Ich wollte mal fragen, wie das eigentlich bei einem Transfers so für die GM's abläuft. Was passiert, wenn sie einen Spieler traden wollen? :gruebel: Rufen sie dann den gewünschten Tradepartner (GM) an oder schreiben sie dem eine e-Mail oder was passiert da? :confused: Und was passiert, wenn ein GM ein Angebot angenommen hat? Sagt er dann dem entsprechendem Spieler ,,Du bist weg'' oder wie? :gruebel:
Danke für eure Hilfe. :up:
Grüße
Ich schließ mich mal an, wenn ich Bezug nehme zu Williams "Entlassung". Ich hab gelesen, der sei auf dem Highway gewesen, da hat er mit dem GM telefoniert und erfahren das er getradet wurde, umgedreht, Sachen gepackt und verschwunden... :gruebel: Find das nen bisschen kurzfristig, ich wüsste auch garnicht damit umzugehen, wenn der GM plötzlich sagt, "Tja, bist getradet. Gehst nach xyz!" :disappointed:
Haben die Spieler garnichts mitzureden? Aus dem Bauch raus würd ich sagen nein...aber ich lass mich gern eines besseren belehren :augenzwinkern:
So funktioniert das System in Nordamerika. Die Rechte an den Spielern liegen bei den Teams, die damit absolut uneingeschränkt über deren Verbleib und Einsatz bestimmen können. Sobald die Rechte an einem Spieler von einem Team zum anderen gewechselt haben, muss dieser sich umgehend bei seinem neuen Arbeitgeber melden. Das bedeutet Koffer packen, in den Flieger setzen und beim Trainer vorstellig werden.
Wie GMs mit der ganzen Geschichte umgehen liegt wohl bei jedem selbst. Der eine unterrichtet fairerweise den Spieler vorher, dass er eventuell das Team wechseln muss, der andere macht alles ohne den Spieler zu informieren und teilt diesem lediglich hinterher mit wo er hin muss. Die GMs haben somit imgrunde die absolute macht über alle Spieler, deren Rechte sie besitzen. Aus diesem Grund lassen sich die Spieler gerne eine No Trade Klausel im Vertrag einbauen. Das ist das einzige was sie vor willkürlichen Trades schützen kann.
Hin und wieder kommt es zu Verweigerungen. In dem Fall wird der Spieler supendiert oder abgeschoben.
Die einzigen Spieler die sich keine Gedanken machen müssen sind UFAs.
ZitatSabres90 schrieb am 02.03.2007 07:01
Ich wollte mal fragen, wie das eigentlich bei einem Transfers so für die GM's abläuft. Was passiert, wenn sie einen Spieler traden wollen? :gruebel: Rufen sie dann den gewünschten Tradepartner (GM) an oder schreiben sie dem eine e-Mail oder was passiert da? :confused:
Also telefonische Verhandlungen ist sicher eine der gängigsten Varianten ... ESPN hat mal ne Doku über die Red Wings gedreht, heißt "The Season". Da kann man sehen wie die Chefetage in nen Konferenzraum sitzt und Holland grad am Telefon den Trade für Schneider aushandelt.
Andere Möglichkeit sind natürlich persönliche Verhandlungen ... zB bei GM Konferenzen oder beim Draft. Wo man sich halt auch mal trifft.
Zudem gibt es natürlich auch noch Scouts und Assistant Managers, die auch diverse Reisen unternhemen, Spieler sichten bzw vor Ort verhandeln oder zumindest anfragen ob Interesse besteht. Oft sind Reisen aber unnötig, da ja die meisten Teams eh früher oder später aufeinandertrefffen, wo man auch im Hintergrund dann Verhandlungen führen kann. Möglichkeiten gibt es also genug, nicht nur am Telefon. Letztendlich ist es ja ein komplettes Team aus GM, Assistant GMs und Scouts, die an diversen Aktionen beteiligt sind. Der GM hat dabei zwar das letzte Wort, aber er macht die Arbeit nicht alleine. Es kommt auch schonmal vor, dass ein Spieler an einem Trade selbst beteilgt ist, wie im Fall Sean Avery. Da hatte zB Brendan Shanahan einen nicht unerheblichen Anteil am Trade, da er mit seiner Auskunft über Avery den entscheidenden Ausschlag gab Avery zu holen.
Am 31.01. war zum Bleistift so ein GM Treffen. das war 3 Wochen vor der Deadline. Da wurde natürlich von GM zu GM über Spieler, Verträge und trades diskutiert. Ansonsten muss man natürlich sagen, dass das in den amerikanischen Sportarten moderne Sklaverei ist. Die Macht über den Spieler hat ein Team, also kann und darf es mit diesem Spieler machen, was die GM´s sagen.
Es sei denn man heißt Eric Lindros und unterwirft sich nicht dem System oder lässt sich eine NT Klausel einbauen...
ZitatMarvel schrieb am 02.03.2007 13:13
Es sei denn man heißt Eric Lindros und unterwirft sich nicht dem System oder lässt sich eine NT Klausel einbauen...
Dazu muss man aber sagen, wenn ein normal sterblicher Eishockey-Spieler sich nen NT eintragen lassen will und darauf besteht, wird jeder GM darüber nur schmunzeln...und dies nicht mit hinein schreiben :pillepalle: :finger:
Alle anderen Player machen nen Bückling vor dem GM... :huldigung: :rolleyes:
Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich sehr große Probleme mit dem System in der NHL hätte. Und was Lindros tat, als er sich weigerte für die Quebec Nordiques zu spielen, hätte sich auch kein anderer Spieler erlauben können. Das konnte er nur, weil er genau wusste, dass man ihn nicht lange auf Eis legen würde, weil er dafür einfach zu gut war, jedes Team ihn sofort mit Kusshand nehmen würde, spätestens wenn er neu gedraftet wird. Ein durchschnittlicher Spieler würde damit nie durchkommen. Ich hätte auch einige Teams für die ich sofort spielen würde, aber auch einige Teams, an denen ich absolut kein Interesse hätte und mich weigern würde dort vorstellig zu werden.
Das war ja eine super Hilfe! :clap:
Danke euch allen! :up:
ZitatIch hätte auch einige Teams für die ich sofort spielen würde, aber auch einige Teams, an denen ich absolut kein Interesse hätte und mich weigern würde dort vorstellig zu werden.
Naja, mir wäre es ehrlich gesagt wurscht, wo ich spiele, solange ich meinen Gehalt bekomme...! :D: ;D
Wenn ich neben Sid und Malkin in Pittsburgh spielen könnte, würde ich es fast für umsonst tun!! :D: :headb:
Zitathashamoto schrieb am 02.03.2007 13:20
Alle anderen Player machen nen Bückling vor dem GM... :huldigung: :rolleyes:
soweit ich weiß wird niemand gezwungen, in der NHL (NBA/NFL/MLB) zu spielen :rolleyes:
Bei den Schmerzensgeldern muss man auch keinen zwingen. ;D
Stimmt schon, es wird niemand gezwungen in der NHL zu spielen. Aber man wird dazu gezwungen alles zu akzeptieren, wenn man in der NHL spielen will. Ich fände es recht unangenhem, wenn ich innerhalb weniger Monate von New York nach Anaheim, dann nach Vancouver und vor dort nach Montreal umziehen müsste. Vor allem wenn ich Frau und Kinder hätte, die jedesmal gerade neu gewonnen Freunde und Bekannte zurücklassen müssen, um in der nächsten Stadt wieder bei Null anzufangen. Und wieder und wieder. Wäre zwar ein Extremfall, ist aber alles schon passiert. Und treffen kann es jeden, so lange man keine NT hat...
ZitatMarvel schrieb am 02.03.2007 21:00
Ich fände es recht unangenhem, wenn ich innerhalb weniger Monate von New York nach Anaheim, dann nach Vancouver und vor dort nach Montreal umziehen müsste.
Selbst bei nur einer Million pro Jahr wäre mir das ehrlich gesagt scheissegal. Nach der Karriere kann man sich immer noch dort für immer niederlassen wo's einem am Besten gefällt.
Bei nur einer Million? Um eine Million zu verdienen musst du allerdings schon etwas länger dabei sein oder ein Supertalent sein. Und nach der Karriere irgendwo niederlassen? Das bedeutet erst mal einige Jahre keine Freizeit, kein Privatleben, nur Training, Reisen, Stress und vielleicht mehr Umzüge als dir lieb sind....
Also wenn ich bedenke wieviel Zeit ein durchschnittlicher Arbeiter/Angestellter momentan braucht um 1 Mio. zu verdienen, dann wären mir 10 Jahre Profisport, wo man wahrscheinlich locker mehr verdient es völlig wert auch mit all der Umzieherei. :augenzwinkern:
Hab' grad mal kurz kalkuliert, für eine Mio. müssten manche 50 Jahre oder mehr arbeiten. Das würde ich mal in Relation stellen. Was für einen Drecksjob mach' ich eigentlich ? :lachen:
Sicher, aber du kommst auch jeden Tag von der Arbeit nach Hause, kannst die Beine hochlegen, dein Bier trinken und dich mit angenehmen Dingen beschäftigen oder einfach nichts tun. Das muss man eben, wie du schon sagtest, alles in den richtigen Relationen sehen. Ich käme niemals auf die Idee Profisportler zu werden. Dafür bin ich viel zu faul und bequem... da scheiß ich auf das Geld! :D: Ich finde es schon recht anstrengend mich jeden Tag aufzuraffen um Sport zu treiben. Ich wollte mit keinem NHL Spieler tauschen. Wenn man noch nie in dieser Maschinerie drinsteckte kann man immer leicht reden und sagen "würde ich auch sofort machen".
Hm, weis jetzt nicht ob es schonmal irgendwo im Caps Thread gepostet wurde. Aber bei youtube gibt es eine kleine Serie über GM George McPhee am Draft Wochenende.
http://youtube.com/watch?v=FkGMUnyEi9E
http://youtube.com/watch?v=jmhCBiMbWkc
http://youtube.com/watch?v=Y-Hy5Dah-vk
http://youtube.com/watch?v=YiP9E60nuFo
ZitatTurco schrieb am 02.03.2007 19:03
soweit ich weiß wird niemand gezwungen, in der NHL (NBA/NFL/MLB) zu spielen :rolleyes:
Moin turco,
das ist wohl wahr. jedoch wird mit 2erlei maßstäben gemessen. gut, lindros z.b. hat mehr geleistet als z.b. nen rookie! das finde ich halt nicht gerechtfertigt... :augenzwinkern: kein böser wille bei meinem anderen post :augenzwinkern:
@Iceburgh: Danke für die Links :up:
ZitatThe Golden Goat schrieb am 02.03.2007 12:12
Also telefonische Verhandlungen ist sicher eine der gängigsten Varianten ... ESPN hat mal ne Doku über die Red Wings gedreht, heißt "The Season". Da kann man sehen wie die Chefetage in nen Konferenzraum sitzt und Holland grad am Telefon den Trade für Schneider aushandelt.
Ja, wurde 2003-04 auch mit den Avs gemacht. Da wurde während dem Spiel in Vancouver in der Garderobe gefilmt, als McAllister von Don Maloney (Assistant GM NYR) informiert wurde, dass er nach New York fliegen müsse (Barnaby dafür nach Denver) und Tags darauf war das ESPN-Team dabei als die Deals für Gratton/Vaananen und Salo fix gemacht wurden.
So wie es damals war, hat Lacroix mit anderen Teams Deals ausgearbeitet, diese dann dem (Coaching) Staff vorgelegt und dann wurde gemeinsam entschieden, ob man davon etwas hat bzw. die Coaches hatten das letzte Wort und Lacroix gab danach dem anderen GM das OK.
@cookie:
ZitatSelbst bei nur einer Million pro Jahr wäre mir das ehrlich gesagt scheissegal. Nach der Karriere kann man sich immer noch dort für immer niederlassen wo's einem am Besten gefällt.
So lange du alleine lebst, ist es wohl auch nichts grosses. Dann beauftragst du jemanden, die Wohnung und den Wagen zu verscherbeln und richtest dich am neuen Ort neu ein. Ich denk, problematisch werden diese Trades besonders für Familien. Der Mann geht da dann von einem Tag auf den anderen irgendwohin und lässt seine Kinder zurück und diese sollte man natürlich auch nicht unbedingt aus ihrem sozialen Umfeld herausreissen.
Bei Aebischer leidet derzeit z.B. auch seine Frau ein wenig unter dem Beruf ihres Mannes. Alex findet seit der Trading Deadline 2006 keinen Job, weil man nie weiss, ob sie am nächsten Tag nicht gleich weider weg sein wird.
In oben erwähntem Film der Avalanche spricht Bob Boughner noch einen guten Punkt an: Es sollte eine Regel geben, dass ein Spieler nicht mehr als zweimal in der gleichen Saison getradet werden kann. Wenn ich mir z.B. einen Eric Belanger ansehe, in welcher Gefühlswelt sich der befunden haben muss. Auch für Pascal Dupuis war es wohl nicht gerade einfach, nach 6 Spielen für die Rangers bereits wieder alles zu packen.
Aber wie Turco schon sagte: Man zahlt einen Preis um in dieser Liga spielen zu dürfen und Spieler, welche diesen Preis nicht mehr bezahlen wollen, wechseln nach Europa oder beenden ihre Karrieren.