KHL

Begonnen von SKA, 14. Mai 2009, 11:48:39

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SKA

Zitat von: OA-AO am 09. Oktober 2012, 23:16:45
Zitat von: SKA am 09. Oktober 2012, 19:51:33
Zitat von: OA-AO am 09. Oktober 2012, 04:52:24
Zitat...damals vom legendaeren Trainer Arkadi Tarasov gefuehrt, nach dem auch die heutige KHL-Division benannt ist...

Da hat sich im Artikel ueber Atlant Mytishchi wieder der Fehlerteufel eingeschlichen: sollte natuerlich Anatoli Tarasov heissen, aber ich weiss weswegen mir der Fehler wahrscheinlich unterlaufen ist: ein anderer Namensgeber einer KHL-Division hiess Arkadi Chernyshev. :up:

Respekt! Manmuts Aufgabe.



Yep, aber auf der anderen Seite wird das hiesige Forum nach Vollendung dieses Projekts eine detaillierte Beschreibung aller KHL-Teams enthalten, so wie sie es wahrscheinlich nirgendwo im Netz gibt. Die einschlaegigen Wiki-Seiten sind zum Teil voller Fehler und Widersprueche (teilweise aber auch einfach nur nicht upgedatet) und man muss definitiv verschiedene Quellen nutzen, um diese ganzen Infos zusammenzutragen. Aber ich muss sagen, dass mir dieser Ausflug in die Geschichte selbst sehr viel Spass macht (sonst wuerde ich es nicht machen :grins:) und ich dabei auch eine Menge dazulerne, was immer ein Plus ist, nicht wahr? :zwinker:  

Das war mein Fehler. Tut mir Leid.
Respekt für deine ausführliche Recherche der KHL.

OA-AO

Zitat von: SKA am 09. Oktober 2012, 19:51:33
Zitat von: OA-AO am 09. Oktober 2012, 04:52:24
Zitat...damals vom legendaeren Trainer Arkadi Tarasov gefuehrt, nach dem auch die heutige KHL-Division benannt ist...

Da hat sich im Artikel ueber Atlant Mytishchi wieder der Fehlerteufel eingeschlichen: sollte natuerlich Anatoli Tarasov heissen, aber ich weiss weswegen mir der Fehler wahrscheinlich unterlaufen ist: ein anderer Namensgeber einer KHL-Division hiess Arkadi Chernyshev. :up:

Respekt! Manmuts Aufgabe.

Yep, aber auf der anderen Seite wird das hiesige Forum nach Vollendung dieses Projekts eine detaillierte Beschreibung aller KHL-Teams enthalten, so wie sie es wahrscheinlich nirgendwo im Netz gibt. Die einschlaegigen Wiki-Seiten sind zum Teil voller Fehler und Widersprueche (teilweise aber auch einfach nur nicht upgedatet) und man muss definitiv verschiedene Quellen nutzen, um diese ganzen Infos zusammenzutragen. Aber ich muss sagen, dass mir dieser Ausflug in die Geschichte selbst sehr viel Spass macht (sonst wuerde ich es nicht machen :grins:) und ich dabei auch eine Menge dazulerne, was immer ein Plus ist, nicht wahr? :zwinker:  
An Saschok lass ich nichts kommen...

SKA

Zitat von: OA-AO am 09. Oktober 2012, 04:52:24
Zitat...damals vom legendaeren Trainer Arkadi Tarasov gefuehrt, nach dem auch die heutige KHL-Division benannt ist...

Da hat sich im Artikel ueber Atlant Mytishchi wieder der Fehlerteufel eingeschlichen: sollte natuerlich Anatoli Tarasov heissen, aber ich weiss weswegen mir der Fehler wahrscheinlich unterlaufen ist: ein anderer Namensgeber einer KHL-Division hiess Arkadi Chernyshev. :up:

Respekt! Manmuts Aufgabe.

parise

datsyuk, kovalchuk & tarasenko  :grins: nichts für ungut  :up:

SKA

CSKA - SKA  Datsuk & Radulov  vs  Kovaltchuk & Tatrasenko.
http://www.youtube.com/watch?v=Jz_uvZQl754

OA-AO

#760
Zitat...damals vom legendaeren Trainer Arkadi Tarasov gefuehrt, nach dem auch die heutige KHL-Division benannt ist...

Da hat sich im Artikel ueber Atlant Mytishchi wieder der Fehlerteufel eingeschlichen: sollte natuerlich Anatoli Tarasov heissen, aber ich weiss weswegen mir der Fehler wahrscheinlich unterlaufen ist: ein anderer Namensgeber einer KHL-Division hiess Arkadi Chernyshev. :up:
An Saschok lass ich nichts kommen...

parise

Zitat von: OA-AO am 08. Oktober 2012, 08:20:03
Zitat von: parise am 08. Oktober 2012, 08:00:10
is a-train schon fix bei torpedo? dachte da gabs nur mal gerüchte aber noch keine endgültigen entscheidungen?!

Sein Name wird schon im offiziellen Roster gefuehrt, also denke ich mal, dass das jetzt fix ist.

gut, danke mister russia  :huldigung:

OA-AO

Zitat von: parise am 08. Oktober 2012, 08:00:10
is a-train schon fix bei torpedo? dachte da gabs nur mal gerüchte aber noch keine endgültigen entscheidungen?!

Sein Name wird schon im offiziellen Roster gefuehrt, also denke ich mal, dass das jetzt fix ist.
An Saschok lass ich nichts kommen...

parise

is a-train schon fix bei torpedo? dachte da gabs nur mal gerüchte aber noch keine endgültigen entscheidungen?!

OA-AO

#756
Starten wir mit ein paar kleinen Updates zu Lockout-Wechseln: Tom Wandell (SWE; DAL) zu Severstal Cherepovets, Anton Volchenkov (RUS; NJD) zu Torpedo Nizhny Novgorod, Joe Pavelski (USA; SJS) zu Dynamo Minsk, Sergei Kostitsyn (BLR; NSH) zu Avangard Omsk und Andrej Sekera (SVK; BUF) zu Slovan Bratislava.  

Nun denn, heute schliessen wir die Tarasov-Division und damit die Western Conference ab, bevor wir uns dann der Eastern Conference zuwenden koennen.


Torpedo Nizhny Novgorod (RUS):

GM: Viktor Levitsky (RUS)

Head Coach: Kari Jalonen (FIN)

Captain: D Evgeny Varlamov (RUS)

Gruendungsjahr: 1946

Groesste Erfolge: Sowjetunion: Vizemeister 1961.
                                GUS/IHL: 2. PO-Runde 1995.
                                RHL/RSL: 1. PO-Runde 1999/00.
                                KHL: 2. PO-Runde 2011/12.                                
                                Weitere: 2. Platz beim Spengler-Cup 1972.
                                           
Ambitionen: Erreichen der PO's.

Stadion: Trade Union Sport Palace (Kapazitaet: 5500).

Farm-Club(s): VHL: "HC Sarov"; MHL: "Chaika" (="Moewe" nach einem beruehmten sowjetischen Automodell, das in der Stadt gebaut wurde).

Legionaere: D Mikko Kousa (FIN), F Robert Nilsson (SWE), F Martin Thornberg (SWE), D Juuso Hietanen (FIN), F Matt Ellison (CAN).

Star(s): G Vitaly Koval (BLR/RUS), F Dmitry Makarov (RUS), F Robert Nilsson (SWE; 252 NHL-Spiele), F Pyotr Schastlivy (RUS; 129 NHL-Spiele), F Martin Thornberg (SWE), F Matt Ellison (CAN); Lockout: D Anton Volchenkov (RUS; 557 NHL-Spiele).

Talent(e): F Semyon Valuisky (RUS; 21 J.; WJC-Gold '10-'11), F Maxim Kitsyn (RUS; 20 J.; WJC-Gold '10-'11; U18-Silber '08-'09).

Geschichte/Hintergrund: "Torpedo" begann seine Existenz als Club der 2. Meisterschaftseschelone in der alten Industriestadt am Zusammenfluss der grossen Stroeme Oka und Volga. Unter dem kommunistischen Regime hiess die heutige Millionenstadt seit 1932 Gorky (und damit auch der Club "Torpedo Gorky"), bis sie 1990 ihren altehrwuerdigen Namen wiedererlangte. Schon 1952/53 spielte man zum ersten Mal in der staerksten sowjetischen Liga, bevor man nochmal fuer ein Jahr abstieg und dann fuer ueber 40 Jahre (1954-1998) die hoechste Spielklasse nicht mehr verliess. Der Club, der von einer hiesigen Autofabrik gesponsert wurde (wie alle sowjetischen Clubs mit dem Beinamen "Torpedo"), entwickelte sich zu einem der Favoritenschrecks in der sowjetischen Meisterschaft und war denn auch die erste Mannschaft ausserhalb Moskaus, die 1961 einen Podiumsplatz erklimmen konnte (das absolute Maximum, das je irgendein Team ausserhalb Moskaus in der Sowjetunion erreichen konnte :zwinker:). Die staerksten Jahre fuer den traditionsreichen Club waren jedoch die 80er, als fast durchgaengig mindestens 1-2 Plaetze in der sowjetischen Sbornaja fuer Spieler aus dieser Mannschaft reserviert waren. Diese wurden von beruehmten Stuermern wie Alexander Skvortsov, Vladimir Kovin oder Mikhail Varnakov eingenommen. Nach dem sowjetischen Zerfall jedoch aenderte sich die Situation drastisch, wie fuer so viele andere russische/sowjetische Clubs. Fuehrungsspieler verliessen die Heimat Richtung Westen, um das grosse Geld einzusacken, die Industrie lag brach und brachte kaum Mittel fuer die Finanzierung des Clubs auf und all diese Probleme spiegelten sich natuerlich auch im Sport wider. Die groessten Erfolge in den 90'ern beschraenkten sich auf ein paar PO-Teilnahmen und das Ueberstehen der ersten PO-Runde, bevor das Team 1998 das erste Mal seit 44 Jahren einen Abstieg in die 2.Liga (die VHL) hinnehmen musste. Nach der Jahrtausendwende verbrachte "Torpedo" seine Zeit im regelmaessigen Hin- und Herpendeln zwischen der VHL und RSL und waere in der allerletzten Saison der RSL (2007/08) eigentlich auch als Letztplatzierter abgestiegen, aber mit dem Aufkommen des KHL-Formats ab 2008 durfte man bleiben. Seitdem zaehlt man zum staerkeren Mittelmass.      

Prognose: Der Erfolg der letzten Saison mit dem Divisionssieg ist in Nizhny Novgorod schnell verflogen und wird meiner Ansicht nach auch nicht so schnell wiederholt werden, wurde er doch in Abwesenheit von Loko Yaroslavl, der dominantesten Mannschaft der Tarasov-Division eingefahren. Natuerlich verfuegt man ueber einen starken Goalie in Koval, bestaendig treffende Legionaere mit Nilsson und Ellison, und hat sich in der Off-Season noch mit dem soliden D Mikko Kousa aus der SM-Liiga (HIFK), dem mit allen Wassern gewaschenen F Petr Schastlivy (kam von Salavat) und einem der schillerndsten Jungstars Russlands in Maxim Kitsyn (kam von Novokuznetsk) verstaerkt. Jetzt soll demnaechst auch noch Anton Volchenkov aus der NHL eintreffen. Es bleibt jedoch festzuhalten, dass die ganz grossen Namen in dieser Mannschaft weiterhin fehlen und man auf eine geschlossene Teamleistung setzen muss, um die PO's zu erreichen, dort aber sollte sich genau deswegen kein Gegner dazu herablassen "Torpedo" zu unterschaetzen.


ZSKA Moskau (RUS):

GM: Sergei Fedorov (RUS)

Head Coach: Valeri Bragin (RUS)

Captain: F Sergei Shirokov (RUS)

Gruendungsjahr: 1946 als ZDKA Moskau, dann ZDSA (1952-54), dann ZDK MO (1955-59) und ab 1960 ZSKA.

Groesste Erfolge: Sowjetunion: 32-facher Meister (1948–1950, 1955, 1956, 1958–1961, 1963–1966, 1968, 1970–1973, 1975, 1977–1989), 11x 2. Platz
                                                   und 1x 3. Platz.                                                                
                                GUS/IHL: 2. Platz 1991/92.
                                RHL/RSL: PO-Halbfinale 2006/07 (3./4. Platz).
                                KHL: 2. PO-Runde 2008/09.                                
                                Weitere: Cup der Sowjetunion: 12-facher Sieger (1954–1956, 1961, 1966–1969, 1973, 1977, 1979, 1988).
                                             20-facher European Champions Cup-Sieger (1969-1974, 1976, 1978-1990).
                                             Sieger aller ausgetragenen "Super Series" gegen NHL-Teams (1976, 1980, 1986, 1989, 1990, 1991).
                                             Intercontinental Cup-Sieger 1971/72.
                                             Spengler-Cup-Sieger 1991.
                                             
Ambitionen: Titelfavorit.

Stadion: CSKA Ice Palace (Kapazitaet: 5600).

Farm-Club(s): VHL: "THK Tver"; MHL: "Krasnaya Armiya" (= Rote Armee).

Legionaere: F Mikhail Grabovsky (BLR), F Patrick Davis (USA), D Mikko Maenpaa (FIN), F Niklas Persson (SWE), F Janis Sprukts (LAT), G Rastislav Stana (SVK).

Star(s): D Denis Denisov (RUS), F Oleg Kvasha (RUS; 493 NHL-Spiele), D Mikko Maenpaa (FIN), F Niklas Persson (SWE), F Alexander Radulov (RUS; 154 NHL-Spiele), F Igor Radulov (RUS), F Sergei Shirokov (RUS); Lockout: G Ilya Bryzgalov (RUS; 385 NHL-Spiele), F Pavel Datsyuk (RUS; 732 NHL-Spiele), F Mikhail Grabovsky (BLR; 319 NHL-Spiele).

Talent(e): F Sergei Barbashev (RUS; 20 J.; WJC-Silber '11-'12), D Alexei Marchenko (RUS; 20 J.), D Andrei Sergeyev (RUS; 21 J.; U18-WJC-Silber '08-'09; WJC-Gold '10-'11).

Geschichte/Hintergrund: DER Club der Sowjetunion. Das legendaere Produkt eines zentralisierten Sportsystems stand in der 2.Haelfte des letzten Jahrhunderts schier ueber allen Dingen in Sachen Hockey. Die Geschichte begann aber relativ zahm noch zur Zarenzeit: die Wurzeln von ZSKA reichen zurueck bis ins Jahr 1911, als ein Skiverein namens OLLS in Moskau gegruendet wurde. Ab 1928 wandelte die kommunistische Partei dann den Club zu einem Armeeverein um und formte nach und nach eines der dominantesten Sportsysteme aller Zeiten, das sich nach Belieben aller Talente des Riesenreiches bedienen sollte. Das System war so erfolgreich, weil die jeweiligen Spieler (welcher Sportart auch immer) entgegen der verbreiteten Meinung im Westen nicht einfach "abkommandiert" wurden, sondern sich durch den Clubbeitritt den Grundwehrdienst in der Armee ersparen konnten (der lange Zeit ganze 3 Jahre in der Sowjetunion betrug), weil sie fortan offiziell nicht einem Sportclub, sondern der Roten Armee angehoerten (verbunden mit Soldaten- und Offiziersraengen und Aehnlichem :grins:). Mit der Zeit entwickelte sich das Ganze natuerlich zu einem Selbstlaeufer, denn wenn die besten Sportler des Landes bei ZSKA spielten, war es sehr schnell jeder neuen Generation eine Ehre das Roster eines solchen Vereins zu "knacken". Nicht anders verhielt es sich mit der 1946 angegliederten Eishockeyabteilung. Mit den Namen der Beruehmtheiten, die als Spieler oder Trainer bei ZSKA agierten, liessen sich Buecher fuellen (ganz zu schweigen davon, dass ueber so einige Persoenlichkeiten Buecher verfasst worden sind): allein die beiden Trainer Anatoli Tarasov und der eiserne Viktor Tikhonov sind absolute Legenden. Die Liste der beruehmten Spieler ist natuerlich viel laenger, aber wenn man auch nur "ein paar" Namen aufzaehlt (naemlich die, die ihre sportliche Karriere tatsaechlich auch in der renommierten Sportschule ZSKA's begannen), hinterlaesst das einen bleibenden Eindruck: F Vsevolod Bobrov (der wahrscheinlich beste Stuermer der Fruehzeit), D Alexander Vinogradov, F Veniamin Alexandrov, G Grigory Mkrtchan (vielfach als Begruender der sowjetischen Goalieschule bezeichnet), D Viktor Kuzkin, F Vladimir Vikulov (einer der abgefahrensten "Trickser" aller Zeiten), D Vladimir Lutchenko, G Vladislav Tretyak, F Valery Kharlamov (seine beiden Partner Petrov und Mikhailov kamen aus anderen Clubs: Petrov aus "Krylya Sovetov" Moskau und Mikhailov aus "Kristall" Saratov), F Vladimir Krutov (auch hier kamen die beiden anderen Mitglieder der beruehmt-beruechtigten KLM-Line von anderen Clubs: Larionov aus "Khimik" Voskresensk und Makarov aus "Traktor" Chelyabinsk), F Vyacheslav Anisin (auch von der Teilnahme an der Summit Series bekannt und Vater von Mikhail Anisin, der heute bei Dynamo spielt), F Vyacheslav Bykov (genau, der heute so erfolgreiche Trainer) und die natuerlich in jedem anstaendigen NHL-Forum bekannten :zwinker: D Vyacheslav Fetisov, F Sergei Nemchinov, F Sergei Brylin, F Pavel Bure, D Sergei Zubov, F Alexander Mogilny. Die Talente waren aber nur die eine Seite der Medaille: die Spieler wurden auch unglaublichen Belastungen waehrend der Saison unterworfen, die unter der markigen Trainerfigur Viktor Tikhonov absolute Grenzwerte erreichten: man trainierte bis zu 11 Monate im Jahr, mit dem Ergebnis, dass ZSKA unglaubliche 13 Mal in Folge sowjetischer Meister wurde (1977-1989), ein einmaliger Rekord im professionellen Mannschaftssport. Und so galt auch beim schier unbesiegbaren ZSKA: "von Nichts kommt Nichts". Der Untergang der Sowjetunion laeutete dann eine ganz andere Aera fuer ZSKA ein: alle Spieler flohen regelrecht in den Westen und die Mittel schwanden. Das ehemals als unbesiegbar geltende Team fand man immer oefter am Schluss der Tabelle. 1996 teilte sich das Team sogar in zwei unabhaengig finanzierte Organisationen, aber danach begann der langsame Wiederaufstieg: zuerst die Wiedervereinigung der beiden Teilmannschaften 2002 und als der ehemalige ZSKA-Juenger Bykov 2004 das Ruder uebernahm, fand ZSKA auch immer oefter den Weg in die PO's zurueck. Heute steht mit Valery Bragin ein hervorragender Spezialist hinter der Bande, der bereits einige Erfolge mit den russischen Juniorenteams auf internationaler Ebene feiern konnte. Den GM gibt nun Sergei Fedorov (nachdem sich Fetisov mit den neuen Eigentuemern verkracht hat und seinen GM-Posten verliess) und ZSKA schwimmt foermlich in Geld dank der neuen maechtigen Owner "Rosneft" (Erdoelunternehmen). ZSKA spornt sich also wohl nach einer "kreativen Pause" von 23 Jahren dazu an, an alte Glanzzeiten anzuknuepfen.

Prognose: Der Club hat den neuen Finanzmoeglichkeiten entsprechend eine Wahnsinnsselektion in der Off-Season durchgefuehrt: man bruetete nicht lange ueber die Abgaenge von beispielsweise Jungtalenten F Nikita Kucherov und F Sergei Andronov (beide nach Nordamerika) und verpflichtete Fuehrungsspieler aus der halben KHL (wie in alten Zeiten :grins:): Sprukts aus Riga, Kvasha aus Nizhnekamsk, Denisov aus St.-Petersburg, Maenpaa aus Chabarowsk, Igor Radulov aus Ufa (um ihn so mir nichts dir nichts mit seinem juengeren Bruder Alex aus Nashville zusammenzufuehren).  Das ganze Orchester hat man jetzt auch noch mit den Top-NHLern Bryz, Dats und Grabo gewuerzt. Und darueberhinaus steht eine hervorragende Auswahl an Junioren zur Verfuegung, die in den letzten zwei Jahren jeweils im Finale der MHL-PO's standen und das Erstere davon sogar gewannen. Die Zeichen stehen also auf Sturm (im wahrsten Sinne des Wortes) und mit ZSKA duerfte zu allermindest in den Conference Finals schwer zu rechnen sein.  

An Saschok lass ich nichts kommen...

OA-AO

#755
Sou, weiter geht's mit der Tarasov-Division:

Lokomotiv Yaroslavl (RUS):

GM: Yuri Lukin (RUS)

Head Coach: Tom Rowe (USA)

Captain: F Alexei Kalyuzhny (BLR)

Gruendungsjahr: 1959 als YaMZ ("Yaroslavskiy Motornyiy Zavod"/Yaroslavler Motorfabrik) Yaroslavl ('59-'63), dann "Trud" ("Arbeit"; '63-'64), dann "Motor" (selbsterklaerend :zwinker:; '64-'65), dann "Torpedo" (1965-2000) und schliesslich "Lokomotiv" (2000 bis heute).

Groesste Erfolge: Sowjetunion: je 7. Platz 1989/90 und 1990/91.
                                IHL: 2. PO-Runde 1992/93.
                                RHL/RSL: 3-facher russischer Meister (1997, 2002, 2003), 2. Platz 2008, 3x 3. Platz (1998, 1999, 2005).
                                KHL: 2. Platz 2008/09, 3. Platz 2010/11.
                                Weitere: 4. Platz European League 1998.
                                             3. Platz Spengler Cup 2003.
                                             2. Platz Continental Cup 2003.

Ambitionen: Gagarin Cup-Finals/Titelfavorit.

Stadion: Arena 2000 (Kapazitaet: 9070).

Farm-Club(s): VHL: "Lokomotiv"; MHL: "Loko".

Legionaere: D Staffan Kronwall (SWE), D Sami Lepisto (FIN), F Mikelis Redlihs (LAT), G Curtis Sanford (CAN), D Mark Flood (CAN), F Niklas Hagman (FIN).

Star(s): D Vitaly Vishnevsky (RUS; 552 NHL-Spiele), F Alexei Kalyuzhny (BLR/RUS), F Viktor Kozlov (RUS; 897 NHL-Spiele), G Vitaly Kolesnik (KAZ/RUS), D Sami Lepisto (FIN; 176 NHL-Spiele), F Mikelis Redlihs (LAT), G Curtis Sanford (CAN; 144 NHL-Spiele), F Niklas Hagman (FIN; 770 NHL-Spiele); Lockout: F Artyom Anisimov (RUS; 244 NHL-Spiele), G Semyon Varlamov (RUS; 112 NHL-Spiele), D Dmitry Kulikov (RUS; 198 NHL-Spiele).

Talent(e): D Artur Amirov (RUS; 20 J.), F Daniil Apalkov (RUS; 20 J.; WJC-Silber '11-'12), F Emil Galimov (RUS; 20 J.), F Maxim Trunyov (RUS; 22 J.; WJC-Gold '10-'11), D Yegor Yakovlev (RUS; 21 J.).

Geschichte/Hintergrund: Ein stetiger Aufstieg, so laesst sich die Hockey-Geschichte in Yaroslavl zusammenfassen. Verschiedene Clubs repraesentierten die altrussische Stadt am Oberlauf der Volga (die 2010 das erste Jahrtausend seit ihrer Gruendung feierte) in den 50er Jahren (und das ausschliesslich in den unteren sowjetischen Ligen), aber nur dem 1959 gegruendeten und zuerst YaMZ getauften Team, das fuer den Yaroslavler Maschinenbau stand, war eine lange Tradition in den sowjetischen und russischen Meisterschaften vergoennt. Mit kurzen Schwankungen kaempfte sich der Club Zeit seines Bestehens immer weiter nach oben und trat schliesslich in die hoechste sowjetische Spielklasse in der Saison 1987/88 ein, nur um sie bis heute nicht nur nicht zu verlassen, sondern nach dem Zerfall des sowjetischen Imperiums sogar zu dominieren. Somit ist es nicht weiter verwunderlich, dass Yaroslavl zu Sowjetzeiten nicht gerade als Talentschmiede bekannt war (Dmitri Yushkevich begann als grosse Ausnahme seine Karriere dort), man entwickelte sich jedoch schon waehrend der IHL-Championships zu einem stetigen PO-Teilnehmer und ab 1996 in der neu formierten Russian Hockey League und danach in der Russian Superleague gab es schlichtweg keinen Weg mehr vorbei an einer der neuzeitlichen Hockeysuperfranchises Russlands. 3 gewonnene Meisterschaften und etliche Finalteilnahmen zieren "Loko"'s Trophaeensammlung. An dieser Situation aenderte sich auch nichts in der KHL: Yaroslavl drang in allen 3 ersten Meisterschaften wie ein Uhrwerk bis ins Conference Finale und in der ersten KHL-Saison sogar noch weiter bis ins Gagarin-Cup-Finale vor, das man gegen Ak Bars Kazan hochdramatisch in 7 Spielen verlor. Man ging in die Vorbereitung fuer die Saison 2011/12 als einer der Hauptfavoriten auf den Kosmonautencup. Und dann... Dann betrat das unerbittliche Schicksal des 7.September 2011 die Buehne und riss ganze Generationen von muehsam aufgepaeppelten Talenten, erfahrenen Trainern und gestandenen Hockeyveteranen mit sich in den Abgrund. Die Reste der Mannschaft schlugen sich heldenhaft in der VHL bis ins PO-Viertelfinale. Und heute sehen wir vor uns ein wiedererstrahltes Team, an dessen Neuaufbau Hockeyprofis aus der ganzen Welt beteiligt waren (und sind) und so wuensche ich diesem Team im Namen ihrer verstorbenen Vereinskameraden nur Eines: eine Fortsetzung ihrer Geschichte, einer Geschichte des stetigen Aufstiegs... ohne Fall.    

Prognose: So wie das neu erbaute "Loko" jetzt aussieht, muss man es definitiv wieder zu den Top-Favoriten auf den KHL-Hauptgewinn zaehlen. Eine starke Mischung aus jung und erfahren, talentiert und arbeitsam so ziemlich auf allen Positionen im Roster duerfte auch fuer die anderen Top-Vereine ein nur schwer ueberwindbares Hindernis in den PO's darstellen. Bei den Goalies ist Sanford gerade verletzt, aber Kolesnik zaehlt ebenfalls zu den Top-Goalies der Liga und fuer die Zeit des Lockouts ist jetzt auch noch Varly eingetroffen. Und waehrend Vishnevsky, Kondratyev, Kronwall und Lepisto samt Lockout-Verpflichtung Kulikov das sichere Rueckgrat der Verteidigung bilden, strotzt auch der Angriff mit Kalyuzhny, Kozlov, Redlihs, Hagman, Anisimov, Apalkov und Lyuduchin nur so vor Power. Dazu kommt noch der "besondere" Stimulus allen Fans und Gegnern zu beweisen, dass Loko wieder da ist und gerade fuer die Opfer der Flugzeugkatastrophe maximalen Einsatz bringt. Das zu "vergessen" duerfte den Spielern umso schwerer fallen, wenn eine Glocke bei jedem Heimspiel in Yaroslavl von der Decke heruntergelassen wird und mit ihrem Laeuten der Opfer gedenkt.    


Severstal Cherepovets (RUS):

GM: Vladimir Sokolov (RUS)

Head Coach: Andrei Nazarov (RUS)

Captain: F Evgeny Ketov (RUS)

Gruendungsjahr: 1956 als "Stroitel" (=Bauarbeiter) Cherepovets, ab 1959-94 "Metallurg" und ab 1994 dann "Severstal".

Groesste Erfolge: Sowjetunion: Teilnehmer in der "Ersten Liga" (2. sowjetische Division nach der "Vysschaya Liga", dem sowjetischen                                                                 Aequivalent zu IHL, RHL, RSL und KHL).
                                IHL/RHL/RSL (1992-2008): 2. Platz 2003, 3. Platz 2001.
                                KHL: 1. PO-Runde 2010/11 und 2011/12.                                

Ambitionen: 2. PO-Runde.

Stadion: Ice Palace (Kapazitaet: 6064).

Farm-Club(s): VHL: "Titan"; MHL: "Almaz".

Legionaere: D Niclas Andersen (SWE), F Niclas Bergfors (SWE), D Teemu Laakso (FIN), F Mikko Lehtonen (FIN), D Petr Caslava (CZE).

Star(s): F Niclas Bergfors (SWE; 173 NHL-Spiele), F Evgeny Ketov (RUS), G Vasily Koshechkin (RUS), D Alexander Ryazantsev (RUS), F Vadim Shipachyov (RUS).

Talent(e): F Ignat Zemchenko (RUS/UKR; 20 J.; WJC-Silber '11-'12).

Geschichte/Hintergrund: Die Mannschaft hat es nie aus eigener Kraft in die hoechste sowjetische Liga geschafft. Als "Metallurg" duempelte man die meiste Zeit auf den mittleren Plaetzen der "Ersten Liga" der Sowjetunion herum. Erst 1992 und damit nach dem Ende der Sowjetunion rutschte man auch in die Elite-Klasse des russischen Hockeys, als eine Erweiterung der Teilnehmerteams von 16 auf 24 vorgenommen wurde. In der russischen Meisterschaft gelangen dem Club jedoch durchaus beachtliche Erfolge mit einem Vizemeistertitel und einem dritten Platz um die Jahrtausendwende. Das Patronat ueber die Mannschaft uebernimmt das gleichnamige grosse Stahlwerk in der Region von Vologda.          

Prognose: Severstal ist ein Team, das alljaehrlich Chancen auf die PO's besitzt und sich dort normalerweise nicht billig verkauft, auch wenn die grossen Sensationen zumindest in der KHL bisher ausgeblieben sind. Passend in dieses Bild ist auch die Besetzung: obwohl die ganz grossen Stars fehlen, hat man unter den ganzen soliden Profis ein paar richtig gute Leute dabei: G Vasily Koshechkin und F Vadim Shipachyov zaehlen ganz klar dazu. So hat man sich nach den Abgaengen der erfahrenen G Vadim Tarasov (RUS), F Alexander Stepanov (RUS), F Andrei Sidyakin (RUS), D Staffan Kronwall (SWE) und der aeusserst talentierten D Maxim Chudinov (RUS) und F Maxim Trunyov (RUS) in der Off-Season auch nicht mit den ganz grossen Namen, aber wiederum absolut solide und passend verstaerkt: D Niclas Andersen (SWE), D Teemu Laakso (FIN), F Vadim Berdnikov (RUS) und D Alexander Ryazantsev (RUS). PO's sind also mal wieder zu schaffen und dort kann bekanntlich alles passieren.


Spartak Moskau (RUS):

GM: Andrei Khokhlachyov (RUS)

Head Coach: Andrei Sidorenko (RUS)

Captain: F Branko Radivojevic (SVK)

Gruendungsjahr: 1946

Groesste Erfolge: Sowjetunion: 4-facher Meister (1962, 1967, 1969, 1976), 11x 2. Platz und 9x 3. Platz.
                                GUS/IHL/RHL/RSL (1992-2008): 3. Platz 1991/92, 1. PO-Runde 2005/06 und 2007/08.
                                KHL: 2. PO-Runde 2008/09 und 2009/10.                                
                                Weitere: Cup der Sowjetunion: 2-facher Sieger (1970, 1971).
                                             2x 2. Platz beim European Champions Cup (1970, 1977).
                                             5-facher Spengler-Cup-Sieger (1980, 1981, 1985, 1989, 1990).
                                             3-facher Ahearne Cup-Sieger (1971, 1972, 1973).

Ambitionen: Erreichen der PO's.

Stadion: Sokolniki Sports Palace (Kapazitaet: 5530).

Farm-Club(s): VHL: "Buran"; MHL: "MHK Spartak".

Legionaere: G Michael Murphy (CAN), D Shaone Morrisonn (CAN), D Jakub Nakladal (CZE), F Branko Radivojevic (SVK), F Stefan Ruzicka (SVK).

Star(s):  Shaone Morrisonn (CAN; 480 NHL-Spiele), F Oleg Petrov (RUS; 382 NHL-Spiele), F Branko Radivojevic (SVK; 393 NHL-Spiele), F Stefan Ruzicka (SVK; 55 NHL-Spiele).

Talent(e): F Andrei Ankudinov (RUS; 21 J.; U18-WJC-Silber '08-'09), F Artyom Voronin (RUS; 21 J.; WJC-Gold '10-'11), D Grigory Zheldakov (RUS; 20 J.; WJC-Silber '11-'12), F Anatoly Nikontsev (RUS; 22 J.), F Alexander Khokhlachyov (RUS; 19 J.; WJC-Silber '11-'12).

Geschichte/Hintergrund: Der "ewige Zweite" der sowjetischen Meisterschaften und ewiger Rivale von ZSKA.... Und vor nicht allzu langer Zeit das groesste Sorgenkind der 3 verbliebenen Moskauer Vereine. Aber beginnen wir Spartak's ereignisreiche Geschichte von vorn: der Club wurde 1922 als Fussballverein von der Gewerkschaftsvereinigung der Koeche (! :lachen:; daher und wegen des roten Vereinslogos mit weissem Streifen ruehrt der Clubspitzname "Myaso"/"Fleisch") gegruendet und 1946 bekam er zum Start der ersten sowjetischen Meisterschaften auch eine Eishockeysektion hinzu. Wegen dieser eher "einfachen" Herkunft (ohne maechtiger Sponsoren wie das Innenministerium bei Dynamo oder die Rote Arme bei ZSKA) eilte dem Club auch der liebevolle Ruf "Club des Volkes" oder "einfachen Mannes" nach. Aufgrund der sehr erfolgreichen Fussballmannschaft und guter Lage als Hauptstadtclub sollte sich aber auch das Hockeyteam bald als eines der fuehrenden in der Sowjetunion beweisen. Ueberraschenderweise schaffte es Spartak dennoch nicht, sich ueber die volle Distanz der sowjetischen Meisterschaften in der hoechsten Liga aufzuhalten, tatsaechlich spielte die Mannschaft in den Saisons '53/'54 und '54/'55 in der "Ersten Liga". Dies jedoch war eine seltene Ausnahme, denn ansonsten konkurrierte man mit den anderen Moskauer Clubs, v.a. aber natuerlich mit ZSKA um den ersten Platz in der Meisterschaft, den man auch 4 Mal fuer sich gewinnen konnte. Auch aus Spartak's Schule gingen viele grosse Namen hervor (noch mehr wurden natuerlich nach sowjetischer Art aus allen Ecken und Enden der riesigen Sowjetunion nach vielversprechenden Starts bei Vereinen aus der Peripherie in die Hauptstadt "gedraftet" oder spielten nur einen Teil ihrer Karriere beim traditionsreichen Team): die beruehmten Zwillingsbrueder F's Boris und Evgeny Mayorov, F Vyacheslav Starshinov, F Alexander Yakushev, F Vladimir Shchadrin (die drei Letzteren natuerlich auch aus der Summit Series '72 bekannt), F Igor Boldin und F Vitaly Prokhorov, sie alle verteidigten die Farben Spartak's. Dieser glanzvollen Zeit unter sowjetischer Herrschaft stand (und steht) der heutige Zustand in starkem Kontrast gegenueber. Spartak schaffte es nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nur noch einmal auf einen Podiumsplatz in der Meisterschaft und das gleich im Jahr dieses Umbruchs. Spaeter sollte sich die Finanzlage des Clubs immer weiter verschlimmern, mit dem Ergebnis, dass Spartak noch drei weitere Jahre in der nun "Vysshaya Liga" genannten 2.Division der russischen Meisterschaft verbringen sollte (1999/00, 2000/01 und 2003/04). 2006/07 nahm der Club sogar eine Zwangsauszeit vom Spielbetrieb, weil kurz zuvor die Finanzierungsplaene eines reichen Sponsors und riesigen Spartak-Fans (Businessman Vadim Melkov) durch dessen tragischen Tod bei einem Flugzeugabsturz ( :disappointed:) kurzerhand geplatzt sind. Seit sich jedoch die russische "Investbank" des angeschlagenen Vereins angenommen hat, hat sich dessen Lage weitgehend stabilisiert und der sportliche Erfolg steht wieder im Vordergrund. Der Club kann zwar immer noch nicht mit Geld um sich schmeissen, wie es zur Zeit der bittere Armee-Rivale macht, aber in den meisten Faellen reicht das Budget aus, um einen legitimen PO-Contender zusammenzustellen.                  

Prognose: Ganz wichtig fuer den Club war, dass man seinen Fuehrungsspieler Branko Radivojevic wieder zurueck aus Atlant holen konnte, v.a. nach seinem bombastischen Auftritt bei der letzten WM. Er und Ruzicka sind das "bread & butter" des heutigen Spartak's. Ansonsten verpflichtete man dne aeusserst erfahrenen Veteran Oleg Petrov aus Kazan und Shaone Morrisonn aus der AHL mit seiner satten Erfahrung von 480 NHL-Spielen. Der junge AHL-Goalie Mike Murphy aus dem System der Carolina Hurricanes hat die Torhueterreihen etwas aufgemischt. Die Puzzleteile fuer eine PO-Teilnahme sind also da und mit ein bisschen Glueck kann Spartak nach einem Jahr Pause vielleicht wieder in den KHL-PO's mitmischen.

An Saschok lass ich nichts kommen...

OA-AO

#754
Ich habe kurz noch eine Ergaenzung zu machen :schaem:: Das PO-Format diente tatsaechlich noch ein drittes Mal 1959/60 zur Bestimmung des sowjetischen Meisters. Die Russen lieben es wohl Dinge immer wieder zu aendern :rolleyes: (Stichwort Revolutionen :lachen:).
   
So, jetzt aber kommen wir zur Tarasov-Division in der Western Conference, die wie die Bobrov-Division reformiert worden ist und folgende Teams enthaelt: Atlant Mytishchi (RUS), Dynamo Minsk (BLR), Lokomotiv Yaroslavl (RUS), Severstal Cherepovets (RUS), Spartak Moskau (RUS), Torpedo Nizhny Novgorod (RUS) und ZSKA Moskau (RUS).

Atlant Moskovskaya Oblast (Moscow Region)/"Atlant Mytishchi" (RUS):

GM: Andrei Veryovko (RUS)

Head Coach: Janne Karlsson (SWE)

Captain: F Konstantin Koltsov (BLR)

Gruendungsjahr: 2005 (nach Umzug aus Voskresensk; dort wurde der Club urspruenglich 1953 als "Khimik Voskresensk" gegruendet).

Groesste Erfolge: Sowjetunion: 2. Platz 1988/89, 4x 3. Platz (1964/65, 1969/70, 1983/84, 1989/90) als "Khimik Voskresensk".
                                RSL: 2. PO-Runde 2005/06 und 2006/07 als "Khimik Moskovskaya Oblast".
                                KHL: 2. Platz 2010/11 als "Atlant Moskovskaya Oblast".
                                Weitere: 2. Platz beim Cup der Sowjetunion 1971/72.

Ambitionen: Conference Finals.

Stadion: Arena Mytishchi (Kapazitaet: 6434).

Farm-Club(s): MHL: "Mytishchinskiye Atlanty".

Legionaere: F Jonas Andersson (SWE), F Perttu Lindgren (FIN), D Janne Niskala (FIN), D Sandis Ozolins (LAT), F Andreas Engqvist (SWE).

Star(s): F Jonas Andersson (SWE), Nikolai Zherdev (RUS; 421 NHL-Spiele), F Konstantin Koltsov (BLR/RUS; 144 NHL-Spiele), D Janne Niskala (FIN), D Sandis Ozolins (LAT; 875 NHL-Spiele).

Talent(e): D Roman Rukavishnikov (RUS; 21 J.), F Nikita Tochitsky (RUS; 21 J.).

Geschichte/Hintergrund: Dies ist das eigentliche "Khimik Voskresensk" aus der Sowjetzeit, das eine sehr interessante Geschichte hat. Begruendet in der russischen Kleinstadt Voskresensk (88 km suedoestlich von Moskau) vom beruehmten Fussballer und Hockey-Spielercoach Nikolai Epstein, sollte es urspruenglich nur die Arbeiter der hiesigen Chemiefabrik (daher der Name, wie bei so vielen Clubs aus der ehem. Sowjetunion) bei Laune halten, denn die Stadt selbst hatte sonst nichts an Unterhaltung ausser ein paar Fussballclubs zu bieten. Epstein jedoch sah in Hockey eine ansehnlichere Sportart als im Fussball (das ist nur fuer dich, Jake :grins:) und schaffte es die Chefs der Fabrik und anderer Vereine mit seinem Enthusiasmus anzustecken und eine Mannschaft fuer die Saison 1953/54 zusammenzustellen. So unspektakulaer wurde eine der erfolgreichsten Hockeyschulen der Sowjetunion begruendet, deren Juengerschar im weiteren Verlauf der Geschichte Namen wie D Yuri Lyapkin, D Alexander Ragulin, F Valery Zelepukin, F Valery Kamensky, F Igor Larionov, F Vyacheslav Kozlov und D Andrei Markov zaehlen sollte. Die Mannschaft schaffte es in nur 3 Jahren in die oberste sowjetische Liga und wurde schnell zu einem der widerspenstigsten Gegner fuer das schier unbesiegbare ZSKA (damals vom legendaeren Trainer Arkadi Tarasov gefuehrt, nach dem auch die heutige KHL-Division benannt ist). Am Anfang noch mit eher wenig Stars in dessen Reihen, wurde Voskresensk fuer seine strikt defensive Spielausrichtung beruehmt (es hiess, dass Tarasov in Spielen gegen Voskresensk Taktiken zum Ueberwinden der ebenso strikt defensiv aufspielenden Tschechoslowakei, dem damals unangenehmsten Gegner der Sowjets, entwickelte). Nach der Errichtung einer spezialisierten Hockeysportschule in Voskresensk im Jahre 1965 (dem Jahr, wo Voskresensk seinen ersten Erfolg als Drittplatzierter in der Meisterschaft feierte), zog man aber dann auch immer mehr hochtalentierte eigene Jungspieler auf, so dass "Khimik" von nun an zur festen Groesse, mehr noch zu einem der unerwartetsten Firmennamen des sowjetischen Hockeys werden sollte. Die Situation aenderte sich drastisch nach dem Zerfall des Ostblocks: es fehlte immer mehr an finanziellen Mitteln, das Chemiewerk gab das Patronat ueber die Mannschaft auf und man beschloss, dass das Team nunmehr die ganze Moskauer Region repraesentieren sollte. 1999 stieg die Mannschaft dann das erste Mal seit 1956 in die VHL ab und kehrte erst 2003 in die hoechste Liga zurueck. Mit immer mehr Geld in den Regierungskassen besserte sich auch die finanzielle Lage des Clubs (dessen Besitzer nun offiziell die Regierung der Moskauer Region war), man zog 2005 in eine nagelneue Arena in Mytishchi um und 2008 aenderte man auch den Namen von "Khimik" zu "Atlant" zum Start der ersten KHL-Saison. In Voskresensk versuchte man waehrenddessen auch nach 2005 Hockey auf hoechster Spielebene zu erhalten (und das unter dem klassischen Clubnamen "Khimik Voskresensk"), aber ohne die noetigen Finanzen reichte es nur zu einigen Jahren in der VHL und noch zu einer KHL-Teilnahme in deren allerersten Saison, bevor man sich wieder in die VHL zurueckziehen musste. Heute gilt die erste Mannschaft als offiziell bankrott, der Club ist jedoch immer noch mit einer Mannschaft in der Juniorenliga MHL als "MHK Khimik Voskresensk" vertreten. "Atlant" hingegen fuehrt die Tradition des urspruenglichen Clubs als einer der staerksten "Underdogs" der Western Conference gebuehrend fort.            

Prognose: Der sicherlich schmerzvollste Verlust ist der von G Konstantin Barulin, der im Sommer zu Ak Bars Kazan wechselte. Sein Ersatz aus eben jenem Ak Bars ist G Stanislav Galimov, der v.a. in der letzten Saison nicht viele Einsaetze hinter Petri Vehanen gesehen hat. Dazu hat man sich Nikita Davydov, den ehemaligen Backup aus Salavat Yulaev Ufa, geholt. Bei beiden muss man sehen, wie sie sich ins Team einfuegen bzw. entwickeln werden. Natuerlich hat man sich fuer die Zeit des Lockouts auch noch die Dienste von Bruins-Backup Anton Khudobin gesichert, aber das eben moeglicherweise nicht fuer die ganze Saison. Wenn man also nach Schwachstellen in diesem Team sucht, dann sind es noch am ehesten die Torhueter. Ansonsten hat man sich mit guten Stuermern Nikolai Lemtyugov (Neftekhimik), Konstantin Koltsov (Salavat), Alexei Mikhnov (Metallurg Mg), Andreas Engqvist (Hamilton Bulldogs) und Perttu Lindgren (Lukko) verstaerkt und damit den Wegfall von Branko Radivojevic, dem alternden Star Alexei Kovalev (Aufloesung des Vertrags) und einigen anderen Stuermern wie Eduard Lewandowski mehr als nur kompensiert. Etwas verspaetet nach dem Beginn der Saison hat sich auch noch der legendaere Sandis Ozolinsh dazu entschieden zur Hintermannschaft zu stossen (:huldigung: :headb:), wo schon Leute wie Janne Niskala und Ivan Vishnevsky ihr Unwesen treiben. Zusammenfassend kann man also sagen, dass alles unterhalb einer Teilnahme an der 2.PO-Runde eine Enttaeuschung fuer diesen Club waere.

Dynamo Minsk (BLR):

GM: Alexei Torbin (BLR)

Head Coach: Kari Heikkila (FIN)

Captain: D Jere Karalahti (FIN)

Gruendungsjahr: 2003 (Neugruendung nach Aufloesung des traditionellen Vereins "Dynamo Minsk" 1976-1993).

Groesste Erfolge: Sowjetunion: 10. Platz in der Saison 1989/90.  
                                GUS/IHL (1992-1996): 12. Platz 1993 als "Tivali Minsk".
                                EEHL (Eastern-European Hockey League; 1996-2000): PO-Viertelfinale 1996/97 und 1999/00.
                                Weissrussische Liga: 5-facher Meister (4x als "Tivali Minsk" 1993, 1994, 1995 und 2000 und einmal als "Dynamo Minsk" 2007).
                                KHL: 1. PO-Runde 2010/11 und 2011/12.
                                Weitere: 2x Belarus-Cup-Sieger 2005 und 2006.
                                            Spengler Cup-Sieger 2009.
                                            European Champions League: 5. und 7. Platz 1994 und 1995, respektive.
                                         
Ambitionen: Erreichen der PO's.

Stadion: Minsk-Arena (Kapazitaet: 15086).

Farm-Club(s): VHL: "Yunost-Minsk"; MHL: "Dynamo-Shinnik".

Legionaere: F Zbynek Irgl (CZE), D Jere Karalahti (FIN), D Lukas Krajicek (CZE), F Teemu Laine (FIN), D Cory Murphy (CAN), F Libor Pivko (CZE), G Pekka Rinne (FIN), F Tim Stapleton (USA), D Jonas Frogren (SWE), G Lars Haugen (NOR) (und bis zum 16. Februar 2012 eigentlich auch G Kevin Lalande, F Charles Linglet und F Geoff Platt, alles gebuertige Kanadier, die sich aber tatsaechlich entschlossen haben von nun an die weissrussische Nationalmannschaft v.a. im Hinblick auf die olympischen Spiele in Sochi zu repraesentieren).

Star(s): F Zbynek Irgl (CZE), D Jere Karalahti (FIN; 149 NHL-Spiele), D Lukas Krajicek (CZE; 328 NHL-Spiele), F Teemu Laine (FIN), G Kevin Lalande (CAN/BLR), F Charles Linglet (CAN/BLR), F Geoff Platt (CAN/BLR), F Tim Stapleton (USA; 118 NHL-Spiele); Lockout: Pekka Rinne (FIN; 250 NHL-Spiele), Evander Kane (CAN; 213 NHL-Spiele); G Niklas Backstrom (FIN) hat wohl verletzungsbedingt absagen muessen (sorry, Sabres).

Talent(e): G Yan Shelepnyov (BLR/RUS; 19 J.).

Geschichte/Hintergrund: Das weissrussische Hockeysystem hatte in der Sowjetunion, nun ja, wie soll ich's sagen... nicht viel zu melden. :zwinker: Wenn auch verschiedene weissrussische Clubs wie "Torpedo Minsk" schon in der 2.Saison der sowjetischen Hockeymeisterschaft ('47-'48) auftraten, so taten sie dies bis 1965 ausschliesslich in den unteren Spielklassen der Sowjetunion. So schaffte es bis 1980 nur eben jenes "Torpedo Minsk" ein einziges Mal in die hoechste sowjetische Liga (1966/67) und stieg schon nach einer Saison unwiederbringlich ab. Die Organisation von Dynamo Minsk war dagegen noch relativ erfolgreich: 1976 gegruendet, schaffte man schon zur Saison '80/'81 den Sprung in die hoechste sowjetische Division, konnte sich dort aber wieder nur eine Saison halten, bevor man fuer die Spielzeit 1988/89 wieder aufstieg, um sich in den letzten Jahren der Sowjetunion (und nach deren Zusammenbruch in der International Hockey League bis 1996) zumindest oben festzubeissen. Die Mannschaft hielt sich aber auch in diesen Jahren fast immer im Tabellenkeller auf, mit Ausnahme der Saison 1989/90, wo man es tatsaechlich in die 2.Spielrunde der 10 staerksten Mannschaften schaffte (die unter sich nochmal um Punkte spielten und so den Meister bestimmten), allerdings ueber diesen 10.Rang auch nicht hinauskam. 1993 wurde das alte "Dynamo" offiziell aufgeloest, aber auf dessen Grundlage der neue Club "Tivali Minsk" gegruendet, der bis zum Ende der IHL noch mitspielen sollte, allerdings auch ohne groessere Erfolge. Nach der Aufloesung der IHL, beschlossen Weissrussland, Ukraine, Lettland und Lithauen (mit Teilnahmen von polnischen und russischen Clubs in verschiedenen Jahren) ihrerseits eine halbwegs kompetitive Liga auf die Beine zu stellen, die sich "Eastern European Hockey League" nannte und noch bis 2004 Bestand haben sollte. "Tivali" spielte auch hier mit, erreichte aber auch nur zweimal das Viertelfinale der PO's. Daneben trat Tivali auch noch in der heimischen Meisterschaft an und dort mit viel groesserem Erfolg: 4 Meisterschaften schlugen bis zur Jahrtausendwende zu Buche. Nach dem Meisterschaftsjahr 2000 wurde "Tivali" aufgeloest, bis das Innenministerium von Weissrussland (traditionell wurden alle sowjetischen Clubs mit dem Beinamen "Dynamo" vom Innenministerium gesponsert, waren also "Polizeiclubs") den Willen, Sponsoren und damit das noetige Kleingeld fand, um Dynamo Minsk 2003 wiederauferstehen zu lassen. Der Club sollte bis zum KHL-Beitritt noch einmal Meister und zweifacher Pokalsieger Weissrusslands werden. Zu den beruehmten Spielern, die ihre sportliche Karriere bei Dynamo begannen, zaehlen F Oleg Antonenko (BLR), D Ruslan Salei (BLR) und F Sergei Fedorov (RUS; dieser allerdings nur fuer eine Saison, bevor ihn sich ZSKA schnappte).          

Prognose: Minsk wird es nicht leicht haben diese Saison. Die Mannschaft litt seit Beginn der KHL an der Ungeduld der Vereinsfuehrung, die immer neue grosse Legionaersnamen ins Boot zu holen versuchte, aber es nie schaffte einen gesunden Kern von starken Fuehrungsspielern zu errichten und zu halten. Dazu kamen auch noch haeufige Trainerwechsel. Kane und v.a. Rinne sind also in diesem Sinne zwar toll, aber fuehren diese Tradition auch gewissermassen fort. Auf sie kann das Team wegen der Fluechtigkeit des Lockouts sowieso nicht zu stark bauen. Jetzt hat man mal die meisten anderen Legionaere im Team mit Ausnahme von Stapleton seit mindestens letzter Saison gehalten, hat einen guten Spezialisten hinter der Bande in Kari Heikkila und ist auch sonst gar nicht mal so schlecht aufgestellt. Ob es dadurch fuer einen Club, der normalerweise nur mit Ach und Krach die PO's erreicht, einfacher wird, die PO's in der diesjaehrigen auf 14 Teams aufgestockten Western Conference zu packen, ist eine der grossen Fragen, auf die Dynamo Antworten finden muss.


P.S.: Ich poste das jetzt mal, sonst koennte der gesamte Post zu lang werden. :grins: Dann werden's halt mehr als 8 Teile der Berichterstattung. :zwinker:
An Saschok lass ich nichts kommen...

OA-AO

#753
Ach und noch etwas (das passiert, wenn man diese Monsterposts teilweise in Word verfasst und dann rueberkopiert :rolleyes::motz:): zur Rubrik "Talente" bei Vityaz Chekhov wuerde ich auf jeden Fall noch F Artemy Panarin (RUS; 20 J.; U-20 Gold '10-'11), F Evgeny Timkin (RUS; 22 J.) und D Roman Kudinov (RUS; 20 J.) hinzuzaehlen und bei den "Stars" F Alexander Korolyuk (RUS; 296 NHL-Spiele) und G Ivan Kasutin (RUS). So, genug der Ergaenzungen, als Naechstes werde ich dann die Tarasov-Division anpacken. :augenzwinkern:
An Saschok lass ich nichts kommen...

OA-AO

#752
Zitat...mit dem Endergebnis, dass Dynamo Riga ab 1978 wieder einen Stammplatz in der sowjetischen Meisterschaft hin bis zum Zusammenbruch des Ostblocks einnehmen konnte.

Ich habe nochmal etwas nachgeforscht und muss hier noch eine kleine Korrektur anbringen: Dynamo Riga war schon seit der Saison '73-'74 fester Bestandteil einer jeden sowjetischen (und wie gesagt bis 1995 auch einer jeden GUS-) Meisterschaft.
Und dann muss ich noch etwas richtig stellen: die sowjetische Meisterschaft wurde noch ein weiteres Mal im PO-Format (neben der Saison '87-'88) ausgetragen, und zwar im letzten Jahr ihres Bestehens: '91-'92 (wobei die Sowjetunion sich waehrend der Saison aufloeste, also kann man streiten, ob die Mannschaft sich dann noch sowjetischer Meister nennen durfte, was aber letztendlich nur ein Problem der Nomenklatur und nicht der im Vordergrund stehenden sportlichen Leistung ist).
Ich darf einfach nicht von meiner Richtlinie abweichen, mehrere Quellen bei solchen Angaben zu nutzen, sorry. :grins:  
An Saschok lass ich nichts kommen...

OA-AO

Zitat von: Jake The Rat am 27. September 2012, 05:47:41
Zitat von: OA-AO am 27. September 2012, 04:07:06
SKA St.-Petersburg (RUS):

GM: Alexei Kasatonov (RUS)

Ist das die 1e Hälfte des legendären Verteidigerduos Fetisov/Kasatonov?

Genau die. :up:
An Saschok lass ich nichts kommen...