunschkandidat für den diesjährigen Draft für den Fall, dass das Team sich erneut am Tabellenende positionieren würde. Dass am Ende jetzt eine Playoffteilnahme erreicht wurde und trotzdem noch dieser Spieler im Draft gezogen werden konnte, macht die Saison noch etwas gelungener.
Runde 2, 59th overall: Eemeli Räsänen (http://www.eliteprospects.com/player.php?player=302228) (D), 18 Jahre, 115 Tage, 6'6.75'', 214 lbs., Kingston (OHL), 2017/18: dto
Mit dem zweiten Pick ziehen die Leafs einen weiteren Verteidiger für die rechte Seite. Anders als Liljegren ist Räsänen für sein Alter ein Tier: zwei Meter groß und nahezu hundert Kilo schwer. Er wird als ein Spieler beschrieben, der es gut schafft, seinen Körper einzusetzen, um gegnerische Spieler abzudrängen oder in Schach zu halten. Die Schwächen liegen entsprechend im Skating und darin, dass von ihm in höheren Spielklassen so gut wie keine Impulse nach vorn zu erwarten sind, weil er dort - anders als in der OHL - eher nicht im Powerplay eingesetzt werden wird.
Runde 4, 110th overall: Ian Scott (http://www.eliteprospects.com/player.php?player=257786) (G), 18 Jahre, 169 Tage, 6'3'', 169 lbs., Prince Albert (WHL), 2017/18: dto
Ich halte es eine gute Idee, in jedem Draft mit mindestens einem der (späteren) Picks auf einen Torhüter zu setzen. Das hat Toronto mit Scott das zweite Jahr in Folge getan. Nur ist es keine Wette, die zurzeit sehr erfolgversprechend aussieht. Bei einem der schlechtesten Teams der WHL beschäftigt, bekam er in der vergangenen Saison ordentlich viel zu halten, ohne dass seine statistischen Werte einen Ausschlag nach oben zeigen würden. Wenigstens bringt er die Größe mit, die ein Torhüter heutzutage hat. Der Rest muss sich irgendwie entwickeln.
Runde 4, 124th overall: Vladislav Kara (http://www.eliteprospects.com/player.php?player=322627) (C), 19 Jahre, 70 Tage, 6'1'', 187 lbs., Irbis Kazan (MHL), 2017/18: ?
An die Stelle eines spät gezogenen Schwedens, wie er bis vor etwa drei Jahren üblich war, ist in der Draft-Strategie der Leafs ein spät gezogener (und meist sehr obskurer) Russe bzw. Osteuropäer getreten, der noch dazu gern ein Overager sein darf. Kara ist die diesjährige Version davon. Entsprechend wenig ist über ihn bisher bekannt. Bleibt zu hoffen, dass sich in ihm das bisher nicht unerfolgreiche Scouting des Teams in Russland (Nikita Zaitsev, Martins Dzierkals, Nikita Soshnikov, Yegor Korshkov) fortsetzt.
Runde 5, 141st overall: Fedor Gordeev (http://www.eliteprospects.com/player.php?player=273797) (D), 18 Jahre, 153 Tage, 6'6'', 209 lbs., Flint (OHL), 2017/18: dto
Trotz des Namens handelt es sich bei Gordeev um einen in Kanada aufgewachsenen Spieler, der das Eishockeyspielen in den unzähligen Kinder- und Juniorenligen Torontos erlernt hat. Entsprechend gerührt war er, als er davon erfuhr, dass er von dem Team gedraftet wurde, dessen Fan er immer war. Darüber hinaus ist nicht viel bemerkenswertes an ihm. Außer, dass er in die (beunruhigende) Reihe von Kühlschränken auf Kufen zu passen scheint, die die Leafs seit letzten Jahr immer mit dem Verbrauch eines Draftrechts beehren.
Runde 6, 172nd overall: Ryan McGregor (http://www.eliteprospects.com/player.php?player=289231) (C/LW), 18 Jahre, 151 Tage, 6'0'', 159 lbs., Sarnia (OHL), 2017/18: dto
Noch ein Spieler aus der OHL, über dessen Wahl man sich - angesichts der statistischen Werte - nur wundern kann. McGregor hat sich in seinem zweiten Jahr in Sarnia nicht groß verbessert, er fällt auch nicht durch irgendeine spezielle Eigenschaft oder Fähigkeit auf. Auch hier muss die Zeit - vor allem mehr davon auf dem Eis - zeigen, ob sich da jemand entwickeln kann, der auch auf höheren Ebenen einsetzbar ist.
Runde 7, 203rd overall: Ryan O'Connell (http://www.eliteprospects.com/player.php?player=286946) (D), 18 Jahre, 65 Tage, 6'1'', 170 lbs., St. Andrew's (CAHS), 2017/18: Penticton (BCHL)
Ein weiterer Ryan zuletzt. O'Connell hat bisher für das Team einer Privatschule in einem Vorort Torontos gespielt. Nächstes Jahr wechselt er dann nach Penticton in die BCHL und hat sich für das Jahr darauf schon für das College-Team der Boston University verpflichtet. Allein schon diese Karriereplanung zeigt, dass es sich mit seiner Entwicklung zum Spieler der Maple Leafs um ein langfristig angelegtes Projekt mit offenem Ausgang handelt.
Insgesamt betrachtet bin ich immer wieder erstaunt angesichts meiner Ignoranz gegenüber den Spielern, die am zweiten Tag eines Drafts von den Leafs ausgewählt werden - zudem ich mich dieses Jahr noch mehr mit dem Thema beschäftigt habe als jemals zuvor. Über Räsänen und Scott hatte ich immerhin bereits gelesen, von den letzten vier aber noch nie gehört. Da sich auch nach einer tieferen Analyse keine systematischen Gemeinsamkeiten zwischen den gewählten Spielern zeigen, bin ich auch nicht der Meinung, dass das Team seiner Draft-Strategie irgendeine Marktineffizienz zu Grunde gelegt hat - wie zuletzt noch eindeutigerweise 2015 (kleine Spieler mit großem Talent) oder mutmaßlicherweise 2016 (bisher unbeachtete Overager). Wahrscheinlich wird unter Mark Hunter ganz traditionell gescoutet und gedraftet - also mit einem Gefühl im Bauch Darts gespielt und danach viel gehofft. Das wird dem Ruf des Teams als progressiv und der Analytik verschrieben (wieder einmal) nicht gerecht, ist aber einfach so. Bleibt zu hoffen, dass wenigstens in die Spielerentwicklung so viel und vernünftig investiert wird, wie es die Ressourcen der Franchise zulassen.
Trades:
Es gab keine Trades der Maple Leafs am Draftwochenende, wenngleich berichtet wurde, dass das Management sehr an der Verpflichtung Travis Hamonics interessiert war. Daraus wurde dann nichts, nicht nur weil Hamonic ja sowieso eher in den Westen des Kontinents wechseln wollte, sondern auch weil man nicht mit dem Angebot der Calgary Flames mithalten wollte. In meinen Augen zum Glück, denn angesichts der längst nicht eindeutig absehbaren Entwicklung des Teams im nächsten Jahr sollte der Erstrundenpick für einen wahrscheinlich so guten Jahrgang wie 2018 sakrosankt sein. (Auch wenn dieses Draftrecht gar nicht im Angebot an die Islanders enthalten gewesen sein soll.)
Wen siehst Du nächste Saison als Backup im Tor?
Für mein Empfinden ist das mit die größte Baustelle bei den Leafs.
Ja, das ist eine Baustelle. Wichtig ist zunächst, dass nicht Curtis McElhinney zurück kommt. Von den Free Agents auf dieser Position (https://capfriendly.com/browse/free-agents/2018/age/all/goalies/ufa) sehe ich v.a. Steve Mason als mögliche Option. Der hat zwar nicht den besten Ruf, aber in seiner Zeit in Philadelphia (das letzte Jahr ausgenommen) leicht überdurchschnittliche Leistungen gezeigt. Für einen Backup völlig ausreichend. Stellt sich dann die Frage, ob er sich mit der Rolle als zweiter Torhüter zufrieden gibt, der er hinter Frederik Andersen ja auf jeden Fall sein müsste. Von den Dauerbackups vielleicht noch Mike Condon, Keith Kinkaid oder Chad Johnson (obwohl der ja von Arizona trotz UFA-Status geschützt wurde), sonst sehe ich da nicht viel. Will auch Garret Sparks noch nicht ganz ausschließen - wenn er sich dafür in der Lage zeigt, wäre das natürlich die ideale Lösung. Allerdings bin ich trotz aufsteigender Leistungen in der AHL im letzten Jahr noch nicht ganz überzeugt, ob er nicht doch lieber noch ein ganzes Jahr als Nummer eins für die Marlies verbringt. Antoine Bibeau wird es jedenfalls nicht, der hat keine Vertragsangebot mehr von den Leafs bekommen.